Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
vierundzwanzig Stunden später erwartest du ernsthaft, dass ich unserer Vermählung zustimme. Ich komme da einfach nicht mehr mit, Daniel.«
Er lächelte bei meinen Worten. »Du bist ein richtiger Kindskopf und du übertreibst mal wieder maßlos. Ich habe dich einen einzigen Tag auf einer der exklusivsten Inseln der ganzen Region allein gelassen. Andere Leute bezahlen für ein Wochenende dort tausende Dollar, um die Ruhe und Einsamkeit zu genießen. Und dann benimmst du dich wie ein bockiges Kind, wenn mein Anwalt seine Vorschläge macht, um uns aus einer verfahrenen Situation herauszuhelfen. Es wäre doch nur ein ganz normaler Vertrag gewesen, ohne jede Verpflichtung.« Er brummte ärgerlich als er sah, dass ich ihn unterbrechen wollte. »Kaum lasse ich dich einen Moment aus den Augen, fährst du auch noch dein eigenes Auto zu Schrott und riskierst dabei vollkommen unnötig dein Leben und deine Gesundheit.«
Er schien nicht böse auf mich zu sein, aber ich konnte die Anspannung in seinem Gesicht sehen. Offenbar bemühte er sich, mich jetzt nicht unnötig aufzuregen. Aber das hieß nicht, dass ich schon aus dem Schneider war.
»Ich habe dir schon gesagt, es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Aber ich werde mich bestimmt nicht dafür entschuldigen, dass ich die dummen Ideen deines Anwalts nicht unterstütze.«
»Unseren letzten Vertrag haben Sie auch erst abgelehnt, Miss Walles. Aber ich glaube mich zu erinnern, dass Sie sich danach mit ziemlich viel Enthusiasmus ans Werk gemacht haben und mir seitdem eine Menge schlafloser Nächte bereitet haben. Als meine Ehefrau hätten Sie sogar die Chance, auf meinen Fuhrpark zurückzugreifen, wenn es Ihnen wieder einmal in den Fingern juckt, Miss Walles.« Seine Augen funkelten, als er fortfuhr. »Oder auch, wenn Ihre unvergleichlich süße Pussy juckt, aber das versteht sich wohl von selbst.«
Schon wieder ein Ablenkungsmanöver. Würde ich je in der Lage sein, seinen Verlockungen zu widerstehen? Kaum ergab sich eine unangenehme Situation für ihn, wechselte er einfach das Thema. Und am allerliebsten lenkte er mich mit Versprechen auf Sex ab. Obwohl ich seine Masche endlich durchschaut hatte, war ich unfähig, mich dagegen zu wehren.
Unschuldig blickte ich darum zu ihm hinüber. »Sie sind es doch, der mich ständig provoziert und erst dazu ermutigt. Von allein würde ich das nie machen. Sie haben einen sehr schlechten Einfluss auf mich!«
Seufzend massierte er meine Hand. »Ich habe leider nicht viel Zeit, um mit dir herumalbern zu können, so sehr ich mir das jetzt auch wünsche. Also hör zu - Santoro weiß, dass du verletzt bist und im Krankenhaus liegst. Ich habe ihm gesagt, du wärst mit der Gangschaltung durcheinander gekommen. Anders konnte ich das nicht erklären.« Er sah mich durchdringend an. »Santoro wird bis nächsten Montag warten, bis dahin müssen wir beide zur Vernehmung erscheinen. Warte also, bis ich zurück bin und lass dich nicht unter Druck setzen. Du bist krank.«
»Okay. Und was willst du mir noch sagen?«
Daniel beobachtete die Schwester, die offenbar darauf wartete, dass er seinen Besuch beendete. »Könnten Sie uns für fünf Minuten allein lassen? Danach muss ich sowieso los.«
Sie nickte ihm zu und verschwand aus meinem Zimmer. Daniel stand auf und beugte sich über mich. Er küsste ganz zart meine Stirn bevor er weitersprach. »Juliet, ich weiß, dass du wütend auf mich bist und das ist dein gutes Recht. Aber ich muss dich um einen weiteren Gefallen bitten.«
Ich blickte ihn unverwandt an, wartete gespannt auf das, was kommen würde.
»Als du hier eingeliefert wurdest, haben die Ärzte in der Notaufnahme dich natürlich gründlich untersucht. Sie haben dabei deine Verletzungen vom letzten Samstag entdeckt, und auch die Narben aus Berlin. Ich habe ihnen gesagt, du hättest einen Unfall gehabt, dieselbe Geschichte, wie ich meinem Hausarzt erzählt habe.«
Ich sah ihn weiterhin an, bemerkte die feinen Schweißperlen auf seiner Stirn.
»Ich bitte dich, Juliet. Selbst wenn du immer noch aufgebracht bist, können wir das bitte untereinander klären? Kannst du meine Begründung bestätigen, falls dich ein Arzt danach fragt? Ich möchte auf gar keinen Fall, dass diese Dinge in die Öffentlichkeit gelangen. Das Krankenhaus ist verpflichtet, mich anzuzeigen, wenn sie von solchen Verletzungen Kenntnis erlangen. Und in meiner Situation wäre das mit ziemlicher Sicherheit genug Grund, um mich festzunehmen und Santoro wird mir danach
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