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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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zu klingen. Die Frau sah mich dankbar an und stellte sich und ihren Mann vor. Sie waren beide erfolgreiche Ärzte und ihr Mann gehörte tatsächlich zur einflussreichen Familie Williamson, die an der ganzen Ostküste das politische Leben mitbestimmte.
    Die Atmosphäre an unserem Tisch schien sich während des Essens etwas zu entspannen, bis ein Reporter neben Daniel auftauchte und ihn leise etwas fragte. Daniels Haltung verkrampfte sich sofort, er sah mehrmals zu mir auf. »Was ist los?«, wisperte ich ihm leise zu.
    »Der Typ hier ist von einem kleinen Revolverblatt und hat nach deinem Namen gefragt. Er will morgen unser Foto veröffentlichen und vermutlich auch gleich noch irgendeine erlogene Geschichte dazu.«
    Daniel war sichtlich aufgebracht, doch seine Haltung irritierte mich, denn es erschien mir vollkommen normal, dass Fotografen die Namen der Personen wissen wollten, die auf ihren Bildern zu sehen waren.
    »Ich bin Juliet Walles«, stellte ich mich mit einem Lächeln vor. Der Reporter nickte mir dankbar zu und machte sich davon.
    Daniel saß mit zusammengepressten Lippen auf seinem Stuhl und wich meinem Blick aus. Ich strich ihm mit meiner Hand wieder über den Oberschenkel und flüsterte so leise, dass nur er mich hören konnte: »Hey Champ, was ist los? Schämst du dich, mich mitgenommen zu haben oder warum bist du so ungenießbar?«
    Endlich wendete er sich zu mir, legte seine Hand auf meine und schob sie etwas höher. »Tut mir Leid, Baby. Ich bin es einfach nicht gewohnt, freundlich mit diesen Typen umzugehen, für mich sind das alles nutzlose Parasiten.«
    Seine starrköpfige Haltung erstaunte mich. Mein Vater war das genaue Gegenteil, auf Parties suchte er den Kontakt zur Presse, politischen Freunden und Gegnern und zur Öffentlichkeit. Parties sind zum Feiern da, zum Kennenlernen und Pflegen von Kontakten. Streiten kann ich mich den ganzen Tag im Büro und am Telefon , sagte er immer.
    Daniel dagegen versteckte sich schon den ganzen Abend hinter einer starren Maske oder einem griesgrämigen Gesichtsausdruck, der die meisten Gäste davon abhielt, an unseren Tisch zu kommen.
    »Viel Spaß scheinst du nicht zu haben?«, fragte ich besorgt. Vielleicht war er ohne mich ja anders?
    Er kam nicht dazu, mir zu antworten, denn nun tauchten doch einige Leute an seinem Platz auf, die offensichtlich seine Geschäftspartner waren oder es werden wollten. Einige von ihnen begrüßte er nur kurz, mit anderen ging er an die Bar, um sich dort ungestört zu unterhalten. Er stellte mich jedem einzelnen Besucher vor und ließ mich nie allein am Tisch zurück. Ich bemühte mich, zu lächeln und mir die vielen Namen einzuprägen. Den gesamten Abend waren seine einzigen Gesprächsthemen die Arbeit und die Kinderschutzstiftung.
    Dann musste Daniel auf die Bühne, um seine Rede zu halten. Er sah Dr. Williamson argwöhnisch an, bevor er aufstand und sich zu mir beugte. »Smith wartet bereits mit dem Wagen auf uns. Wenn dieser Typ irgendeine dumme Bemerkung macht, steh auf und geh einfach«, sagte er leise.
    Ich nickte ihm und er küsste liebevoll meine Schläfe. Dann richtete er sich auf, seine Haltung straffte sich und sein Blick wurde distanziert, so, als ob er einen Schutzwall um sich errichtete, der ihn von der Außenwelt abschotten sollte. Mit festen Schritten erklomm er die Bühne und wartete, bis ihm ein Techniker das Mikrofon ans Revers geheftet hatte. Er sah sich selbstbewusst im Restaurant um, bevor er zu sprechen begann.
    »Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben uns heute hier...«

    Dr. Williamson setzte einen gelangweilten Blick auf, während Daniel sprach, stand dann auf und rückte direkt neben mich, auf Daniels Stuhl. Ich tat, als bemerke ich ihn gar nicht, meine Augen waren nur auf Daniel gerichtet. »Ich wollte mich bei Ihnen für meine unpassende Bemerkung von vorhin entschuldigen«, sagte er.
    Ich sah ihn kurz an und nickte: »Danke, ich nehme Ihre Entschuldigung an. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich möchte mir diese Rede wirklich gern anhören.«
    Doch er sprach trotzdem weiter: »Wo haben Sie Mr. Stone denn kennengelernt, wenn ich mir diese Frage erlauben darf? Es erstaunt mich wirklich, dass eine so schöne Frau wie Sie mit so einer widerlichen Kreatur zusammen hier auftaucht. Haben Sie denn gar keine Angst, er könnte Ihnen etwas Ähnliches antun, wie meiner Nichte?«
    Seine Worte ließen mich aufhorchen. »Was genau ist Ihrer Nichte denn zugestoßen? Alles, was ich weiß ist, dass sie

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