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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Truman möchte, daß Sie sich zu ihm gesellen.«
    »In Ordnung.« Er wandte sich an Hanna. »Schließen Sie sich mit Facile kurz und fragen Sie, ob sie Melissa schon ausfindig gemacht haben. Wenn ja, sehen Sie zu, ob Sie herausfinden können, was sie über etwaige Chip-Gewohnheiten von Mitchell weiß.«
    Hanna nickte, und dann folgte Kyle der Schwester durch den Flur. Das Krankenzimmer war hell, und es gab praktisch keine Schatten. Es enthielt kaum etwas anderes als ein Bett und die drei Personen, die sich um die Gestalt versammelt hatten, die darauf lag.
    Mrs. Truman war offenbar ziemlich aufgewühlt, schien sich aber besser zu halten als ihr Mann. Daniel Truman sah so blaß und mitgenommen aus wie sein katatonischer Sohn und erweckte den Eindruck eines Mannes, der gerade seines Lebens beraubt worden war. Nur ihre Augen unterschieden sich. Die von Daniel Truman waren voller Angst und Trauer. Mitchell Trumans Augen waren leer. Er starrte nur blicklos ins Nichts.
     
    »Mr. Teller«, sagte Truman Senior, als Kyle eintrat. »Bitte sagen Sie mir, daß Sie etwas für ihn tun können.«
    Doktor Stansfeld wandte sich ebenfalls an ihn. »Sind Sie Arzt?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin Magier.«
    Ihre Augen verengten sich ein wenig. »Ich verstehe. Sind Sie zugelassen?«
    Kyle stutzte. »Zugelassen?«
    »Von der Ärztekammer der UCAS«, sagte sie, als sei es das Offensichtlichste auf der ganzen Welt. »Um Heilmagie anzuwenden.«
    Kyle hätte beinahe laut aufgelacht. »Nein, Ma'am«, sagte er. »Mir war nicht bewußt, daß so etwas überhaupt existiert.« Das war eine Lüge, aber Kyle wußte, daß die Zulassung nur selten erforderlich war, und wenn, dann nur als Voraussetzung für eine Anstellung bei einer Einrichtung wie dieser. Er hatte sie immer nur für eine Art Absicherung gegen Scharlatane und Quacksalber gehalten.
    »Nun, so ist es aber.« Sie wandte sich brüsk an Truman. »Ich fürchte, dieser Mann kann seine Magie bei Ihrem Sohn nicht zur Anwendung bringen, solange dieser hier Patient ist. Es ist gegen die Vorschriften.«
    »Gegen die Vorschriften?« echote Mrs. Truman entgeistert.
    Die Ärztin nickte. »Wir sind gegen das Wirken nicht zugelassener Magier in diesem Krankenhaus nicht versichert.«
    Truman zitterte vor Erregung. »Wenn Sie glauben, ich werde zulassen, daß Ihre verdammten Vorschriften verhindern, daß mein Sohn die Behandlung bekommt, die er braucht...«
    Die Ärztin wich unwillkürlich einen Schritt zurück, gab jedoch nicht nach. »Mr. Truman, wenn Sie Ihren Sohn verlegen lassen wollen, ist das Ihr gutes Recht. Aber solange er hier ist, wird er nicht von einem Ma gier behandelt, der nicht zum Stab dieses Krankenhauses gehört. Sie können hier so viel Wind machen, wie Sie wollen, und sich auch an höherer Stelle über mich beschweren, aber wenn Sie schließlich ganz oben angelangt sind, werden Sie feststellen, daß das Harold Washington University Hospital Fuchi Industrial Electronics gehört. Und bei allem Respekt, Mr. Truman, ich glaube nicht, daß es Ihnen gelingen wird, Fuchi einzuschüchtern.«
    Trumans Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und er wurde plötzlich ganz ruhig. »Nun gut. Wir werden meinen Sohn dorthin verlegen, wo man sich anständig um ihn kümmern kann. Aber ich glaube nicht, daß Sie wirklich wissen wollen, wieviel Einfluß ich bei Fuchi habe. Und ungeachtet der Tatsache, daß wir gehen, werde ich so viel Wind machen, daß er Ihnen Ihren arroganten Kopf von den Schultern reißt.«
     
    Binnen einer Stunde wurde Mitchell Truman in eine private medizinische Einrichtung namens Handlemann-Institut verlegt, die ihren Standort südlich des Innenstadtkerns hatte. Die Besitzer waren Freunde der Trumans, die anordneten, daß jede Anstrengung zu unternehmen sei, um sie zufriedenzustellen. Als Mitchells Zimmer vorbereitet wurde, richtete man daher nebenan gleich eine Suite für Mr. und Mrs. Truman ein, so daß sie in der Nähe ihres Sohns bleiben konnten.
    Mittlerweile hatten sie jedoch bei Mitchell eine Verhaltensänderung festgestellt. Kurz nach ihrer Ankunft im Institut zuckte sein Körper, als habe er einen elektrischen Schlag bekommen, seine Augen schienen sich auf etwas zu konzentrieren, und sein Blick irrte durch das Zimmer, als verfolge er die Bahn eines fliegenden Objekts. Beunruhigt hatte Kyle die Umgebung mit seinen Astralsinnen überprüft, doch nichts entdeckt. Als sich sein Blick wieder auf Mitchell richtete, war das, was er sah, noch

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