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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Gefahr.«
    »Ach nein!«
    Sie nickte. »Sehr zu meiner eigenen Bestürzung stellte ich fest, daß ich ihn nicht mit einem männlichen Geist ausstatten wollte, als es dafür an der Zeit war.«
    Als Kyle schwieg, schien sie das wütend zu machen. »Eigentlich ist es mir völlig egal, was Sie glauben. Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, daß Sie aufhören sollen, sich einzumischen. Die Königinnen haben uns Mitch gestohlen, um von ihm zu erfahren, welche Gestalt wir annehmen und wie unsere Pläne aussehen. Die Königinnen haben Mitchell Truman zugrunde gerichtet, und ich habe die Absicht, dafür die Königinnen zugrunde zu richten.«
    »Die Königinnen?«
    »Denken Sie darüber nach«, sagte sie.
    »Wenn die Königinnen, wer sie auch sein mögen, und nicht Sie ihm das angetan haben, warum haben sie ihn dann aus dem Krankenhaus entführt? Sein Geist war zerstört. Sie konnten nichts mehr von ihm erfahren.«
    »Ich glaube nicht, daß sie das wußten. Ich glaube, er hat nicht geredet. Ich glaube, er wollte ihnen nichts über uns und unseren Aufenthaltsort verraten.« Ihre Stimme klang für einen Augenblick sehr traurig. »Das war dumm. Er hätte es ihnen sagen sollen.«
    Er beobachtete sie, in gewisser Weise überrascht, wie menschlich sie wirkte. »Als er uns nicht verraten wollte, haben sie versucht, Besitz von ihm zu ergreifen. Sie wollten ihm einen ihrer Larvengeister einpflanzen in der Hoffnung, die Verschmelzung würde funktionieren und seine Erinnerung relativ intakt bleiben. Dann hätte er ihnen gehört, und sie hätten alles von ihm erfahren können, was sie wissen wollten.«
    »In der Nacht, in der er aufgegriffen wurde, hat er versucht, sich mit seiner Schwester zu treffen.«
    Sie legte den Kopf ein wenig schief. »Tatsächlich? Das habe ich nicht gewußt. Vielleicht konnte er entkommen, und sie haben ihm den Geist als Bestrafung eingepflanzt.«
    »Aber warum haben sie ihn sich wiedergeholt?«
    »Vielleicht wußten sie nicht, wie es um ihn stand«, sagte sie. »Tatsächlich haben sie wahrscheinlich angenommen, er sei wieder zu Verstand gekommen. Wie hätte er ihnen sonst entkommen können?«
    »In der Tat«, sagte Kyle.
    »Ich habe ihn in dem ersten Krankenhaus besucht, kurz nachdem ihn die Polizei aufgegriffen hatte. Da waren noch Fragmente seines Geistes vorhanden. Win zige verdrehte Flämmchen, die in der Finsternis flackerten. Er schien mich sogar zu erkennen. Ich habe diese Fragmente ausgelöscht, damit er ruhen konnte.«
    »Wie nett von Ihnen.«
    Sie wurde wieder wütend. »Ja, in der Tat. Ungewöhnlich nett von mir. Ich glaube, er hat der Einpflanzung widerstanden und ist geflohen. Dabei hat er den Verstand verloren. Ich habe ihm Erleichterung verschafft.«
    Wiederum schwieg Kyle.
    Sie hielt inne, sichtlich bemüht, nicht die Fassung zu verlieren. »Ich habe Ihnen gesagt, warum ich gekommen bin. Sie haben keinen Grund, Mitch' fleischliche Hülle zu suchen. Wahrscheinlich haben sie sie aufgefressen, als sie festgestellt hatten, daß er den Verstand verloren hat. Vielleicht haben sie es auch mit einer weiteren Einpflanzung versucht. Ich weiß es nicht. Der entscheidende Punkt ist, daß Sie und die Truman-Familie nichts mehr mit der Sache zu tim haben. Ich werde Mitchell Truman rächen.«
    »Ich werde Ihre Nachricht weiterleiten.«
    »Tun Sie das«, sagte sie. »Und vergessen Sie nicht, Mr. Teller, Sie und Ihresgleichen gehören mir, wenn ich es will. Und ich will es ganz bestimmt, wenn Sie mir noch einmal in die Quere kommen.« Damit wandte sie sich ab und ging durch die Tür, ohne sie zu öffnen.
    Kyle stand ein paar Augenblicke gedankenverloren da und setzte sich dann langsam auf den Sessel, den er zwischen sich und Linda Hayward gerückt hatte. Er mußte sich sammeln und seinen Körper beruhigen. Er brauchte sehr lange dafür.

15
     
    Als Kyle und seine beiden Begleitfahrzeuge auf den Supermarktparkplatz an der Ecke Western und North einbogen, landete gerade ein Hubschrauber von Eagle Security in dem Gebiet, das von einer Phalanx aus Polizei und Sicherheitsfahrzeugen abgeriegelt worden war. Die Eagle-Beamten wurden durch so viele Angehörige der Truman-Sicherheit verstärkt, daß Kyles Kolonne direkt zum Zentrum des Gebiets durchgewunken wurde und schließlich neben einem riesigen gepanzerten Kommandofahrzeug hielt.
    Kyle sprang aus dem Wagen, bevor dieser noch richtig stand, wobei er die Augen vor den herumfliegenden Steinchen abschirmte, die der landende Hubschrauber aufwirbelte. Ein Stück weiter weg

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