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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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werde. Jeder Einzelne ist in diesem Kampf wichtig. Wir brauchen euch und wir sind froh, dass ihr hier seid. Aber wer von euch Zweifel hat, ob er diesen Kampf wirklich an unserer Seite bestreiten will, der sollte wieder nach Hause fahren.“
    Alexander bückte sich nach Tyrs Bogen und drückte ihn dem Jungen wieder in die Hand.
    „Du hast eine außergewöhnliche Gabe, mein Junge“, stellte er fest. „Verschwende sie nicht.“
    Verdutzt sah Tyr den hellhäutigen Mann an und nickte dann.
    „Ja, äh … Tut mir leid“, nuschelte er.
    Alexander nickte und wandte sich wieder den anderen zu.
    „Ihr könnt, wie gesagt, jederzeit gehen. Aber wenn ihr euch entscheidet zu bleiben, dann müsst ihr euch unseren Regeln anpassen. Kathleen und Harold sind für eure Gruppe zuständig. Kathleen ist eine fähige Kämpferin und besitzt mein vollstes Vertrauen. Wenn ihr ein Problem habt, dann könnt ihr euch jederzeit an sie oder einen anderen meiner Helfer wenden. Jeder, der einen grünen Anzug trägt, ist für euch zuständig und wird euch gerne unterstützen, aber wenn sie euch einen Befehl geben, dann habt ihr zu gehorchen. Habt ihr das verstanden?“
    Viele der Jungvampire sahen betreten zu Boden, aber Swana und einige andere nickten zustimmend.
    „Gut“, sagte Alexander und wandte sich ab. „Dann immer weiter so.“
    Kathleen sah Alexander einen Moment hinterher und wandte sich dann Thabea zu.
    „Hattest du auch den Eindruck, dass es ihm heute nicht so gut geht?“, fragte sie leise.
    Thabea nickte.
    „Er sah zumindest schon besser aus.“
    „Okay, Harold. Tu mir den Gefallen und mach mit den Jungvampiren ein paar Grundübungen. Einige sehen nicht gerade fit aus und könnten etwas Sport sicher gut gebrauchen. Ich komme wieder, sobald ich kann.“

Kapitel 7
Die Gabe
    Es dauerte nicht lange, bis Kathleen Alexander aufgestöbert hatte. Er klapperte alle Gruppen ab, um sich dort vorzustellen und versuchte so ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Er gab sich dabei so ruhig und ausgeglichen wie immer, aber Kathleen wurde das Gefühl einfach nicht los, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Sobald er sich von Williams Truppe verabschiedet hatte, zog sie ihn zur Seite.
    „Kathleen.“ Erstaunen malte sich auf seinem Gesicht, als er sie sah. „Alles in Ordnung? Haben diese Halbstarken etwa schon wieder versucht, jemanden abzuschießen?“
    Kathleen schüttelte den Kopf.
    „Nein, nein. Alles in Ordnung. Ich wollte nur … Was ist los mit dir, Alexander? Du wirkst so abwesend, so bedrückt. So kenne ich dich gar nicht. Gibt es irgendetwas, womit ich dir helfen kann?“
    Alexander seufzte und schien vor Kathleens Augen zu schrumpfen. Verschwunden war die Aura der Kraft und Unerschütterlichkeit, die ihn sonst umgab. Zurück blieb nur ein einfacher Mann, der innerlich zutiefst zerrüttet zu sein schien. Kathleen dirigierte Alexander von der Masse weg und setzte sich mit ihm zusammen auf einen Stein im Wald. Hier hatten sie zumindest ein geringes Maß an Privatsphäre.
    „Es ist Gadha“, erklärte er bedrückt und Kathleen hatte plötzlich das Gefühl, dass er die ganze Zeit nur darauf gewartet hatte, endlich darauf angesprochen zu werden. „Ich … Ich weiß einfach nicht mehr, was ich mit ihr machen soll. Sie ist schon seit Monaten so unglücklich. Ich spüre es in jeder Sekunde. Vor allem wenn ich nicht bei ihr sein kann, weil ich die Ausbildung der Neuen koordinieren muss. Ich versuche ja immer, sie dazu zu motivieren, mich zu begleiten und mir zu helfen. Aber egal, was ich mache, ich schaffe es einfach nicht, sie für unseren Kampf zu begeistern. Und ihr Unmut färbt langsam auf mich ab. Ich weiß, was sie von mir möchte. Sie will, dass ich diesen ganzen Kampf vergesse und mit ihr auf eine einsame Insel fliehe, so wie Cynthia und Coal das getan haben. Aber das kann ich nicht.“
    Voller Mitgefühl ergriff Kathleen Alexanders Hand und drückte sie.
    „Ich weiß, dass du das nicht kannst“, sagte sie. „Und diese Tatsache macht dich zu einem guten Anführer. Du denkst immer zuerst an dein Gefolge und danach an dich.“
    Alexander schnaubte.
    „Das schon. Aber ich sollte vielleicht dabei öfter auch an Gadha denken. Wir sind verbunden. Wenn sie nicht glücklich ist, dann bin ich es auch nicht. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll.“
    Kathleen schnalzte mit der Zunge und musste sich zusammenreißen, um nicht über Gadha zu schimpfen. Stattdessen verschränkte sie ihre Finger mit denen von Alexander und

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