Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
deine Wohnung finanziert? In Zukunft denke bitte daran, bevor du dich wieder in irgendwelchen Unsinn stürzt. Die Sache ist noch nicht beendet, aber ich muss jetzt dringend los.«
Ich wollte schon erleichtert aufatmen, die dicht um mich versammelten Menschen im Bus suchten sich schon wieder bequemere Plätze. Aber da kam meine Mutter wieder ans Telefon. »Juliet, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Was ich dich noch fragen wollte, was macht Mr. Burton eigentlich? Der sollte doch auf dich aufpassen, aber wir bekommen von ihm immer nur ausweichende Antworten. Kannst du ihn mir bitte mal geben?«
Ich musste zugeben, dass mein Leibwächter im Moment nicht an meiner Seite war und mich erst am Abend vom Theater abholen würde.
»Du kannst ihm daran keine Schuld geben, Mum. Er hat versucht, mich davon abzuhalten und immer wieder gewarnt. Aber letztendlich hat er akzeptiert, dass es mein Leben ist.«
»Kind, so geht das aber nicht! Wir haben Mr. Burton zu dir geschickt, damit er auf dich aufpasst, stattdessen macht er dort offensichtlich Urlaub. Ich werde selbst mit ihm sprechen, aber bitte richte ihm schon mal aus, die Zeit des Faulenzens ist vorüber. Falls ich noch ein einziges Mal mitbekomme, dass er dich einfach allein durch die Stadt fahren lässt, ist er gefeuert.«
Mein Leibwächter tat mir leid. Es war nicht seine Schuld, dass ich ihn aus meinem Lebens ausgeschlossen hatte. Er war stets darum bemüht, mir zur Seite zu stehen, aber er konnte nicht hellsehen, wenn ich beschloss, ihm manche Dinge zu verheimlichen. Und ich konnte ihn nicht in meine Affäre mit Daniel einweihen, weil meine Eltern davon nichts wissen sollten. Zum Glück war das alles jetzt Vergangenheit. »Es war alles meine Schuld, Mum. Manchmal überschlagen sich die Ereignisse einfach, da habe ich ganz vergessen, ihm Bescheid zu geben.«
Sie seufzte ungeduldig. »Du solltest wirklich vorsichtiger sein, Kind. Gerade jetzt, wo Garry nicht in Boston ist, hast du doch niemanden außer Mr. Burton, dem du vertrauen kannst. Also, pass gut auf dich auf und halte dich von diesem Daniel Stone fern.«
Ich versprach es und verabschiedete mich nun endgültig von ihr, gerade, als der Bus vor dem Theater hielt.
»Miss Walles, kann ich Sie bitte in meinem Büro sprechen?« Rob Robson, der Regisseur und Choreograf unseres Musicals Zubeida hörte sich bitterernst an, als er mich zu sich rief. Schuldbewusst trat ich ihm wenige Augenblicke später gegenüber.
»Miss Walles, ich mache mir ernsthafte Sorgen um unser Stück. Wie ich von Katie hörte, haben Sie die gesamte letzte Woche nicht trainiert und sind noch immer nicht ausreichend mit Ihrer neuen Rolle vertraut. Es ist Ihnen doch klar, dass Sie in zehn Tagen dort auf der Bühne stehen werden und bis dahin alles perfekt einstudiert sein muss?«
Ich nickte. »Ja, es tut mir leid, dass ich in den letzten Tagen so wenig Zeit zum Üben hatte. Es gab ein paar private Probleme, aber die sind jetzt alle beseitigt. Ich kann Ihnen versichern, ich werde von nun an jede freie Minute damit zubringen, mich auf die Rolle vorzubereiten.«
Als ich sah, wie verdrossen er auf meinen bandagierten Arm blickte, beeilte ich mich, ihm zu erklären: ‚Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, ich werde die Verbände zur Aufführung natürlich ablegen.«
Der Starchoreograf betrachtete mich eindringlich. »Das will ich hoffen. Von nun an stehen Sie unter meiner besonderen Beobachtung. Ich will täglich einen Fortschrittsbericht von Ihnen. Und vergessen Sie nicht – an jedem Tag ohne Schmerzen haben Sie nicht ausreichend hart trainiert. Ich muss Ihnen doch nicht sagen, dass Tanzen eine einzige Quälerei ist. Also fangen Sie endlich damit an!«
Ich beeilte mich, ihm zuzustimmen. Er hatte recht in Allem, was er sagte. Meine Nachlässigkeit konnte die ganze Produktion gefährden.
»Katie hat Ihnen sicher schon berichtet, dass wir sowohl ein Fotoshooting für die Plakatwerbung arrangieren, als auch professionelle Gesangsaufnahmen in einem richtigen Tonstudio? Die genauen Termine stehen noch nicht fest, aber das werden Sie auch noch irgendwie in Ihrem Zeitplan unterbringen müssen.«
Damit war ich entlassen und machte mich an die Arbeit. Verbissen trainierte ich bis es Zeit zur Aufführung war. Katie gesellte sich wieder an meine Seite. »Na, war Robson sehr sauer?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, und er hat ja auch recht. Das Training ist einfach zu kurz gekommen, aber von nun an konzentriere ich mich auf nichts
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