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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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wenn der Erfolg dieses gesamten Krieges davon abhing, dass Laney sich mit ihm verband, dann würde er keinen Moment zögern, das auch zu tun. Ihm missfiel nur der Gedanke, dass sie sich so gezwungen fühlte.
    „Mein Herz ist nicht vergeben“, sagte Greg bestimmt.
    Vielleicht wurde es einfach nur Zeit, dass sie beide sich einander annäherten. Vielleicht würde der Rest dann ganz von alleine kommen. Entschlossen trat er nach vorne, zog sie in die Arme und küsste sie zärtlich. Im ersten Moment hatte Greg das Gefühl, als wollte Laney ihn von sich stoßen, aber dann entspannte sie sich wieder und als Greg den Kuss intensivierte, ließ Laney es zu und öffnete leicht die Lippen. Doch als er begann ihr über den Rücken zu streicheln, versteifte sie sich unwillkürlich. Sofort unterbrach Greg den Kuss.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er. „Hab … hab ich etwas falsch gemacht?“
    Laney schüttelte mit dem Kopf.
    Tut mir leid, sagte sie auf ihre stumme Weise und sah ihm dabei fest in die Augen. Es liegt nicht an dir.
    Dann zog sie ihn wieder an sich und küsste ihn noch einmal. Als sie ihm über die Brust streichelte, entfuhr ihm ein Stöhnen, und Laney schmiegte sich enger an ihn. Sie fühlte sich toll an in seinen Armen, und solche Gefühle waren ganz und gar nicht das, was er seiner Schwester gegenüber empfand. Gerade als Laney mit der Hand unter sein Shirt fahren wollte, ertönte von ganz nah ein greller Aufschrei.
    Sofort ließen Greg und Laney voneinander ab und fuhren herum. Ein Mädchen mit honigblondem Haar stand mitten auf dem Weg und starrte sie mit Tränen in den Augen an.
    „Leonie“, flüsterte Greg und machte einen Schritt auf das Mädchen zu.
    Schlechtes Gewissen überkam ihn. Leonie hätte das nicht sehen dürfen. Er hatte vorgehabt, ihr diese Sache schonend und vorsichtig beizubringen. Nun, das war jetzt wohl nicht mehr möglich.
    „Leo, warte!”, rief Greg, als Leonie sich herumdrehte und kopflos in den Wald lief.
    Er wollte ihr gerade folgen, als ein Schrillen vom Hauptlager her ertönte. Greg erstarrte.
    „Scheiße“, fluchte er und sah unschlüssig von Leonie zu Laney.
    „Ist das der Alarm?“, hakte Laney nach.
    Jason musste ihr erklärt haben, dass sie einen Bombenalarm installiert hatten, nur für den Fall, dass die Ältesten auf dumme Ideen kommen sollten, aber Laney hatte ihn offenbar noch niemals zuvor gehört. Greg nickte betroffen. Die Ältesten griffen das Herrenhaus mit Flugzeugen an? So weit waren sie also schon gesunken?
    „Geh ihr hinterher“, forderte Laney ihn auf. „Hier wird gleich die Hölle losbrechen und ich wette, Leo hat keine Ahnung, was sie dann tun soll. Am Ende gerät sie noch in die Finger von Akima.“
    „Und was ist mit dir?“, fragte Greg skeptisch.
    „Ich muss zum Herrenhaus zurück. Dort werden sie sicher gleich Hilfe brauchen. Wir müssen evakuieren.“
    Greg nickte.
    „In Ordnung“, sagte er. „Aber sei vorsichtig, okay?“
    Er drückte Laney noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und lief dann los.
    „Wir reden später weiter“, versprach er im Weglaufen und beeilte sich Leonie zu folgen.
    Er durfte sie auf gar keinen Fall aus den Augen verlieren, sonst wäre das möglicherweise das letzte Mal gewesen, dass er sie sah.

Kapitel 16
Die Evakuierung
    „Laney!“, schrie Jason und hastete die Treppe hinauf. Dabei klopfte er an jede Tür, an der er vorbei kam. „Laney! Antworte mir.“
    „CeeCee!“, rief Cynthia verzweifelt im oberen Stockwerk. „CeeCee! Wo bist du?“
    Sofort bekam Jason eine Gänsehaut. Celia war auch verschwunden? Laney war ja zumindest erwachsen und würde sich wahrscheinlich schon denken, dass der Alarm nichts Gutes bedeuten konnte. Aber Celia war noch ein kleines Kind. Wahrscheinlich hielt sie das Ganze für ein Spiel und ahnte gar nicht, in welcher Gefahr sie sich befand.
    „Jason!”, rief Cynthia, als sie ihren Cousin die Treppe hinauf hetzen sah. Tränen liefen ihr die Wangen hinab und ihre Locken standen wie wild vom Kopf. „Oh, Gott sei Dank. Du musst mir helfen, Jason. CeeCee ist verschwunden. Bitte, bitte. Wir müssen sie finden.“
    „In Ordnung“, gab Jason zurück. „Hast du Laney oder meine Eltern gesehen?“
    „Nein. Deine Eltern sind vor ein paar Stunden in die Stadt gefahren, um noch mehr Menschenblut vom Krankenhaus zu holen, und Laney habe ich nicht gesehen, aber hier oben ist sie nicht.“
    „Bist du denn sicher, dass Celia hier irgendwo ist?“
    „Ob ich sicher bin?“, fragte Cynthia schrill.

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