Nubila 02: Aufstand der Diener
löste seine Stirn von ihrer und lehnte sich ein wenig zurück, um ihr wieder ins Gesicht sehen zu können. Sie sah so wunderschön aus und Gott … er wollte sie so sehr.
„Kath, ich …“, begann er.
„ Jason! “, ertönte eine weibliche Stimme von draußen und Kathleen und Jason fuhren erschrocken auseinander. Anabell riss den Eingang auf und grinste über das ganze Gesicht, als sie die schuldbewussten Mienen der beiden sah.
„Oh“, sagte sie amüsiert. „Habe ich euch etwa gestört?“
„Was willst du, Anabell?“, fragte Jason grimmig.
„Wir haben jemand Neuen im Wald gefunden“, verkündete Anabell zufrieden. „Er sagt, er kennt dich. Sein Name ist Antonio.“
„Antonio“, rief Jason begeistert, als er den alten Arzt auf dem Platz stehen sah. Antonio streckte ihm die Hände entgegen und lächelte schwach.
„Junger Herr“, begrüßte er Jason und drückte seine Hände. „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh ich bin, Euch lebend zu sehen.“
Jason lächelte breit und drückte kameradschaftlich Antonios Arm.
„Du darfst hier nicht so förmlich mit mir umgehen“, sagte Jason grinsend. „Sonst bekommen wir nur Probleme. Was tust du hier? Hat Violette angefangen euch zu quälen, nachdem ich fort war?“
Antonio zögerte und sah in die Runde.
„Kann ich Euch vielleicht kurz privat sprechen, Herr?“, fragte er. „Es ist ziemlich wichtig.“
Jason sah sich nach Kathleen um und zuckte dann mit den Schultern.
„Natürlich“, sagte er sorglos. „Warum nicht.“
Kathleen beobachtete, wie Jason und Antonio sich ein wenig von der Menge entfernten, und zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen.
„Wo habt ihr ihn gefunden?“, fragte Kathleen besorgt.
„In der Nähe von der Stelle, wo du damals warst“, gab Alexander zurück und stellte sich neben Kathleen. „Machst du dir Sorgen?“
„Es kommt mir wie ein seltsamer Zufall vor“, bemerkte Kathleen und zuckte hilflos mit den Schultern. „Antonio schien mir immer glücklich zu sein auf dem Hof. Ich hätte nie erwartet, dass er sich den Aufständischen anschließen würde.“
„Sie hat Recht“, trällerte Anabell. „Irgendetwas stimmt mit diesem Doktor nicht. Er vergöttert Jason. Vielleicht ist er seinetwegen hier.“
Kathleen ließ sich das durch den Kopf gehen. Das wäre eine Möglichkeit. Vielleicht war Violette nun, da Jason fort war, noch ungenießbarer geworden, sodass Antonio daher beschlossen hatte, dass er es bei ihr nicht mehr aushielt. Aber eigentlich wunderte es sie, dass Delilah, Lyle und einige anderen dann nicht auch fortgegangen waren. Warum war nur er hier?
„Alexander!“, unterbrach Gadha plötzlich die Diskussion. Sie schien völlig verstört.
„Was ist los, Gadha?“, fragte Alexander alarmiert.
„Wir kriegen Besuch.“
„ Fluchtplan B “, schrie Alexander so laut er konnte und sofort war das gesamte Lager in Aufruhr.
Jeder ließ alles stehen und liegen, was er gerade in den Händen gehalten hatte, und rannte einfach los. Nach Norden.
Als Kathleen realisierte, dass die Force im Anmarsch sein musste, wurde sie nur von einem einzigen Gedanken beherrscht. Jason. Sie musste zu Jason. Während alle anderen aus dem Lager herausrannten, versuchte sie in die entgegengesetzte Richtung zu kommen und wurde dabei gnadenlos umgerannt.
„Kathleen“, sagte Alexander und hielt sie am Arm fest. „Wir müssen hier fort.“
„Aber was ist mit Jason?“, protestierte Kathleen und versuchte ihren Arm loszureißen. „Ich muss zu ihm.“
Sie schaffte es, um eine Ecke zu blicken, aber Jason war nicht mehr an der Ecke, an der er kurz zuvor noch mit Antonio geredet hatte. Sie konnte spüren, dass er immer noch irgendwo in der Nähe sein musste, aber sie konnte ihn nicht mehr sehen. Die Force war noch nicht da, aber Kathleen wusste instinktiv, dass sie unterwegs waren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie das Lager erreichten und auch die Fallen würden sie dieses Mal nicht lange zurückhalten können.
„Alexander“, unterbrach Harold und stand plötzlich neben ihnen beiden. „Du musst zusehen, dass du wegkommst. Du wirst noch gebraucht. Die Fallen werden unsere Spuren verwischen. Ich kümmere mich um Kathleen.“
Alexander nickte und ließ Kathleens Arm los. Sie stürzte sofort nach vorne, wurde aber von Harold direkt wieder abgefangen, der problemlos ihre Hüfte umfasste und sie hochhob, als würde sie überhaupt nichts wiegen. Harold sah sich noch einmal nach Jason um, als würde er abwägen,
Weitere Kostenlose Bücher