Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
Vom Netzwerk:
beängstigender.
     
    Allem Anschein nach besaß Mitchell Truman keine Aura.
     
    Er sprach mit Doktor Anna Douglas, die den Truman- Jungen während seines Aufenthalts im Institut ärztlich betreuen würde. Kyle erfuhr, daß sie außer ihrem medizinischen Abschluß noch einen Abschluß in metaphysischer Forschung besaß. Sie war klein und sah mit ihrem Schopf dunkler Haare auf dem Kopf sehr zerbrechlich aus. Ihre Züge waren zierlich und wiesen einen leichten asiatischen Einschlag auf.
    »Wäre nicht die Sache mit seiner Aura, die Sie beobachtet haben, wäre ich ebenfalls der Ansicht, daß BTL- Schäden die wahrscheinlichste Ursache für seinen Zustand sind«, sagte sie seufzend, »aber ich habe noch nie einen Effekt erlebt wie den von Ihnen beschriebenen.«
    Kyle nickte und nippte an der Tasse Soykaf, die in seinen Händen langsam abkühlte. »Ich auch nicht«, sagte er. Die beiden saßen in einem kleinen Wartebereich ein Stück den Flur entlang, in dem die Truman-Familie wartete, darunter auch die widerspenstige Tochter Melissa, die Knight Errant schließlich wiedergefunden hatte, als sie sich in die Wohnung der Trumans zurückschlich. Ebenfalls anwesend war Tochter Madeleine, die gerade aus Denver eingeflogen worden war, wo sie den Trideovertrieb ihres Vaters managte. Hanna Uljaken schlief in einem Sessel im Wartebereich. Auf die beiden Beamten von Knight Errant, die den Eingang bewachten, traf das nicht zu.
    Doktor Douglas lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und schloß die Augen. »Ich schlage vor, wir halten in der noch verbliebenen Aura nach Anzeichen für einen Essenz-Sauger Ausschau.«
    »Ein Vampir?« fragte er.
    »Möglicherweise«, sagte sie, »aber das würde immer noch nicht die Katatonie erklären, es sei denn, der eigentliche Vorgang ist so grauenerregend gewesen, daß sich sein Verstand einfach abgeschaltet hat.«
    »Ich glaube, er könnte mit einem oder mehreren Geistern zu tun gehabt haben. Bei den Geistern handelt es sich wahrscheinlich um freie, aber von einem Typ, den ich nicht bestimmen konnte.«
    Ihre Augen öffneten sich, und sie beugte sich vor. »Tatsächlich?« Das gab ihr offenbar Stoff zum Nachdenken. »Irgendein essenzsaugender Geist. Das würde es erklären.«
    Sie dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf. »Wir haben nicht genügend Informationen.« Sie sah in die Richtung von Mitchell Trumans Krankenzimmer. »Ich glaube, es wird Zeit, ihn gründlicher zu untersuchen... wenn ich sie dazu bringen kann, ihn für eine Minute allein zu lassen...«
     
    »Die D-CAT-Untersuchung hat nichts Anomales erbracht, und dasselbe gilt für die Hirnphasen- und neurochemischen Batterien«, berichtete sie ihm ein paar Stunden später. »Sein Gehirn ist völlig normal. Es arbeitet nur nicht.« Dr. Douglas und Kyle gingen die Ergebnisse der medizinischen und magischen Tests durch, der Mitchell unterzogen worden war, nachdem sie die Truman-Familie überredet hatten, nach Hause zu gehen und zu schlafen.
    Kyle betrachtete den teilnahmslos auf dem Bett liegenden Jungen, dessen Laken jetzt ein klein wenig verdreht war. Vor wenigen Augenblicken hatten sich seine Augen geöffnet, als er den Raum nach etwas Unbekanntem abgesucht hatte, und dann war er wieder zusammengebrochen.
    »Seeks-the-Moon«, sagte Kyle, und der Geist manifestierte sich neben ihm. Doktor Douglas sah von dem kleinen Monitor auf, den sie betrachtete und auf dem die Lebensfunktionen des Jungen dargestellt waren.
     
    Sie runzelte die Stirn, blinzelte und sah dann wieder auf den Bildschirm.
    Der Geist musterte Mitchell einen Moment lang, dann trat er vor, um ihn eingehender zu begutachten. Moons Lippen waren gespitzt. »Entschuldigt mich einen Augenblick«, sagte er, dann wurde er durchsichtig und verblaßte zu nichts.
    »Ihr Geistverbündeter?« fragte die Ärztin.
    »Ja.«
    Sie nickte. »Die Ähnlichkeit ist unverkennbar.«
    »Sehr freundlich.«
    »Gern geschehen.«
    Seeks-the-Moon kehrte zurück, indem er etwa einen Meter von der Stelle, an der er zuvor gestanden hatte, Gestalt annahm. Er war vom Bett abgewandt, und als Moon sich umdrehte, konnte Kyle erkennen, daß der Geist sichtlich blasser geworden war. Das überraschte ihn. Er hatte solch eine Reaktion bei seinem Geistverbündeten noch nie beobachtet.
    »Was ist los?«
    Der Geist schüttelte den Kopf. »So etwas habe ich nie zuvor gesehen.«
    »Wir glauben, daß vielleicht ein Vampir oder ein anderer essenzsaugender Geist involviert ist«, sagte die Ärztin.
    »Nein«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher