Nubila 05: Die letzte Schlacht
euch.“
Die Jungvampire setzten sich alle in Bewegung, aber als Einar sah, dass Laney nicht mitlief, blieb auch er stehen.
„Laney“, sagte er. „Kommst du nicht mit uns?“
„Nein“, gab Laney zurück. „Ich muss hier helfen.“
„Soll ich auch hierbleiben?“
„Nein. Ich will lieber, dass du auf Swana und Mady aufpasst. Bitte. Ich … Es sollten wirklich so wenig Warmblüter wie möglich hier sein. Aber das hier ist mein Zuhause und meine Familie. Ich kann sie nicht einfach so im Stich lassen.“
Einar zögerte, aber nickte dann.
„Du willst den ganzen Spaß also ohne mich haben, ja?“ Er grinste. „Na fein. Dann werde ich solange Babysitter spielen. Wir sehen uns dann später, versprochen?“
„Versprochen“, gab Laney zurück und war froh, als die Warmblüter endlich in Sicherheit waren.
Sie kämpfte sich weiter in Richtung Alexander und war überaus erleichtert, als sie einen Gruppenführer nach dem anderen erkannte, die ihre Leute in Sicherheit brachten. Nur Jason hatte sie bisher nirgendwo entdecken können.
Als Johanna jedoch mit Jasons Truppe vorbeikam wurde ihr langsam mulmig.
„Johanna“, hielt sie die alte Frau an. „Was macht ihr da? Wisst ihr überhaupt, wo ihr hinmüsst? Wo ist mein Vater?“
„Erstens: Wir fliehen. Zweitens: nein. Und drittens: keine Ahnung. Sonst noch was?“
Laney schüttelte den Kopf.
„Also gut“, begann sie. „Ich würde euch ja gerne führen, aber das kann ich nicht, weil ich auch noch nicht länger wieder hier bin als ihr. Ihr folgt jetzt dieser Gruppe da hinten. Das ist die von William. Er wird wissen was zu tun ist. Vertrau mir.“
Johanna wirkte, als hätte sie vor, zu widersprechen. Aber dann nickte sie bloß und wandte sich wieder ihrer Gruppe zu. Sie würde auf Laney hören. Soviel war klar. Also weiter.
Kurz darauf schaffte sie es endlich, in Alexanders Nähe zu gelangen. Trotz des ganzen Chaos um ihn herum wirkte er erstaunlich ruhig. Er hatte eine Gruppe von Kaltblütern um sich geschart und strahlte Selbstsicherheit und Vertrauen aus, wie es sich für einen Anführer gehörte. Davon konnten die Ältesten sich noch eine gewaltige Scheibe abschneiden, ging es Laney durch den Kopf.
„Ihr müsst Ruhe bewahren!”, rief Alexander laut und deutlich. „Wir haben das hier schon häufig genug geprobt. Ihr wisst alle, wo die Flugabwehrwaffen sind. Also seht zu, dass ihr auf eure Positionen kommt, und dann ballert die Vögel gefälligst vom Himmel, klar?“
„Klar!”, schrien die Kaltblüter im Chor und rannten alle auseinander.
Laney reagierte schnell. Sie sprang nach vorne und packte Alexander am Arm.
„Alexander!”, rief sie. „Wie kann ich helfen?“
Skeptisch sah Alexander sie an.
„Du solltest nicht hier sein, Laney“, sagte er ernst. „Hier bricht gleich die Hölle los, und dir können die Bomben mehr anhaben als uns.“
„Mein Vater ist doch auch noch hier, oder?“, warf Laney ein. „Und meine Großeltern und Cynthia wahrscheinlich auch. Es spricht also nichts dagegen, dass ich auch hierbleibe, um zu helfen.“
Alexander zögerte und stieß dann einen Seufzer aus.
„Na fein“, sagte er schließlich. „Du kannst helfen. Aber nur, wenn du als Kind oft Videospiele gespielt hast.“
„Bitte was?“, fragte Laney und rannte ihm hinterher.
Kapitel 17
Das Versteckspiel
Der Alarm wurde lauter und drängender. Die Flugzeuge schienen sich unaufhaltsam zu nähern, und immer noch keine Spur von Celia. Es war zum Verrücktwerden. Und Cynthia wurde mit jedem Atemzug panischer.
„Sie ist nicht hier. Sie ist nicht hier!”, schrie sie. „Sie muss doch hier irgendwo sein.“
„Vielleicht ist sie schon draußen“, schlug Coal vor, der inzwischen dazugestoßen war, um sich an der Suche zu beteiligen.
Er hätte eigentlich Alexander helfen sollen, aber Cynthias Unruhe hatte ihn dazu getrieben, seinen Posten zu verlassen, um seine Familie zu beschützen. Jason rechnete ihm das hoch an.
„Eigentlich können wir das nur hoffen“, sagte Jason. „Denn wir müssen jetzt wirklich hier raus.“
„Dann geht ihr nur“, sagte Coal. „Ich werde weitersuchen. So eine Bombe kann mir nicht so viel anhaben wie euch, und ich würde es mir nie verzeihen, wenn CeeCee hier noch irgendwo wäre.“
Cynthia nickte und abermals liefen Tränen ihre Wangen hinab.
„Bitte, bitte lass sie draußen sein“, flehte sie und vergrub das Gesicht in den Händen. „Oh. Wenn ich doch vorhin nicht noch mit ihr geschimpft hätte. Wenn ich ihr
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