Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

niveauvollen Partnerbörsen, welche sich mit dem Geld der armen Mitglieder ihre Taschen voll stopfen. Denen bist Du und Dein Bedürfnis nach Liebe so was von Latte.
    Die grenzenlosen Möglichkeiten des www haben solche Partneragenturen regelrecht in Goldgräberstimmung versetzt – und jedes Mittel scheint ihnen recht, um an das Geld der armen Opfer zu gelangen.
    Mittels auffälliger, penetranter und permanent präsenter Werbung werden immer neue Mitglieder geködert. Einsame Seelen gibt es schließlich zuhauf.
    Ich persönlich „hab’ fertig“ mit solchen Partneragenturen - bei mir ist kein Zahltag mehr.
     
    Und wie finde ich ihn nun , den heiß ersehnten Partner? Viele Wege führen nach Rom, sagt man so schön. Es gibt ihn leider nicht, den Königsweg, die via regia zum Glück, weshalb man verschiedene Wege einschlagen muss.
    Wissen Sie, auf welch’ alten Tipp ich mich beispielsweise wieder besonnen habe? Meine Hündin auszuführen, zu jeder Tageszeit, und bei jedem Wetter, und wann immer es meine Zeit zulässt.
    Dabei hat sich in der Zwischenzeit so manches nette Gespräch mit dem einen oder anderen Hundehalter ergeben. Und während die Hündchen schön spielen, unterhalten sich auch Herrchen und Frauchen ganz selbstverständlich. Und man tut zusätzlich etwas Gutes für sich und seine Gesundheit – läuft durch die herrliche Natur, verschafft sich Bewegung und tankt frische Luft. Anstelle nur daheim vor dem Computer im stickigen und abgedunkelten Zimmerchen zu sitzen.
     
    Interessiert es Sie, was ich neulich auch ganz spontan gemacht habe? Ich bin in ein Tanzcafe marschiert, und prompt hat mich ein Herr angesprochen und zum Tanzen aufgefordert. Der Herr war zwar nicht mein Fall, aber der Abend war trotzdem unterhaltsam und vergnüglich, und wer weiß, vielleicht ist nächstes Mal tatsächlich mein Traummann mit von der Partie – man kann nie wissen. Unverhofft kommt oft.
     
    Man muss nur mit offenen Augen durch die Gegend gehen. Viel zu oft verfällt man in Hast und Eile, den Blick zum Boden gesenkt, immer schnell-schnell. Und stets ist man in Gedanken ganz wo anders, anstatt im Moment zu verweilen. Statt die Gegenwart als Geschenk anzunehmen, diese auszukosten und unsere ganze Aufmerksamkeit auf diese zu richten, befinden wir uns entweder noch in der Vergangenheit oder aber bereits in der Zukunft. Wir genießen nicht das Jetzt und Heute, sondern grämen und sorgen uns wegen der Zukunft, oder trauern verpassten Chancen vergangener Tage nach.
    Wie dagegen singt doch Tina Turner noch mal so schön in ihrem Song „Paradise is here“ : „The future is this moment and not a place out here.“
    Es ist auch gar keine große Kunst, im Moment innezuhalten, der oft so wundervoll und einzigartig ist. Und wir könnten endlich Goethes Worte verstehen und mit diesem zum Augenblicke sagen: „Verweile doch, Du bist so schön.“
    Es ist dagegen klar, dass uns einiges entgeht, wenn wir mit Tunnelblick und einem Brett vor dem Kopf durch die Gegend traben.
    Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen, künftig ganz bewusst durchs Leben zu schreiten - unter anderem auch, um keinen Kerl zu verpassen, der mir vielleicht zufällig und en passant über den Weg läuft.
    Auch von meinen Anmeldungen bei stayfriends und facebook verspreche ich mir nicht wenig. Schließlich habe ich bei diesen Netzwerken in der Zwischenzeit nicht wenige alte Bekannte wieder getroffen.
    Und, was viel wichtiger ist, die Kontakte kommen ganz locker und unverbindlich zustande – es sind dort schließlich alte Freunde von früher vertreten, nicht irgendwelche windigen Hochstapler von Edelagentur. Da kauft man nicht die Katze im Sack.
    Und auf alte Schulfreunde zurückzukommen, ist sicherlich nicht die übelste Möglichkeit. Die Kameraden von einst sind oftmals mittlerweile geschieden oder auch enttäuscht von der Frau aus der großen weiten Welt. Lang genug auf der Wanderschaft gewesen, ist ihr Ziel häufig wieder die gute alte Heimat. Dort weiß man, was und wen man hat.
    Trifft man alte Schulfreunde, kann man zum Beispiel erst mal beginnen, alte Storys und Anekdoten von früher auszukramen. „Weißt Du noch, den Studienrat Müller, wie wir den damals geärgert haben“ – und schon biegt man sich vor Lachen und gerät augenblicklich in eine ganz heitere Stimmung. Und just in dem Moment fühlt man sich verjüngt und unbeschwert wie einst.
     
    Auch auf den nächsten Abi- und Unitreffen wird man mich antreffen – so viel ist schon sicher. Gleich