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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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nach unten oder zumindest nicht in seine Richtung zu schauen schienen, schoß er in Gedankenschnelle zum Dach des Busses.
    Kaum lag seine Astralgestalt auf dem Metalldach, als Kyle hörte, wie die Tür des Lagerhauses zugeschlagen wurde und zwei Stimmen ein Gespräch begannen, das er nicht verstand. Nach kurzer Zeit fielen andere Stimmen ein. Kyle betrachtete dies als Gelegenheit, seine Stellung insofern zu ändern, daß er den Kopf durch das Dach des Busses steckte.
     
    In dem Bus saßen Dutzende von Leuten, Männer, Frauen und Kinder. Rasch sah er sich jede einzelne Aura an in der Hoffnung, eine wiederzuerkennen, doch keine kam ihm bekannt vor.
    Als er bei der letzten Aura ganz vorne im Bus angelangt war, stieg ein hochgewachsener Mann mit kurzgeschnittenem dunklen Haar und einem zerknitterten langen Mantel in den Bus, dessen Aura nichts Menschliches an sich hatte. Er blieb augenblicklich und offenbar überrascht stehen und machte dann einen Satz auf Kyles Kopf zu, wobei sich sein Gesicht und seine Aura augenblicklich verdunkelten.
    Kyle, der nicht durch die Unvollkommenheit des Fleisches behindert wurde, war viel schneller. Bevor der Neuankömmling auch nur zwei Schritte machen, geschweige denn seinen Kopf packen konnte, war Kyle bereits verschwunden und zu den Bahngleisen unterwegs.
    Er schoß zwischen den Waggons hindurch, wobei er sich einen Meter über dem Boden hielt, um sie als Deckung benutzen zu können. Er schlug ein, zwei schnelle Haken und flog dann wieder zurück. Aus der Deckung im Innern eines Güterwagens sah er, wie sich der Bus rasch entfernte.
    Als er zu seinem Körper zurückflog, achtete er darauf, außer Sicht des Busses zu bleiben. Er erreichte seinen Körper, glitt hinein und sprang praktisch sofort auf. Seeks-the-Moon, der auf einem alten Schaukelstuhl im hinteren Teil des Zimmers saß, in das sie eingebrochen waren, beäugte ihn erwartungsvoll.
    »Sie waren nicht da«, sagte Kyle, indem er die Ares Maschinenpistole aufhob, die er mitgenommen hatte. »Aber ich habe deinen mächtigen Geist gesehen, Kumpel.«
    Seeks-the-Moon hob eine Augenbraue.
    »Ich glaube, er ist wie die anderen, ein Insektengeist, der von einem menschlichen Körper Besitz ergriffen hat, aber er ist verdammt mächtig«, sagte Kyle, »und ich glaube, er kann seine Aura maskieren.«
    Seeks-the-Moon schien überrascht zu sein. »Wie gut?«
    »Keine Ahnung«, sagte Kyle, als sie das Haus verließen, »aber ich glaube, ich habe ihn überrumpelt. Er konnte mich im Astralraum sehen und wollte mich sogar angreifen, aber er hat mich nicht verfolgt. Ich glaube, er konnte sich nicht so schnell von dem menschlichen Körper lösen.« Sie trabten zurück zu dem Lagerhaus, wo sich die Soldaten von Knight Errant aufhielten. Kyle hörte Motorengeräusche, die sich in der Feme verloren.
    »Wie unangenehm«, sagte Seeks-the-Moon.
    Kyle antwortete nicht, aber als die beiden in die Gasse hinter der Lagerhalle einbogen, die Ravenheart und die anderen zur Überwachung der Sammelstelle benutzt hatten, sah er, daß die Wache und Canellis Motorrad nicht mehr da waren.
    »Drek!« fluchte Kyle. »Hoffentlich sind die anderen noch da.«
    Die beiden spurteten in die Halle und die kurze Treppe zu dem Raum hinauf, wo sich die Soldaten aufgehalten hatten. Er war leer.
    Kyle ballte die Fäuste. »Gottverdammt noch mal!«
    »Der Bus kann noch nicht weit gekommen sein«, sagte Seeks-the-Moon. »Ich kann den Motor immer noch hören.«
    »Ja, aber wir sind zu Fuß. Und um schnell genug zu sein, müßten wir entweder in den Astralraum wechseln oder Magie einsetzen, worauf dieses verdammte Mensch-Insekten-Ding reagieren würde wie auf ein Leuchtfeuer.« Kyle marschierte in dem Raum auf und ab, während er das sagte, dann blieb er plötzlich vor einer der teilweise zerschmetterten Fensterscheiben stehen. Ein Mann rannte auf das Lagerhaus zu.
    »Komm mit!« sagte Kyle und lief eine andere Treppe hinunter, die zur Vorderseite des Gebäudes zu führen schien. Die Treppe endete vor der aufgebrochenen Vordertür. Kyle ging hindurch, dann rannten er und Moon über die Straße zum anderen Lagerhaus, wobei Kyle rasch alle seine Fokusse aktivierte.
    »Warte!« sagte der Geist. »Du weißt nicht, was dich dort erwartet!«
    Kyle ignorierte ihn und rannte zur Hintertür, die auch das Ziel des Läufers gewesen war. Als er sich der Tür näherte, hörte er, wie sie verschlossen wurde und auf der anderen Seite eine Männerstimme etwas zu brüllen anfing. Kyle wurde langsamer

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