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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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an seinen Vater. Emst und schweigend, alles mit einem Blick und einer Neigung des Kopfes vermittelnd und von jedem erwartend, daß er ihn verstand. Der Geist sagte nichts, als Kyle die kurze Treppe erklomm und ihm erzählte, was er erlebt hatte und wo er gewesen war.
    »Aber du traust ihnen nicht«, sagte der Geist, sobald er fertig war.
    Kyle seufzte. »Nein... ich...« Er sah weg. »Ich weiß es einfach nicht. Ich glaube langsam, ihr merkwürdiges Verhalten ist darauf zurückzuführen, daß sie die Tatsache verheimlichen wollen, daß sie das Insektennest suchen.«
    »Warum sollten sie das tun?«
    Kyle zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ares ist ein Megakonzern - wer weiß schon, warum, zum Teufel, ein MegaKonzern überhaupt irgend etwas tut? Als ich noch beim FBI war, haben wir uns die Hälfte der Zeit nur darüber gewundert. Wir hatten selten genügend Informationen, um ihre Handlungen beurteilen zu können, also schien eine ganze Menge einfach aus dem Nichts zu kommen. Ich bin gespannt, ob Ravenheart uns sagt, welche Nachricht sie von ihrem Boß bekommen hat.«
     
    Etwas über eine Stunde später standen Kyle und Seeks-the-Moon wieder vor dem Tor des Lagerhauses. Diesmal klopfte Kyle an.
    Als sie eintraten und Kyle den Geist vorstellte, fiel ihm eine gewisse Anspannung innerhalb der Gruppe und eine gewisse Zurückhaltung bei Ravenheart auf. Mittlerweile hatten die Wachen gewechselt, und daher waren zwei Soldaten anwesend, die er noch nicht kannte. Einer war ein Ork, Trooper Allen Douglas, der andere eine schwarze Elfin, Trooper Deena Reaves. Kyle bemerkte außerdem, daß einige der schwereren Waffen, von denen er die meisten nicht dem Namen, sondern nur dem Typ nach kannte, entweder auseinandergenommen waren oder gerade gewartet wurden.
    Als die gegenseitige Vorstellung vorbei war, kam Ravenheart zu ihm und sagte mit leiser Stimme. »Wir müssen uns unterhalten.«
    Kyle nickte und folgte ihr in ein kleines Büro im hinteren Teil der Lagerhalle. Allem Anschein nach hatte sie dieses Büro zu ihrem persönlichen Quartier gemacht. »Soykaf?« fragte sie, während sie zur Maschine ging und einen Becher aus dem Spender nahm.
    »Nein, danke.«
    Sie setzte sich, nicht wie erwartet hinter den Schreibtisch, sondern auf einen Klappstuhl aus Metall in der Ecke, und blies auf die kochendheiße Flüssigkeit. Sie stellte den dampfenden Becher auf einen Aktenschrank, dann zog sie eine Pillendose aus ihrer Westentasche und schüttelte sich zwei kleine grüne Kapseln auf die Hand. Sie nahm die Pillen in den Mund und sah, daß Kyle sie ansah. »Das willst du gar nicht wissen«, sagte sie, um sie dann mit einem Schluck Soykaf herunterzuspülen.
    »Also, was ist los?« fragte er sie.
    Ravenheart hob die Hand, um ihm zu bedeuten, noch einen Augenblick zu warten, und nahm noch einen Schluck von der heißen Flüssigkeit. »Ich war nicht sicher, was passiert, wenn ich die Pillen mit Soykaf einnehme. Sie sollen nur mit Wasser genommen werden, aber zum Teufel damit.«
    Mittlerweile hatte Kyle einen zweiten Klappstuhl neben ihren gestellt und sich darauf gesetzt. Nach ein paar Augenblicken des Schweigens sagte sie schließlich: »Soaring Owl sagt, die Regierung sei praktisch lahmgelegt. Jeder ordnet etwas anderes an. Die Gesundheitsbehörde in Charlottesville hat ihr Okay gegeben, daß damit begonnen werden kann, Flüchtlinge durch die Absperrung nach draußen zu schaffen, aber die Armee sagt, daß sie das für das übrige Land für Selbstmord hält. Erstaunlicherweise ist genügend Desinformation verbreitet worden, so daß die Öffentlichkeit immer noch kein genaues oder wahrheitsgemäßes Bild davon hat, was hier vorgeht. Die Nationale Sicherheitsagentur macht sich hinsichtlich der langfristigen sozialen Auswirkungen der Tatsache Sorgen, daß die Regierung offenbar nicht mit einer magischen Bedrohung dieser Art fertig wird.«
    »Toll«, sagte Kyle. »Also ist nichts entschieden, und in der Zwischenzeit sterben immer mehr Leute, und das Nest wird immer stärker.«
    »Warte«, sagte sie. »Es kommt noch schlimmer.«
    Kyle versteifte sich. Arme Ravenheart sah ihn ohne die geringste Spur von Gefühl in den Augen direkt an. Er glaubte, etwas davon aus ihrem Tonfall herauszuhören, doch es war so, als hätte sie es nur um seinetwillen hineingelegt.
    »Vor zwei Tagen«, fuhr sie fort, »ist eine Gemeinschaftsdelegation der Elfennationen von Tir Tairngire, angeführt von Prinz Ehran dem Schreiber, und Tir na nOg, angeführt von Caoimhe O'Dunn,

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