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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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seltsam. Ihre Gestalt schien nicht der des Körpers zu entsprechen, zu dem sie gehörte. Sie lächelte wieder, und er nahm seine Fokusse zu Hilfe, indem er mental die letzten Verbindungen schloß, die sie aktivierten. Er spürte die Energie und das Potential in sich wachsen, als einer nach dem anderen aktiv wurde.
    Linda Hayward hörte auf zu lächeln und spannte sich ein wenig, als sie die Ergänzungen seiner jetzt unmaskierten Aura registrierte.
    Er erhob sich ebenfalls vorsichtig, doch ohne ihre nicht von dieser Welt stammende Anmut. Er halfterte seine Pistole. Der Dolch blieb gezogen, aber er ließ den Arm, der ihn hielt, sinken.
    »Tja«, sagte er so lässig, wie es ihm möglich war, »ich dachte, ich sollte das Kräfteverhältnis ein wenig ausgleichen.«
    »Sie sind ein Initiat«, sagte sie.
    Kyle nickte. »Schon seit einiger Zeit.«
    »Ich bin beeindruckt.« Sie lächelte dünn. »Putzen Sie sich für mich heraus?«
    »Kaum«, antwortete er, »weil ich genau weiß, wie Sie wirklich aussehen.«
    »Nein«, sagte sie ernst, »das tun Sie nicht.«
    »Ach, tatsächlich nicht?«
    »Ich bin nicht wie diese Dinger, gegen die Sie im Krankenhaus gekämpft haben.«
    »Nein?«
    Sie lachte, fast ein wenig traurig. »Ich habe Sie nicht für einen einsilbigen Stotterer gehalten, Mr. Teller. Aber Ihre Rasse enttäuscht immer wieder.« Sie sah ihn direkt an. »Möchten Sie, daß ich Ihnen zeige, wie ich wirklich aussehe?«
    »Eigentlich nicht«, sagte er. »Da, ich habe zwei Worte gesagt. Zufrieden?«
     
    »Kaum«, sagte sie. »Aber ich glaube, Sie müssen es sehen.«
    Kyle hob den Dolch und hielt ihn sich vor die Brust.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Ich bleibe, wo ich bin.« Und sie verwandelte sich. Verschwunden war ihre menschliche Gestalt, und an ihre Stelle trat ein glänzendes schwarzgrünes Insekt, größer als Kyle, aber von leichterem Körperbau mit einem langen, dünnen Rumpf und zierlichen Beinen, die fast genauso lang waren. Sie war zu einer mächtigen und majestätischen Gottesanbeterin geworden, einer Mantide. Als sie lächelte, spürte Kyle, wie ihn eine überwältigende Woge des Verlangens erfaßte. Er schottete Körper und Geist vor ihr ab, während sie wieder in ihre menschliche Gestalt schlüpfte.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Eine instinktive Reaktion.«
    »Also sind Sie eine andere Art Wanze.«
    Sie zuckte zusammen und machte plötzlich wieder einen traurigen Eindruck. »Eine Mantide, wenn es unbedingt sein muß, Mr. Teller. Und Sie werden es mir nicht glauben, aber tatsächlich stehen wir auf derselben Seite.«
    »Erzählen Sie das Mitch Truman.«
    Ihre Augen bekamen einen harten Glanz, und Kyle spürte eine weitere Emotionswoge über sich hereinbrechen, die sich jedoch stark von der ersten unterschied. Er wich unfreiwillig einen Schritt zurück und schluckte krampfhaft seinen Mageninhalt wieder herunter, als es ihm hochkam. »Das habe ich getan, und er hat mir geglaubt«, sagte sie.
    »Das«, sagte Kyle, »kann ich kaum glauben.«
    »Meine Schwestern und ich sind nicht schuld daran, was Mitchell Truman zugestoßen ist. Wir sind Feinde derjenigen, die Sie suchen, derjenigen, die ihn haben.«
    »Dann erzählen Sie mir, was vorgefallen ist.«
    »Ich werde Ihnen so viel erzählen, daß Sie fortgehen und all das uns überlassen werden.«
     
    »Das sagen mir die Leute ständig, und bis jetzt habe ich noch nicht auf sie gehört.«
    Sie lachte. »Das sollten Sie aber.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Im allgemeinen finden meine Rasse und ich Ihresgleichen schwach, seicht, ungehobelt, ängstlich und wertlos«, sagte sie. »Wir kommen hierher, wenn das Magieniveau stimmt, so daß wir uns vermehren können. Wir kommen hierher, weil hier mehr Platz ist. Zu Hause gibt es zu viele von uns.«
    »Dann hören Sie auf, sich zu vermehren.«
    »Tja, Mr. Teller, das können wir nun einmal am besten.« Sie blinzelte, und Kyle empfand plötzlich ein seltsames Gefühl der Wärme.
    »Jene, die Sie im Krankenhaus und vielleicht auch später noch gesehen haben, benutzen die Menschen wie Vieh. Sie sehen in der Möglichkeit, das menschliche Fleisch benutzen zu können, den einzigen bemerkenswerten Vorteil, den die Menschheit zu bieten hat.«
    »Sagen Sie nicht, bei Ihnen wäre das anders«, sagte Kyle. »Mantiden fressen oft ihre Männchen, wenn mich meine biologischen Kenntnisse nicht im Stich lassen.«
    »Aus dem Verzehr entsteht neues Leben«, sagte sie.
    »Wußte Mitch über diesen Teil Bescheid?«
    »Ja, aber er war nicht in

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