Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
werde?«
Dr. Sanders zog erneut meine Krankenakte hervor. Dann musterte Sie mich streng. »Sie müssen sich aber auch dort ausruhen. Leichte Bettruhe, viel frische Luft und auf gar keinen Fall Stress oder irgendwelche sportlichen Aktivitäten.«
Ich nickte eifrig.
»Dazu zählen auch Sex oder stundenlange Shoppingtouren. Vermeiden Sie Alkohol, essen Sie nur leicht verdauliche Speisen und schlafen Sie so viel wie möglich.«
»Danke. Ich werde versuchen, mich daran zu halten«, sagte ich erleichtert.
»Versuchen Sie es ganz doll. Sonst kann Ihnen niemand helfen. Wir sehen uns morgen wieder. Wenn sich Ihr Zustand bis zur Visite nicht verschlechtert, können wir Sie danach entlassen.«
Nach der Visite schlief ich ein paar Stunden, danach waren meine Kopfschmerzen deutlich schwächer. Ich aß ein paar Happen von der widerlichen Krankenhauskost, ließ aber das meiste zurückgehen.
Am späten Nachmittag bekam ich Besuch von Mr. Burton, der mir auch ein paar persönliche Sachen mitbrachte. »Wie geht es Ihnen, Miss Walles? Gestern haben wir uns alle ziemliche Sorgen um Sie gemacht.«
»Ja, das tut mir leid. Ich hätte mich nicht zu so unüberlegten Aktionen hinreißen lassen sollen.«
Er blickte mich traurig an. »Das Auto ist ein Totalschaden. Irreparabel.«
Ich lächelte. Mein Fahrer musste mich insgeheim noch mehr verfluchen als Daniel. So eine Chance bot sich nicht allzu oft im Leben und einen neuen Maserati würde ich mir auf absehbare Zeit wohl nicht kaufen.
»In den nächsten Tagen brauchen wir kein Auto. Ich fliege morgen nach New York und besuche Corinne.«
Mr. Burton blickte mich ein wenig verkniffen an.
»Was ist los? Haben Sie mit meinen Plänen irgendein Problem?«, wunderte ich mich. Normalerweise nahm er es gelassen hin, wenn ich wieder einmal meinen Kopf durchsetzen wollte.
»Ich muss Sie um einige Tage Urlaub bitten, Miss Walles. Eine Familienangelegenheit. Ich habe schon mit Ihrem Vater gesprochen und der war einverstanden. Aber da wussten wir noch nichts von Ihren Plänen.«
Erleichtert sah ich ihn an. Eigentlich kam sein Urlaubswunsch mir sogar entgegen, schließlich wollte ich nicht mit einer ganzen Armee von Sicherheitsleuten durch New York ziehen. »Daniel hat zwei seiner Leute für mich abgestellt. Die werden mich begleiten. Machen Sie sich also keine Sorgen.«
Doch meine Worte verfehlten ihre beabsichtigte Wirkung. Im Gegenteil. Mr. Burton sah mich nun alarmiert an. »Ist etwas passiert? Wieso stellt Ihnen Mr. Stone plötzlich zwei Leibwachen zur Verfügung?«
Oh, davon hatte ich ihm noch gar nichts erzählt. Als ich gerade zum Sprechen ansetzte, erschien die Schwester in meinem Krankenzimmer. »Miss Walles, die Besuchszeit ist schon lange vorüber, ich muss Sie darum bitten, sich von Ihrem Besucher jetzt zu verabschieden. Es gibt gleich Abendessen.«
Ich stöhnte leise auf. Nicht noch mehr von diesem Fraß.
Mr. Burton zuckte mit den Achseln. »Morgen bin ich noch regulär im Dienst, ich kann Sie also zum Flughafen bringen und Sie berichten mir alles unterwegs. Und ab Montag stehe ich Ihnen dann wieder voll zur Verfügung.«
Ich nickte ihm zu und winkte hinter ihm her, als er eilig durch die Tür verschwand. Auf dem Flur konnte ich einen kurzen Blick auf die Männer erhaschen, die Daniel zu meiner Bewachung abgestellt hatte. Ein junger, muskulöser Mann mit kurzrasierten, blonden Haaren und militärisch selbstbewusster Haltung. Mehr konnte ich auf die Schnelle nicht ausmachen.
Vor dem Schlafengehen kramte ich in meiner Handtasche nach dem Handy. Erstaunt stellte ich fest, dass offenbar aufgrund der Zusatzfunktionen nun alle Telefonnummern mit Namen oder Bezeichnungen versehen waren. Auch Kommissar Santoros Nummer, die ich gestern noch nicht zuordnen konnte, hatte nun eine ordentliche Beschriftung – Boston PD, Santoro .
Ich suchte in der Anrufliste nach der Nummer von Corinne, um unsere Verabredung zu bestätigen. Dabei stieß ich auch auf die Nummer Wallensteins, sie war beschriftet mit Wallenstein, Privatdetektiv . Die Funktionen waren also doch ganz hilfreich, kam aber leider zu spät.
Dann jedoch stieß ich auf etwas Merkwürdiges. Es gab noch eine weitere Telefonnummer, die mit Wallenstein, Peter beschriftet war. Wieso hatte ich zwei verschiedene Nummern von ihm in meiner Anrufliste? Ich sah auf die Details der beiden Nummern. Von der einen waren die beiden Anrufe ausgegangen, die mir Daniels fingierte Gesprächsmitschnitte übermittelt hatten. Von der anderen Nummer
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