Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
Gänsehaut und stellte sich instinktiv so, dass sein eigener Körper den von Kathleen abschirmte. Er unterbrach den Blickkontakt und das Gefühl der Kälte verschwand.
    Ein Tumult entstand und die Aufrührer ließen die gefangenen Diener wieder los. Einige stellten sich zu Jorge und Lupita hinüber, aber der Großteil schien ganz klar zu bevorzugen, sich den Aufrührern anzuschließen. Sie waren wie Schafe, die nur einen Hirten benötigten. Alexander lächelte zufrieden und nickte Jason dankbar zu.
    Jason verzog unzufrieden den Mund und warf dann Jorge einen letzten Blick zu. Er war sich sicher, dass er richtig gehandelt hatte, aber trotzdem hatte er ein ganz mulmiges Gefühl bei der Sache. Die beiden wussten nun Bescheid. Sie hatten ihn erkannt und würden die Tatsache, dass er die Aufständischen unterstützte, mit Sicherheit nicht für sich behalten. Die Ältesten würden davon erfahren, und Violette natürlich. Jason war sich nicht sicher, wessen Reaktion schlimmer ausfallen würde.

Kapitel 12
    Violette
    Violette stand an dem großen Fenster ihres Zimmers und starrte hinunter in den Hof. Seitdem Jason und Laney fort waren, erschien ihr alles so schrecklich langweilig. Wenn sie vorher schon oft schlechte Laune gehabt hatte, dann war es jetzt auf jeden Fall noch viel schlimmer geworden.
    Sie vermisste Jason. Ihr kleiner Bruder, der sich schon seit Ewigkeiten verhielt, als wäre er der Ältere, fehlte ihr unglaublich. Als Greg ihr die Nachricht von Jasons Verschwinden überbracht hatte, war sie anfangs noch optimistisch gewesen. Jason war niemand, der sich einfach umbringen ließ. Er irrte wahrscheinlich in den Wäldern umher und fand den Weg nicht mehr nach Hause.
    Aber inzwischen kamen ihr langsam Zweifel. Es waren bereits mehrere Wochen vergangen und sie hatte nichts von ihm gehört. Das machte ihr Sorgen. Viel mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte.
    Das Telefon schellte, aber Violette hatte kein Interesse dranzugehen. Sollte sich doch jemand anders darum kümmern, sie hatte keine Lust sich zu unterhalten. Sie betrachtete weiterhin, wie die Diener eilig auf dem Hof hin und her rannten und ihre Aufgaben erledigten. Simon sprang zwischen ihnen herum und ärgerte jeden, der ihm zu nahe kam.
    Simon war immer so schwierig. Ganz anders als Laney, die nie jemandem böswillig Schaden zugefügt hätte. Violette seufzte. Sie hatte sich mit Marlene in Verbindung gesetzt und versucht wegen Laney zu verhandeln. Aber Marlene war vollkommen uneinsichtig gewesen. Sie hatte nicht vor Laney zurückzugeben. Ihrer Meinung nach gehörte Laney ihr, weil sie ihre einzige direkte weibliche Verwandte war. Aber sie hatte zugestimmt, dass Jasons Teil der Familie das Kind besuchen durfte, sobald sie sich ein wenig mehr eingewöhnt hatte. Offenbar weinte das Mädchen viel und hatte wieder aufgehört zu sprechen. Violette verstand wirklich nicht, wie Marlene dazu imstande war, ihrer eigenen Enkelin so etwas anzutun.
    „Violette“, ertönte in diesem Moment plötzlich Cynthias Stimme und die junge Frau erschien ganz außer Atem im Türrahmen.
    Unzufrieden über die Störung drehte sich Violette um und funkelte Cynthia böse an.
    „Das war Lupita aus Texas“, verkündete Cynthia aufgeregt und beachtete Violettes eisige Miene gar nicht. „Sie hat Jason gesehen.“
    Violettes Augen wurden größer und sie spürte, wie ihr Herz einen Satz machte.
    „Wo?“, fragte sie aufgeregt.
    „Auf ihrem Hof. Jason hat sich offensichtlich den Aufrührern angeschlossen. Er hilft ihnen, Diener zusammenzutrommeln.“
    „ Was!? “
    Cynthia zuckte mit den Schultern, als würde sie das nicht weiter verwundern.
    „Kathleen ist bei ihm“, erklärte sie weiter. „Und Lupita schwört, dass die beiden miteinander verbunden sind. Sie standen die ganze Zeit so nah beieinander, als könnten sie gar nicht anders.“
    Violette schluckte. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    „Jason ist … verbunden“, sagte sie geschockt und wandte den Blick ab.
    Sie hatte Kathleen von Anfang an nicht leiden können und inzwischen wusste sie auch ganz klar warum. Irgendwie hatte sie wohl immer geahnt, dass diese kleine Blondine ihr den Bruder wegnehmen würde. Kara war wenigstens adelig gewesen und jeder hatte nachvollziehen können, warum Jason sie unbedingt für sich haben wollte. Aber Kathleen … Allein der Gedanke verursachte Violette Übelkeit.
    „Ich glaub nicht, dass er es freiwillig getan hat“, bemerkte Cynthia.
    Genau wie alle anderen hing sie auch an Jason

Weitere Kostenlose Bücher