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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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anderes. Ich werde mir auch ein Fitnessstudio suchen, um wieder richtig in Form zu kommen. Kannst du mir da was empfehlen?«
    »Nein, leider nicht. Aber in deinem Hotel gibt es doch sicher eins? An deiner Stelle würde ich mich dort einfach mal erkundigen, ob Mitarbeiter das nicht auch benutzen dürfen?«
    Weiter kamen wir nicht, denn der Inspizient rief Katie und Konstantin auf ihre Ausgangspositionen.

    Als ich spät abends meine Wohnung betreten wollte, fand ich ein großes Paket vor meiner Wohnungstür. Nur halbwegs interessiert machte ich mich daran, es zu öffnen. Sollte es von Daniel kommen, würde ich es sofort entsorgen. Doch zu meiner Überraschung fand ich auf dem Papier eine fremde Handschrift, eckig und in Grossbuchstaben:
    Miss Walles, bitte nehmen Sie das hier als kleines Dankeschön für Ihre Hilfe gestern an. Ihr Smith

    Als ich den Karton vorsichtig öffnete, befanden sich darin meine Waffe und eine neue Kaffeemaschine, dasselbe Modell, wie ich bereits in meiner Wohnung hatte. Ich war gerührt von so viel Aufmerksamkeit.

    Endlich im Bett lag, fühlte ich mich ausgelaugt und erschöpft. Was für ein Tag! Ich dachte kurz an Daniel, wunderte mich, ob er auch noch wach lag. Doch dann verdrängte ich den Gedanken mit aller Macht. Ich musste stark bleiben!

Mittwoch, 06. Juni 2012

    Die folgenden Tage verlebte ich ausschließlich im meinem neuen magischen Dreieck, bestehend aus Triumph Tower, Ritzman Hotel und dem Musicaltheater. Ich verbrachte Stunden damit, unter dem kritischen Blick von Rob Robson die anspruchsvollen Schrittfolgen und Einzeltänze einzustudieren, die Gesangstücke zu proben und meine Schauspielkünste zu perfektionieren. Nie war etwas gut genug für meinen Regisseur.
    Meine täglichen Berichte wurden immer länger, doch Rob Robson fand an jedem einzelnen etwas auszusetzen. »Wann wollen Sie endlich damit beginnen, das Finale zu proben? Und wieso steht hier, Sie haben den Titelsong schon geprobt, davon hört man aber nichts. Schauen Sie noch mal genau hin, wie Katie das macht, so soll das aussehen!«
    Rob Robson war ein Antreiber, ließ nie locker und war nie zufrieden. Aber ich machte Fortschritte, spürte endlich wieder, wie mein Körper sich durch die dauernden Belastungen veränderte, geschmeidiger und athletischer wurde. Nach nur fünf Tagen fühlte ich mich komplett wie ausgewechselt. Plötzlich hatte ich wieder Zuversicht, dass weitere fünf Tage harten Trainings mich tatsächlich ausreichend auf meine Rolle vorbereiten konnten.
    Die Arbeit im Ritzman Hotel ging währenddessen unvermindert weiter. Täglich wurden wir mit neuen, oft skurrilen Problemen konfrontiert, einige Gäste stellten unsere Geduld auf eine harte Probe. Ganz besonders unser belgischer Dauergast Mr. Timothy belastete meine Nerven. Der verwirrte Mann wohnte jetzt schon seit zwei Wochen in unserem Hotel und hatte für weitere zwei Wochen gebucht. Doch aus irgendeinem Grund vergaß er ständig das Datum und begann jeden Morgen wieder mit lautstarken Diskussionen, weil er auschecken wollte. Unglücklicherweise sprach Mr. Timothy kein Wort Englisch und lehnte auch amerikanische Kalender ab. Ich war die Einzige, der er vertraute, weil er aus irgendeinem Grund glaubte, ich komme wie er aus Europa und könne daher seiner Datumsberechnung besser folgen.
    Sogar Ms. Bingham musste schmunzeln, wenn sie mich wieder einmal am Empfangsschalter dabei vorfand, wie ich für Mr. Timothy belgische Kalender ausdruckte und das aktuelle Datum sowie sein Abreisedatum darauf markierte. Obwohl ich wusste, dass das ganze Spiel am nächsten Morgen erneut beginnen würde, bemühte ich mich, dem desorientierten Mann so gut es ging zu helfen.
    Seltsamerweise war sich Mr. Timothy seiner Situation bis zu einem gewissen Grad bewusst, oft hatte er sogar Tränen in den Augen, wenn er wieder einmal ratlos vor mir stand. Ich hatte Mitleid mit ihm, aber eines Morgens überraschte er mich mit seinem Galgenhumor. »Wenigstens habe ich jetzt Übung darin, meine Koffer zu packen. Und Sie können mir glauben, es wird jeden Tag weniger Gepäck, ich trenne mich nämlich immer von dem ganzen unnützen Zeug.« Ich strich ihm liebevoll über die zittrige Hand, obwohl uns eigentlich nicht erlaubt war, Gäste zu berühren.
    In diesem Moment kam Daniel an meinem Schalter vorbei, guckte kurz zu mir hinüber und ging dann grußlos und mit versteinertem Gesichtsausdruck an mir vorbei. Fünf Minuten später rief Ms. Bingham mich in ihr Büro. »Mr. Stone hat

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