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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Was hatte er vor?
    „Ich werde bald wieder bei dir sein“, versprach Coal, während Cynthias Körper zu Asche zerfiel und das Feuer immer größer wurde. „Wir alle werden bald wieder bei dir sein.“
    Betroffen schlug Kathleen eine Hand vor den Mund, als die Flammen nach allen Seiten hin ausschlugen. Er konnte doch nicht ... Er würde doch nicht …
    „Coal!“, rief Jason, der ebenfalls zurückgetreten war. „Das reicht.“
    Keine Reaktion.
    „Coal!”, rief auch Kathleen. „Du wirst uns alle umbringen.“
    Immer noch keine Reaktion.
    „Daddy?!“, quiekte Celia ängstlich, und erst jetzt schien Coal bewusst zu werden, was er in Begriff war zu tun.
    Er fuhr herum und starrte das Kind an, das er in den letzten Jahren wie eine Tochter mit großgezogen hatte.
    „CeeCee“, flüsterte Coal und verminderte die Flammen soweit, dass sie niemandem mehr gefährlich werden können.
    Splitternackt stand er auf und sah zu dem kleinen Mädchen hinüber, das ihn aus großen blauen Augen anstarrte.
    „Es tut mir so leid, CeeCee“, sagte er. „Ich war ein schlechter Ehemann für Cynthia und ich bin ein schlechter Vater für dich. Du … verdienst besseres als das.“
    Mit diesen Worten drehte er sich herum und stürzte davon. Kathleen zögerte nicht lange, sondern folgte ihm sofort. Coal war völlig durcheinander. Es war unmöglich, ihn jetzt allein zu lassen. Sie sah, wie Jason ihr besorgt hinterher blickte, aber er blieb, wo er war. Sie mussten diese Zeremonie zu Ende bringen.
    Coal rannte so schnell er konnte, und Kathleen hatte ihre liebe Mühe damit, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Doch die Höhlen hier unten waren seit den Erschütterungen der Explosionen nur eingeschränkt begehbar und somit kein wirkliches Labyrinth mehr.
    Als Coal in den Vorratsraum abbog, lief es Kathleen eiskalt den Rücken herunter. Es gab nur eins, was er dort wollen konnte: Blut.
    „Coal, nicht“, schrie sie in dem Moment, als Coal einen Beutel mit Menschenblut aufriss und ihn an die Lippen setzte. Sie riss ihn zu Boden und das Blut spritzte quer durch den gesamten Raum. Sofort verdrehte sie ihm den Arm auf den Rücken und fixierte ihn unter sich.
    „Lass mich“, keuchte Coal und versuchte, unter Kathleen hervor zu kommen. Diese drückte ihn jedoch noch enger an den Boden und schrie ihn an.
    „Bist du vollkommen wahnsinnig geworden, Coal? Weißt du überhaupt noch, was du tust?“
    „Ja, das weiß ich ganz genau“, gab er unter gepressten Zähnen zurück. „Ich kann mich nicht selbst umbringen, und ich will keinem von euch wehtun. Aber wenn ich ein Wilder bin, dann werdet ihr keine andere Wahl haben, als mich zu töten.“
    Ungläubig starrte Kathleen ihn an, lockerte aber nicht ihren Griff. Es war ihr Glück, dass Coal die Kampftechniken noch nicht so perfekt beherrschte wie einige der anderen Kaltblüter. Im Gegensatz zu ihr hatte er keine fünfzehn Jahre regelmäßigen Trainings hinter sich und war vom Gefühl her immer noch mehr ein Diener als einer der Aufständischen.
    „Das ist doch Wahnsinn, Coal“, sagte sie. „Das kann doch nicht dein Ernst sein. Du willst wirklich sterben? Warum?“
    „Weil es so hätte sein sollen.“
    Keine weiteren Erklärungen. Nur dies: weil es so hätte sein sollen. Kathleen schluckte. Sie fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen und wusste einfach nicht, was sie erwidern sollte. Cynthia war tot, und Coal wäre eigentlich mit ihr gestorben. Sie hatte das verhindert und geglaubt, damit etwas Gutes zu tun. Der Gedanke, dass Coal das möglicherweise anders sah, schockierte sie.
    „Coal“, begann sie in versöhnlichem Ton. „Ich will dich wirklich nicht die nächsten Stunden so auf den Boden gedrückt halten, und um ehrlich zu sein ist der Blutgeruch auch für mich nicht gerade angenehm. Wenn ich dich loslasse, versprichst du dann, mit mir zusammen den Vorratsraum zu verlassen?“
    Coals Anspannung schien sich zu lösen und er wurde völlig schlaff unter ihr.
    „Wozu?“, fragte er. „Wozu mich bewegen? Wozu überhaupt noch irgendetwas tun?“
    „Coal, Cynthia würde nicht wollen, dass du dein Leben wegwirfst. Sie würde nicht wollen, dass du dich aufgibst. Im Gegenteil. Sie würde von dir erwarten, dass du dich von jetzt an um CeeCee kümmerst, und genau das solltest du auch tun.“
    Coal schüttelte den Kopf.
    „Woher willst du wissen, was sie gewollt hätte?“, fragte er voller Bitterkeit. „Du kanntest sie doch kaum. Und sie wird nicht mehr zurückkommen, um zu sagen, was sie

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