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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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würdet.«
    Kyle nickte. Anne Ravenheart kannte die potentielle Macht eines freien Geistes wie Seeks-the-Moon und wollte ihn unter Kontrolle haben. Kyle war bereit, ihr die Möglichkeit zu geben, aber nur Moon konnte entscheiden, was er tun oder auch nicht tun würde.
    »Wie undurchdringlich ist die Blockade der Armee?« fragte er, wobei er sich ein wenig drehte, um auch die anderen Soldaten in das Gespräch einzubeziehen. Alle außer Vathoss reagierten, wenngleich sie zuerst einen Blick auf Ravenheart warfen, um sich zu vergewissern, daß sie die Erlaubnis hatten, daran teilzunehmen.
    »Sie ist ziemlich dicht«, sagte der Asiate. »Sie gehen mit brutaler Gewalt vor, wenn es sein muß. Null Toleranz - nichts kommt rein oder raus.«
    »Sie haben ein paar Batterien mit Boden-Luft-Raketen aufgestellt«, sagte ein weiterer Soldat, ein großer, schlanker Latino mit dickem braunroten Haar. »Sie schießen alles ab, was keine ausdrückliche Flugerlaubnis hat, ganz egal, warum ein Flugzeug hineinfliegt. Die Versorgungsflüge werden ausschließlich von ihnen unternommen. Alles andere wird heruntergeholt.«
    »Ab und zu schicken sie eine Jagdstaffel Hubschrauber rein, in letzter Zeit auch vermehrt Dronen, die potentielle neue Nester oder Sammelstellen ausfindig machen und nach Möglichkeit zerstören sollen«, fügte der Asiate hinzu. »Die Dronen sind ziemlich wirkungslos.«
    Kyle horchte auf. »Sammelstellen?«
    Der Soldat schien sich unbehaglich zu fühlen, ebenso wie Ravenheart, obwohl er sah, daß wieder etwas von der Kälte und der Wut in ihrem Blick lag. »Es scheint so, als würden Menschen oder menschlich aussehende Agenten der Insektengeister, vielleicht auch Insektenschamanen, Leute zu Gruppen zusammenfassen.«
    »Warum, zum Teufel?«
    »Wir wissen, daß die Insektengeister Leute für die neuen Nester entführen«, erläuterte Ravenheart. »Aber sie können nicht beliebig viele Wirtskörper in die Nester bringen, da jedes Nest nur eine bestimmte Anzahl von Leuten gleichzeitig umwandeln kann.«
    »Also treiben sie die Leute zusammen und bringen sie in Wartebereiche«, sagte Vathoss, der wieder aufsah. »Auf die Art sind sie bereit und brauchen nur noch abgeholt zu werden, wenn es an der Zeit ist, neue Wirtskörper ins Nest zu bringen.«
     
    Kyle war schockiert. »Ihr Geister! Wie schaffen sie das? Wie können sie die Leute kontrollieren? Durch Gewalt?«
    »Über das Essen«, sagte Ravenheart. »Ein paar von den verdammten Biestern, zum Beispiel die Ameisen, können eine eßbare Substanz absondern. Sie locken die Flüchtlinge mit Nahrungsmittelversprechen herein, geben ihnen auch zu essen und behalten sie dann da. Natürlich handelt es sich um sichere Orte, die von den Insekten kontrolliert werden.«
    »Jesus Christus.«
    Sie nickte. »Wir selbst haben bisher sechs von diesen Sammelstellen ausgehoben, und wir glauben, daß wir von zwei weiteren die Lage kennen. Wenn wir nicht damit fertig werden, geben wir die Information an die Soldaten weiter und lassen die Armee ein paar Hubschrauber schicken.«
    Kyle schüttelte den Kopf. Das alles war unglaublich, monströs. Und irgendwo dort draußen, vielleicht sogar an einem jener Sammelpunkte, waren Beth und Natalie. Kyle griff in die Tasche und zog die Holobilder der beiden heraus, die er auch schon den Flüchtlingen gezeigt hatte. Die Soldaten ließen sie herumgehen.
    »Erinnert ihr euch, ob eine dieser beiden in irgendeiner der Sammelstellen war, die ihr ausgehoben habt?« fragte er.
    Alle schüttelten den Kopf.
    »Selbst wenn sie da waren«, warf Ravenheart ein, »würden wir uns wahrscheinlich nicht mehr an sie erinnern. Wir haben nicht besonders auf die Gesichter der Leute geachtet.«
    »Hast du es mit irgendwelchen Beschwörungen versucht?« fragte Kyle sie.
    »Nur mit ein paar ganz imbedeutenden, ein paar Beobachter«, sagte sie. »Ich hatte weder die Zeit noch das Material, mehr zu versuchen. Wir haben aber von einem Schamanen gehört, der bei der Be schwörung eines Naturgeists in Stücke gerissen wurde. Offenbar reagieren die Insekten darauf besonders empfindlich.«
    »Klingt logisch«, sagte Kyle. »Seeks-the-Moon hat durchblicken lassen, daß sie auch auf ihn sehr empfindlich reagieren. Er läuft ausschließlich maskiert und in manifester Gestalt herum.«
    »Ich wette, das gefällt ihm.«
    Kyle grinste. »Ja, das vermute ich auch.« Er wollte sie gerade fragen, ob sie spezielle Zauber oder magische Techniken kannte, welche gegen die Insektengeister besonders

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