Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
aufgeschlagen zu haben. »Danke Babe. Was immer es ist, ich bin jetzt schon überwältigt.«
Dann öffnete er die Karte, die mit einem einzelnen Herz bedruckt war, las darin und besah dann die drei kleinen Zettel, die ich hinzugelegt hatte.
Als er wieder aufblickte, glühten seine Augen. »Dich besitzen und einen ganzen Tag lang alles mit dir anstellen, was ich möchte? Baby, du hast ja keine Ahnung, worauf du dich hier einlässt. Nach so einem Tag sind wir beide halb tot. Und du bietest mir gleich drei davon?«
»Ich dachte, Sie lieben Herausforderungen, Mr. Stone?«, kicherte ich und kuschelte mich ein letztes Mal an ihn.
Zurück an meinem Schreibtisch sah ich, wie mein Handy ungeduldig blinkte, ein Anruf in Abwesenheit. Hoffentlich nicht schon wieder meine Eltern , dachte ich, während ich die Tastensperre aufhob und auf die Anrufliste blickte. Die Nummer war mir unbekannt, doch ich entschloss mich trotzdem, zurückzurufen.
Zu meinem ungläubigen Erstaunen meldete sich Sonja, Daniels jüngere Schwester am anderen Ende. »Juliet, ich wollte mich bei Ihnen erkundigen, ob Sie Zeit haben, mich morgen Nachmittag zu treffen? Ich würde mich wirklich gern mit Ihnen unterhalten.«
Ich dachte kurz nach. Morgen hatte Daniel seine zweite Therapiesitzung, da hatte ich also Zeit für mich. Ich musste dringend ein paar weitere Businessklamotten kaufen, denn mein Kleiderschrank gab kaum etwas Passendes für meine neue Anstellung her. »Können wir uns am späten Nachmittag irgendwo in der Innenstadt treffen? Vielleicht kennen Sie ja ein paar günstige Läden, in denen ich Röcke und Kostüme finde?«
Sonja kannte sich gut aus und empfahl ein Café an der Uferpromenade des Charles River. »Gut, ich freue mich auch darauf, Sie zu treffen. Soll ich Daniel von Ihnen grüßen?«, fragte ich sie zum Abschied.
»Ich weiß nicht, ob er so begeistert wäre, wenn er von unserem Treffen erfährt. Warten Sie besser ab, bis er gute Laune hat«, empfahl sie zu meiner Überraschung.
Ich tat ihre Warnung als übertrieben ab, beschloss aber trotzdem, Daniel erst einmal nichts zu erzählen.
Um Punkt sechs Uhr erschien Daniel mit seiner Brieftasche und dem Laptop in der Hand vor meiner Bürotür. »Schatz, Feierabend! Lass uns nach Hause gehen«, rief er mir laut von draußen zu.
Ich drehte mich erschrocken um. Bis eben hatte ich sorgfältig die Indexseite des Internetauftritts der Stone Corporation studiert, hatte dabei gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit verging. Alle anderen Mitarbeiter saßen weiterhin an ihren Arbeitsplätzen und schienen konzentriert mit ihren Aufgaben beschäftigt.
»Alle arbeiten noch, da können wir doch nicht einfach gehen?«, raunte ich ihm zu.
»Doch, natürlich können wir gehen«, entgegnete er mir in voller Lautstärke. »Wer sagt denn, dass wir zu Hause nicht arbeiten?« Er ergriff meine Handtasche und packte mein Telefon hinein. »Komm schon, sonst darfst du nicht mit dem Auto fahren.«
Ich stand auf und streckte meinen verspannten Gliedmaßen. »Ich dachte, das wäre mein Wagen? Wieso darf ich dann nicht selbst fahren?«
Daniel trat näher und hielt mir die Tasche hin. »Mit Ihnen muss man vorsichtig sein, Miss Walles. Sonst landet man am Ende irgendwo in der Wildnis und sitzt dort fest.«
Ich entriss ihm endlich meine Handtasche und folgte dann durch den Empfang. »Wer weiß, wo wir gestern gelandet wären, wenn du mich nicht gezwungen hättest, anzuhalten.«
Er strahlte mich an. » Die Route 1 endet in Kanada, ohne Benzin wären wir aber wohl in der Nähe von Portsmouth stehengeblieben.«
»Portsmouth ist wunderschön, ich weiß gar nicht, was du so rummaulst. Sogar meinen Eltern hat es dort gefallen, und das will schon was heißen.«
In diesem Moment öffnete sich der Fahrstuhl, sodass unsere Geplänkel ein jähes Ende fand.
Später am Abend lagen wir eng aneinandergekuschelt auf dem Sofa in Daniels Wohnzimmer und sahen uns eine der vielen Kochshows im Fernsehen an. Wir hatten uns ausgiebig geliebt und Daniel streichelte erschöpft meine Schultern.
»Babe, ich wusste gar nicht, dass du dir diesen Mist wirklich anschaust.«
Ich schmiegte mich an ihn und erklärte träge: »Ich suche immer nach neuen Rezepten.«
»Und wieso hast du uns noch nie ein Abendessen zubereitet? Du könntest gleich damit anfangen, Mrs. Herzog hat heute ihren freien Tag und ich habe einen Bärenhunger nach diesen Anstrengungen.«
Empört drehte ich mich um. »Pass bloß auf, was du dir wünscht. Es könnte
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