Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
viel mehr verloren als gewonnen.
Zwar haben sie auf Teufel komm raus studiert und Karriere gemacht – alles gut und schön, aber wenn sie nichtsdestotrotz nach wie vor die komplette Hausarbeit erledigen sollen, wie in längst vergangenen Zeiten, dann ist die Emanzipation völlig ad absurdum geführt.
Und sind dies weiter die „niveauvollen“ Herren, die „Edelagentur“ anzubieten hat? – Männer, die es sich abends nach Büroschluss auf dem Sofa bequem machen, die Füße hochlegen und es sich bei einem kühlen Bier vor dem Fernsehapparat gemütlich machen - während sie die Böden wichst und bohnert, dem feinen Herrn die Mahlzeit zubereitet und ihm das Essen serviert. Und nach getaner Arbeit richtet sie ihm noch die Stullen für den nächsten Tag.
No, thank you , Ihr „Edelagentur“-Männer, fahrt doch zum Mond oder lieber gleich zur Hölle – so „Männer“ wie Euch brauchen wir nicht.
Und was Euren „Entspannungsausgleich“ betrifft – besorgt Euch diesen ruhig selbst – denn erpressen lassen wir Frauen uns schon lange nicht mehr.
Die Fotos der Mitglieder - eine Geschichte für sich
Die Sache mit dem Gesamteindruck ist aber bei „Edelagentur“ ein Kapitel für sich.
Das wahre Aussehen der Mitglieder beurteilen zu können, ist nämlich gar nicht so einfach, wie man vielleicht annehmen sollte.
Denn die Typen präsentieren sich vielfach gänzlich ohne Foto. Auf Nachfrage, erhält man Antworten wie „Habe ich noch nicht geschafft, ein Foto hochzuladen“ oder „Hat nicht geklappt bei meinem Computer“ - was gleichzeitig zeigt, dass diese Herren nicht im Mindesten daran interessiert sind, sich an die Spielregeln zu halten, bzw. es zeigt auch, welchen Wert sie einer Frau geben, indem sie sich ganz ohne Bild präsentieren und dennoch der Ansicht sind, bei der Damenwelt Begeisterungsstürme auszulösen wie etwa George Clooney.
Viele dieser gesichtslosen Schatten haben jedoch keinerlei Hemmungen und schlagen sogar dreist ein Treffen vor, das unter Umständen Hunderte von Kilometern entfernt stattfinden soll. Ein Blind Date also im wahrsten Sinne des Wortes, das sich möglicherweise schon rein optisch als schlimmste Enttäuschung herausstellen könnte.
Mein Credo dagegen lautet: Entweder man legt seine Karten gleich zu Beginn offen auf den Tisch - oder man lässt es lieber ganz bleiben.
Wenn einige der Herren sich tatsächlich doch bequemen sollten, ihr Foto freischalten zu lassen, dann weh Dir, dann gnade Dir Gott - denn diese Fotos sind nur allzu oft und ohne Übertreibung auch gleich ein Griff ins Klo.
Häufig sind die Bilder uralt und vergilbt, haben mit dem Status präsens aber auch rein gar nichts zu tun, sondern stammen möglicherweise noch aus dem Abi-Album aus der Schulzeit. „Ich habe mich aber kaum verändert“, rechtfertigt er sich, der gute Mann mit dem alten Bild „ich sehe viel jünger aus als ich den Jahren nach bin, grad wie ein Knab’, das kannst Du mir glauben. Und auch bin ich immer noch so neckisch und spitzbübisch, genau wie anno dazumal.“
Dass die Bilder der Herren sehr häufig aus einer längst vergangenen Zeitepoche stammen, ist die eine Sache – ein weiteres Manko ist, dass es wahrhaft kaum zu glauben ist, wie viele Männer sich bei „Edelagentur“ selbst als „attraktiv“ oder gar „sehr attraktiv“ beschreiben.
So kommt es mitunter vor, dass Männer behaupten, sie könnten es locker mit Brad Pitt aufnehmen. Auf den freigeschalteten Bildern erlebt man dagegen übergewichtige Männer mit unappetitlichen, dicken und feisten Gesichtern. Wer es nicht selbst erlebt hat, wird es nicht glauben. Totale Selbstüberschätzung und Fehleinschätzung hoch drei.
„Edelagentur“ und die Seriositätsprüfung
„Edelagentur“ wirbt mit Seriosität - wird diesem Anspruch aber in keinster Weise gerecht.
Ein Wolf im Schafspelz sozusagen, der kaum, dass man ihn streichelt, die scharfen Zähne entblößt - und einen gewaltigen Schrecken einjagt.
Die markanteste Aussage, die „Edelagentur“ immer wieder gebetsmühlenartig repetiert, lautet, dass alle Mitglieder auf Seriosität und auf Herzen und Nieren geprüft werden, bevor sie überhaupt in die edle Partnervermittlung aufgenommen würden.
Ein solche Aussage ruft bei mir allenfalls ein müdes Lächeln hervor: Kann mir bitte mal jemand sagen, wie diese vonstatten gehen soll, die Seriositätsprüfung? Wie können die Aussagen der Mitglieder auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden?
Bei mir war
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