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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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langweilten, wie wir damals? Ich lächelte ihnen freundlich entgegen und sie begrüßten mich artig.
    Der Mann war ein bekannter Richter und Daniel hatte offenbar schon mit ihm zu tun gehabt. Vielleicht in seinem eigenen Prozess?, schoss es mir durch den Kopf. Für eine Weile verfolgte ich aufmerksam die distanzierte Unterhaltung zwischen den beiden, aber sie redeten über ein Bauvorhaben, dass durch mehrere Unfälle traurige Berühmtheit erlangt hatte. Nichts deutete darauf hin, was diese Männer miteinander verband.
    Daniel hielt meine Hand unter dem Tisch eng umschlungen, ließ mich auch nicht los, als die Gastgeber vorn auf der Bühne vorgestellt wurden und alle außer uns klatschten. Die beiden verbliebenen Plätze an unserem Tisch waren noch immer leer.
    »Baby, tue mir einen Gefallen und ziehe dein Kleid ein bisschen höher«, flüsterte mir Daniel ins Ohr. Ich starrte ihn sprachlos an. Was wollte er hier bei einer öffentlichen Veranstaltung von mir? Das ging eindeutig zu weit! Ich presste meine Schenkel zusammen und schüttelte mit dem Kopf, aber er ließ nicht locker. Mit seiner Hand, die die meine noch immer fest umschlossen hielt, ergriff er den Saum des Kleides und zog daran. Ich wurde rot und betete, dass uns in diesem Moment niemand beobachtete. Aber alle schienen abgelenkt und Daniel setzte sein Vorhaben unvermindert fort.
    Panik stieg in mir auf. So sehr ich mich auch nach seinen Berührungen sehnte, ich wollte auf gar keinen Fall diese Veranstaltung stören und dachte entsetzt an die Schlagzeilen in der Presse, wenn wir hierbei beobachtet wurden.
    »Daniel, bitte entschuldige mich, ich möchte mich ein wenig frisch machen«, sagte ich laut und stand abrupt auf. Sofort erhoben sich auch Daniel und der Richter, also hatte Daniel die grundlegenden Regeln der Höflichkeit doch noch nicht ganz vergessen.
    »Ich begleite dich«, murrte er und folgte mir zu den Toiletten.
    Er hielt mich am Arm fest, bevor ich in den sicheren Vorraum der Damentoilette betreten konnte. »Daniel, bitte lass mich los. Ich möchte hier gern allein reingehen. Und du solltest die Zeit nutzen und ein wenig relaxen, bevor wir wieder an unseren Tisch zurückkehren.«
    »Baby, ich halte das einfach nicht aus, neben dir zu sitzen und dich nicht anfassen zu dürfen.« Er schaute mich mit einem herzzerreißenden Hundeblick an, doch in diesem Punkt ließ ich mich nicht erweichen.
    »Sie müssen lernen, Geduld zu haben, Mr. Stone. Dann wird das Ende viel eindrucksvoller«, wiederholte ich seine eigenen Worte. Als ich sah, wie seine Augen aufblitzten, warnte ich ihn: »Es sitzen Kinder mit an unserem Tisch und das halbe Restaurant schaut ständig zu uns hinüber. Vergiss nicht, was du mir versprochen hast, sonst gehe ich!«
    Daniel seufzte schließlich: »Spätestens um zehn sind wir hier fertig und ich werde Smith bitten, die Limousine zu holen. Ich glaube nicht, dass ich es noch länger ohne dich aushalte.«
    Als wir gemeinsam an unseren Tisch zurückkehrten, hatten sich auch die letzten beiden Plätze gefüllt und die Kellner begannen gerade damit, eine Vorspeise zu servieren. Ein Ehepaar mittleren Alters hatte neben uns Platz genommen und Daniels Miene wurde schlagartig eiskalt, als er den elegant gekleideten, blonden Mann erblickte. Dieser starrte hasserfüllt zurück, doch dann fiel sein Blick auf mich und sein Gesicht entspannte sich. Ein kaltes Lächeln machte dort breit, dass seine Augen nicht erreichte. »Mr. Stone, wie schön, Sie wiederzusehen. Wie ich sehe, haben Sie endlich Ersatz für meine verschwundene Nichte gefunden. Sie scheinen Fortschritte zu machen. Bislang haben Sie Ihre Spielzeuge doch noch nie aus dem Haus gelassen?«
    Daniel setzte sich, nachdem er mir den Stuhl zurechtgerückt hatte. Ich sah, wie seine Hände zitterten und strich ihm mit meiner Hand sanft über den Oberschenkel, um ihn zu beruhigen. Ich registrierte, dass auch die Frau unseres Sitznachbarn ihrem Mann eine Hand begütigend auf den Unterarm legte. Beide Männer hatten sich nur mühsam unter Kontrolle. Was ging hier vor? Wer waren diese Leute und was hatte Daniel mit ihrer Nichte zu tun? Ich erinnerte mich an die polizeilichen Ermittlungen gegen ihn im Zusammenhang mit der vermissten Jeanne Williamson. Ging es darum? Zum ersten Mal in meinem Leben war ich meiner Mutter für die zahllosen Stunden auf solchen Veranstaltungen dankbar, denn zumindest hatte ich dort gelernt, mühelos Konversation zu betreiben und dabei immer freundlich und interessiert

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