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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Leben ist wie ein Geschenk – von außen sieht es schön aus, aber ob wirklich das drin ist, was du dir wünscht, siehst du erst, wenn du die Verpackung entfernt hast. Der Nachteil ist aber, dass du dein Leben, im Gegensatz zum Geschenk, weder umtauschen noch zurückgeben kannst.
    Janish überlegte gerade, ob er nicht doch heimlich näher an das Herrenhaus heranschleichen sollte, um sich von seinen trüben Gedanken abzulenken, als er plötzlich fühlte, wie die Vampire, deren Anwesenheit er schon seit ihrer Ankunft gespürt hatte, sich bewegten.
    Es frustrierte ihn, dass er seine Gabe noch so schwer kontrollieren konnte, und dass Darrek so wenig Vertrauen in ihn hatte. Er spürte gleich mehrere begabte Vampire in der Nähe, von denen einer Laney sein musste, weil ihm die Aura bekannt vorkam.
    Er hatte es Darrek sagen wollen, aber da dieser ziemlich klargemacht hatte, dass Janish sich nicht vom Fleck bewegen sollte, bis er wieder abgeholt wurde, hatte er es nicht getan. Vor dem gleichen Dilemma stand er jetzt wieder. Sollte er den Ärger riskieren oder nicht? Es mussten mehrere Vampire sein, die sich voran bewegten. Mindestens zwei von ihnen hatten eine Gabe. Gehörten sie zu den Guten oder zu den Bösen? Janish konnte es nicht einschätzen.
    Aber schließlich siegte die Neugier. Er würde Darrek vor den Ankömmlingen warnen. Immerhin waren es viele. Und außerdem war ihm langweilig.
    Darrek konnte es immer noch nicht fassen, Laney wieder in den Armen zu halten. Zwar hatte ein Teil von ihm nicht wirklich geglaubt, dass sie tot war, aber sie so bald wieder in seiner Nähe zu wissen, hätte er nie zu träumen gewagt.
    Darrek hatte immer Wert auf seine Freiheit gelegt, aber nun erst wurde ihm bewusst, dass Laney ihn ohnehin schon längst eingefangen hatte. Er liebte diese Frau. Das wurde ihm in diesem Moment klar, als sie sich trotz allem, was er falsch gemacht hatte, in seine Arme schmiegte und die Bereitschaft zeigte, ihm sein Verhalten noch einmal zu verzeihen.
    In diesem Moment wurde Darrek erstmals seit ihrem Wiedersehen bewusst, wie schwach sie war. Sie wirkte hungrig und erschöpft und schien ihr rechtes Bein nicht belasten zu können. Außerdem ließ sie sich schon seit Minuten bereitwillig von ihm stützen. Etwas, das sie gewiss nicht getan hätte, wenn sie nicht verletzt gewesen wäre.
    „Wie schlimm ist es?“, fragte Darrek grimmig und betrachtete Laney von oben bis unten.
    Laney seufzte. Ihr war klar, dass es nichts bringen würde, ihre Verletzungen zu verharmlosen. Man sah ihr deutlich genug an, dass sie Schmerzen hatte.
    „Mein rechtes Bein ist verstaucht“, erklärte sie bedauernd. „Ich habe mehrere Schnittwunden und einige Verbrennungen. Aber keine Sorge. Ein oder zwei Tage Heilschlaf werden das wohl wieder in Ordnung bringen.“
    Darrek nickte.
    „Und wo ist die Wunderheilerin, wenn wir schon davon reden?“, fragte er und sah sich um. „Wo sind überhaupt alle?“
    Trauer zeichnete sich auf Laneys Gesicht ab und weitere Tränen kullerten ihre Wangen hinab.
    „Wo genau, weiß ich nicht“, gab sie zu. „Es gibt irgendwo ein unterirdisches Notlager, aber da kommen wir so nicht hin. Die Türen öffnen sich erst wieder in ein paar Stunden. Alexander und ich sind durch eine Explosion ins Nirwana befördert worden und wurden von einer Kaltblüterin namens Gadha in Sicherheit gebracht. Aber Alexander ist noch nicht wieder richtig bei Bewusstsein und deswegen wollten wir warten, bis die Gänge wieder offen sind.“
    „Alexander? Ist das nicht der Kaltblüter, der überhaupt die Schuld an dieser ganzen Misere trägt? Ohne ihn hätten die Dieneraufstände doch nie solche Ausmaße angenommen, oder?“
    Irritiert sah Laney ihn an.
    „Das kannst du doch nicht wirklich so sehen, oder?“, fragte sie schockiert.
    Darrek schüttelte den Kopf.
    „Nein“, gab er zu. „Mir ist es doch gleich, ob die Kaltblüter frei sind oder nicht. Ein paar werden immer bereit sein, als Bedienstete zu arbeiten, und die Anderen sollen doch machen, was sie wollen, solange sie sich von den Menschen fernhalten. Was mir nur Sorgen macht, ist dieser ganze Krieg, in den du offenbar mit verwickelt bist. Ich will nicht, dass dir etwas geschieht, Laney. Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ich würde lieber selbst sterben, als zuzulassen, dass dir etwas passiert.“
    Gerührt legte Laney eine ihrer schmalen Hände an Darreks Wange und sah ihn an.
    „Danke“, flüsterte sie. „Ich hoffe wirklich, dass du

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