Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
vorweg gestehen - auf mehrere dieser Agenturen gestoßen - frei nach dem Motto: „viel hilft viel“.
Und wie wohl viele andere meiner Leidensgenossinnen bin auch ich auf die aggressivsten Werber reingefallen - denn so wie die gierige Made um den Speck kämpft, so kämpfen und konkurrieren die Partnervermittlungen in reißerischer und gleichzeitig verführerischer Manier um die Gunst und um das liebe Geld der Kunden.
Wie der Teufel höchstpersönlich sind sie hinter der armen Single-Seele her – um den Mammon der armen Liebesbedürftigen abzugreifen und zu ergattern.
Lesen Sie selbst, was dabei herausgekommen ist.
Mogelpackung „Edelagentur“
Zunächst bin ich auf „Edelagentur“ reingefallen - und „Edelagentur“ bekommt von mir, das nehme ich vorweg, prompt und ganz eindeutig den Orden für die schlechteste Partnervermittlung verliehen.
„Warum ist das so? Sind Sie nicht allzu despektierlich?“ fragen Sie vielleicht skeptisch.
Gerne möchte ich Ihnen meinen Standpunkt erklären: Der Internetauftritt von „Edelagentur“ besitzt eine großartige Fassade – schaut man aber näher hin, so ist das Innenleben baufällig und morsch. Gleichsam einem marodem Haus, das kurz vor dem Zusammenbruch steht.
Und „Edelagentur“ ist weit davon entfernt, mit Eigenschaften wie „edel“ oder auch anderen schmückenden und positiven Adjektiven versehen werden zu können – handelt es sich bei diesem Unternehmen doch vielmehr um einen teuren, miesen Abzockladen - mit Männern als Mitglieder, deren Niveau unterste Schublade ist - und denen jeder Handwerker und Bauarbeiter Paroli bieten und einen dringend notwendigen Benimmkurs erteilen könnte.
Denn - wie es uns auch im wahren Leben immer widerfährt – gerade dort, wo Anspruch und Moral beansprucht und vorgeführt werden - liegt diese Moral oft ganz weit am Abgrund, und der Anspruch ist meilenweit von der Realität entfernt.
Oder anders ausgedrückt: Könnte man durch das Internet Gerüche wahrnehmen, so würde beim Öffnen der „Edelagentur“-Seite ein wahrhaft unausstehlicher und widerlicher Gestank ausströmen, der uns zwingen würde, uns sofort die Nase zuzuhalten und die Seite augenblicklich wieder zu schließen und diese für alle Zeiten niemals wieder zu betreten.
So ist „Edelagentur“ eine ganz miese Mogelpackung und – um es bildlich auszudrücken – ein aufgeblähter Luftballon, der mit einem Schlag zu einem leeren Nichts zerplatzt, nachdem schnöde und gewissenlos die Kreditkartenverbindung abgefragt wurde.
Niveauvolle Mitglieder - nur in der Werbung, nicht in Wirklichkeit
Kaum schaltet man zu späten Abendstunden, die man allein, einsam und gelangweilt in den eigenen vier Wänden verbringt, den PC ein, so kommt man um eine Werbung von „Edelagentur“ nicht umhin. Ob man will oder nicht - es gibt kein Entrinnen.
Bei solch einer Werbung werden beispielsweise Bilder von fotogenen Schönheiten, die glücklich lachend ihre weißen Zähne zeigen, eingeblendet und rauschen am Betrachter vorbei.
Bleibt unser Blick dann tatsächlich hängen - unter den jeweiligen Bildern werden die „Mitglieder“ - die Objekte der Begierde - näher vorgestellt.
So lächelt uns auf einem Bild eine blonde, attraktive „PR-Beraterin“, ein wahr gewordener Männertraum, an - die Frau wird zudem als äußerst kreativ und humorvoll beschrieben. Was will Mann mehr?
Für Liebhaber des eher dunkleren Typs Frau hat „Edelagentur“ eine südländisch aussehende, auffallend rassige Frau mit sinnlichen, vollen Lippen im Programm – und diese Dame ist nicht nur begehrenswert und temperamentvoll, sondern verdient ihr Brot eigenständig als erfolgreiche Juristin. Am wohlverdienten Feierabend geht die bezaubernde Advokatin gerne ins Theater - selbstverständlich in schicker und eleganter Abendrobe.
Aber auch das weibliche Geschlecht soll nicht zu kurz kommen: Für die Damenwelt gibt es das entsprechende männliche Pendant – beispielsweise einen jungen und dynamischen, attraktiven Art-Direktor, der in seiner Freizeit gerne surft und zudem überaus musikbegeistert ist.
Bei Damen älteren Semesters kommt eher der graumelierte Kardiologe an - der nicht nur der zukünftige Mann zu werden verspricht, sondern auch der persönliche Leibarzt, der die im fortgeschrittenen Alter auftretenden Zipperlein zu kurieren verheißt. Als Steckenpferde des Medizinmannes werden Reisen und Segeln genannt - Hobbys, die verraten, dass der Zukünftige auch über das nötige
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