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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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verabreicht.“
    „Hör nicht auf ihn“, rief Kathleen. „Du musst hier sofort weg, sonst nehmen sie dir Laney wieder weg.“
    „Du weißt, dass ich das nicht kann, Kath“, gab Jason grimmig zurück. „Selbst wenn ich wollte … Er braucht dich nur zu verletzen, um mich zu stoppen. Und wenn sich das Gift ausbreitet, dann wären wir beide tot, bevor ich mit Laney aus der Tür heraus wäre.“
    Kathleen biss die Zähne aufeinander.
    „So gefällt mir das“, bemerkte Tristan zufrieden. „Ich habe gesehen, wie du mit Larissa gesprochen hast, Jason. Ich kenne meine Cousine. Es überrascht mich nicht, dass sie dir geholfen hat. Sie hatte von Anfang an Mitleid mit deiner kleinen Tochter hier. Wahrscheinlich will sie ihr gerne ein Schicksal wie das ihre ersparen.“
    „Das ist doch wohl verständlich, oder?“, zischte Kathleen. „Stell dir vor, du wärest an Marlene gebunden.“
    „ Nenn sie nicht so, Dienerin! “, schrie Tristan aufgebracht und zog ihr kräftig an den Haaren. Sowohl Kathleen, als auch Jason keuchten vor Schmerz. „Es wäre mir eine Ehre, der Ältesten diesen Dienst zu erweisen, aber eine solche Verbindung ist verboten. Ich hätte Marlene längst meine Tochter angeboten. Doch Liliana schläft, und es wird noch Jahre dauern, bis sie wieder erwacht.“
    Jason gab ein freudloses Lachen von sich.
    „Außerdem will Marlene lieber Karas Kind, nicht wahr?“, fragte er. „Sie will, dass die Linie unter den Frauen bleibt, hab ich recht? Sonst hätte sie doch längst deine Tochter ernannt.“
    „Pass auf, was du sagst, Jason“, ermahnte Tristan ihn. „Ich bin leicht reizbar in letzter Zeit. Und momentan habe ich sozusagen dein Leben in der Hand …“
    Um zu demonstrieren, was er meinte, schlug er Kathleen kräftig in die Seite, woraufhin sie und Jason gleichzeitig nach Luft schnappten. Wütend starrte Jason ihn an.
    „Na dann“, sagte er herausfordernd. „Es wird Zeit, dass wir das endlich zu Ende bringen.“
    Tristan schleifte Kathleen mit sich, bis zur Haupttüre und achtete dabei genau darauf, Jason nicht den Rücken zu kehren, der ihm mit Laney zusammen folgte.
    Werden sie Kathy wehtun? , formte Laney die stumme Frage und Jason drehte sich verwirrt zu ihr um.
    Es war das erste Mal, dass sie ihre Gabe bei ihm einsetzte und es irritierte ihn noch sehr. Er sah hinunter zu seiner kleinen Tochter, die so viel von Kara an sich hatte, und es zerriss ihm schier das Herz. Laney musste klar sein, dass sie jeden Moment wieder in den Händen von Marlene landen würde, und dennoch machte sie sich Sorgen um Kathleen.
    Jason nickte leicht, um ihre Frage zu beantworten, und drückte dann ermutigend ihre Hand. Marlene würde es hoffentlich nicht wagen, ihn und Kathleen vor Laneys Augen hinzurichten.
    „Jetzt kommt schon“, rief Tristan und stieß mit dem Fuß die Tür auf, woraufhin sie sich innerhalb von Sekunden mitten im Kampfesgetümmel wieder fanden.
    Die Kaltblüter schlugen sich erstaunlich gut. Um gegen einen Diener kämpfen zu können, benötigte man mindestens zwei Herren. Die Diener waren stark, aber die Herren waren schneller und schlauer. Doch die wochenlange Vorbereitung der Aufständischen und die Verzweiflung der Diener gaben ihnen die Kraft sich auf die bestmögliche Weise zu verteidigen.
    Jason konnte Marlene sehen, die immer noch mit Noemi zusammen in einer Ecke stand. Die beiden hatten es offensichtlich geschafft, Larissa wieder zurückzubringen, da sie wussten, dass Akimas Leben ohne sie in äußerster Gefahr wäre. Und als Jason seine ehemalige Schwiegermutter erblickte, die trotz all dem Leid um sich herum immer noch so stolz dreinblickte wie eine Königin, wurde ihm plötzlich klar, dass sie niemals von Laney ablassen würde. Und auch, dass sie ihm dieses Mal nicht das Leben schenken würde.
    Er durfte nicht auf ihre Gnade hoffen, er musste jetzt etwas tun. Er sah Alexander und Gadha, die nebeneinander kämpften, und Thabea, die sich mit Harold zusammengetan hatte. Er konnte diese Leute nicht mehr als Feinde ansehen, auch nicht mehr als Diener. Sie waren inzwischen für ihn Freunde, Personen, die er achtete. Es musste etwas geschehen, und zwar jetzt.
    Blitzschnell beugte er sich zu Laney herunter und sah ihr eindringlich in die Augen.
    „Du musst etwas für mich tun, sonst werden wir diesen Kampf verlieren, Laney“, beschwor er sie. „Ich will, dass du deine Gabe einsetzt. Und zwar bei allen auf einmal. Aber du sollst nicht reden, sondern schreien. Schrei so laut du kannst,

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