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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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zerquetschen.“
    Als Kathleen sah, wie Darrek ihrer kleinen Laney in den Hals biss, verspürte sie eine Welle kalten Hasses gegenüber diesem Mann, den sie überhaupt nicht kannte. Wie konnte er es wagen? Das Gift musste schrecklich schmerzen, und er war so viel größer und stärker als sie. Kathleen wusste zwar, dass Darrek unter dem Bann seiner Mutter stand. Dennoch war sie in diesem Moment wütend auf ihn und nicht auf Akima. Wenn dieser Mann Laney wirklich liebte, dann musste er es doch irgendwie schaffen, die Gabe seiner Mutter zu überwinden. Es konnte doch nicht sein, dass er dazu imstande war, jede verfluchte Gabe zu manipulieren, außer der von Akima. Das hatte doch sicher etwas mit Willenskraft zu tun.
    Frustriert schlug Kathleen immer härter gegen die unsichtbare Wand, weil sie ihrer Ziehtochter zur Hilfe eilen wollte. Erst als Jason mit schmerzverzerrtem Blick zu Boden ging, ließ sie von ihrem Vorhaben ab und beugte sich besorgt zu ihm hinunter.
    „Jason!”, rief sie schockiert und suchte sofort nach einer Verwundung. „Was … was ist mit dir?“
    Kathleen konnte keine Verletzung entdecken, aber Jason zitterte am ganzen Körper und schien furchtbar leiden zu müssen.
    „Laney“, flüsterte er, und Kathleen sah zur Seite der Ältesten hinüber.
    Darrek hielt Laney immer noch umklammert und saugte ihr weiterhin das Blut aus. Sie zitterte genauso wie er.
    Da endlich fiel der Groschen.
    „Du bist mit Laney verbunden?“, fragte sie ungläubig. „Du hast dich mit ihr verbunden, damit sie es nicht mit einem anderen Mann tun muss? Mein Gott. Das heißt, du kannst dich auch gar nicht wieder mit mir verbinden.“
    Jason nickte gequält.
    „Ich … täte … nichts lieber, … als wieder mit dir verbunden zu sein, aber … Laney brauchte … meine Hilfe.“
    „Was ist mit ihm?“, fragte auch Alexander nun voller Besorgnis.
    „Er hat sich mit Laney verbunden“, erklärte Kathleen. „Ihre Schmerzen spürt er auch. Sie werden beide sterben, wenn wir nicht bald etwas tun.“
    Alexander nickte.
    „Coal leistet ganze Arbeit“, sagte er. „Das Feuer hat die Ältesten gleich erreicht. Bleib du bei Jason. Wir werden die Mauer weiter bearbeiten.“
    Unruhig sah Liliana von einer Seite zur anderen. Es war eindeutig, dass diese Geschichte aus dem Ruder zu laufen drohte. Trotz Akimas Befehl schien Darrek nicht dazu imstande zu sein, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen, das von hinten auf sie zukam. Entweder wurde dafür keine Gabe verwendet, oder Darrek stand nicht mehr so sehr unter Akimas Kontrolle, wie sie alle gehofft hatten. Gleichzeitig hatte Annick ihre liebe Not damit, die Mauer gegen den Ansturm aufrecht zu halten. Vermutlich würde sie jeden Augenblick einbrechen und der Kampf würde eher beginnen, als ihnen allen lieb war.
    Akimas Plan war gewesen, die Todesopfer auf der eigenen Seite so gering wie möglich zu halten. Doch das war nur möglich, wenn ihr Plan aufging. Im Moment sah es allerdings nicht danach aus.
    Lilianas einziger Trost war, dass Darrek tatsächlich kurz davor stand, Laney den Garaus zu machen. Das Mädchen wirkte jetzt schon unheimlich schwach und würde den Blutverlust sicher nicht mehr lange überleben.
    Wenn es dann endlich richtig ans Kämpfen ging, sollte das Liliana nur recht sein. Seit Monaten freute sie sich schon auf diesen Moment und hoffte, dass es ihr gelingen würde, Jason und Kathleen zu töten. Diese Beiden waren ihr erklärtes Ziel, und sie würde nicht eher ruhen, bevor sie sie erledigt hatte.
    „Am besten wäre es, wenn du Akima erwischen würdest“, sagte William während des Laufens zu Tyr. „Ansonsten musst du entweder auf Annick oder auf Darrek schießen. Je nachdem, wen du besser ins Visier nehmen kannst.“
    Tyr nickte eifrig. Er konnte es kaum erwarten, endlich etwas zu tun. William hatte ihm bereits erklärt, wie Annick aussah, und Darrek kannte er ja ohnehin. Je näher sie dem Kriegsplatz kamen, desto klarer wurde jedoch, dass es unmöglich sein würde, Akima zu beseitigen. Sie war vom Pferd gestiegen und stand mit ihrer Schwester und Raika umringt von ihren Leibwächtern. Ohne seine Gabe war es unmöglich, einen Treffer zu landen. Bei Darrek oder Annick konnte es hingegen gelingen.
    „Wenn du auf Darrek schießen musst, dann pass auf, dass der Schuss nicht tödlich wird, okay? Darrek ist momentan nicht Herr seiner Sinne. Ich will auf keinen Fall, dass er stirbt.“
    Tyr zog eine Grimasse.
    „Und wenn ich die Wahl zwischen ihm und allen

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