Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Haus geliefert zu bekommen. Mr. Stone hatte schon immer ein Händchen für ein bisschen Dramatik und Unterhaltung. Dass er Sie und Ying zusammen arbeiten lässt, zeigt mal wieder, wie unsensibel Männer sind.«
Was sollte ich darauf antworten? Wenigstens waren die beiden ehrlich.
Draußen klingelte das Telefon und unterbrach unser Gespräch. Phyllis hastete hektisch zur Tür. »Ich muss wieder an meinen Schreibtisch. Sehen Sie sich ruhig noch ein bisschen um, das nächste Zimmer ist unser Konferenzraum.«
Neugierig öffnete ich die Tür zum angrenzenden Raum, es war ein kleiner Besprechungsraum, ausgestattet mit der neusten Bürotechnik. Gegenüber befanden sich zwei Toiletten und die Garderobe. Außer Phyllis und Martha arbeitete nur noch Ying in einem Eckzimmer, mehr Büros konnte ich nicht entdecken.
Mit einem frischen Kaffee in der Hand kam ich an Phyllis‘ Platz vorbei. Ich sah, dass sie den Anruf inzwischen beendet hatte und ging noch einmal auf sie zu. »Wieviele Leute arbeiten hier eigentlich, es ist ziemlich ruhig?«
Phyllis blickte erstaunt auf. »Hat Mr. Stone Ihnen noch nicht erklärt, dass wir hier im Ritzman nur ein Büro für seine Meetings unterhalten? Unser Hauptsitz und die Verwaltung der Stone Corporation befinden sich im CenterStone ein paar Straßen weiter.«
»Werde ich dann hier oder im CenterStone arbeiten?«, fragte ich verwirrt. Phyllis schüttelte den Kopf. »Da bin ich überfragt, Sie müssen Mr. Stone schon selber um Auskunft bitten, was er genau von Ihnen erwartet.«
Ich ging mit dem Kaffee zurück ins Büro und begann, zunächst die Internetseite des Unternehmens gründlich zu studieren, machte mir Notizen über die verschiedenen Geschäftsfelder und Aufgabenbereiche.
»Na, du lebst ja noch. Hat Ying dich also noch nicht erwürgt?« Daniel steckte seinen Kopf durch die Tür und schaute sich in dem Raum um. »Hast du Lust, mit mir Mittagessen zu gehen?« Er sah schon wieder verdammt sexy aus, wenn auch etwas erschöpft.
Ich nickte. »Ja, und ich habe tausend Fragen. Hast du irgendwann heute Zeit für mich?«
Er seufzte. »Meine Mittagpause ist fünfundvierzig Minuten lang, danach habe ich ein Meeting nach dem anderen. Aber wir können meinetwegen in meinem Büro essen, eine Art Arbeitsessen?«
»Gut, dann drucke ich gleich noch meine Fragenliste aus.«
Eine halbe Stunde später brummte mir der Kopf vor lauter Informationen. Daniels Unternehmen war in der Tat riesig, hatte vier Hauptgeschäftsfelder, und zahlreiche Beteiligungen und Außenstellen. Ich schrieb eifrig mit, während er mir alles erklärte.
»Der Hauptsitz meines Unternehmens befindet sich hier in Boston, von hier werden auch die beiden Geschäftsbereiche Produktion und Immobilien geleitet. Aber der Bereich Finanzierung ist ausgelagert und wird von Dubai aus gesteuert, die ganze Onlinebranche hat ihren Sitz im Augenblick noch in Bangkok. Aber ich bin dabei, sie nach Singapur umzusiedeln, dort gibt es günstigere Bedingungen für uns.«
Ich stellte ihm noch ein paar weitere Fragen zu seiner Firma, doch dann stand er plötzlich auf. »Genug jetzt. Komm her, bevor wir wieder arbeiten, will ich dich wenigstens noch ein paar Minuten festhalten.«
Er nahm mich in seine Arme, ich schmiegte mich eng an seinen durchtrainierten Körper, sog genüsslich seinen herben Duft ein. Dann versanken wir in einem minutenlangen, innigen Kuss. Als wir uns schließlich voneinander lösten, waren seine Augen dunkel vor Verlangen. »Babe«, raunte er, »du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich dich begehre. Wir machen heute pünktlich Feierabend und dann geht es geradewegs nach Hause und ins Bett. Keine Spritztouren mehr.«
»Ich habe unsere Spritztour sehr genossen«, flüsterte ich zurück, dann wurde ich ernst. »Champ, ich habe ein Geschenk für dich.«
Er hob erstaunt die Augenbrauen. »Wieso? Habe ich irgendetwas verpasst?«
Ich war verlegen, war mir auf einmal nicht mehr sicher, ob es wirklich eine so gute Idee war, wie es mir erschien, als ich das kleine Kärtchen heute früh vorbereitet hatte.
»Nun sag schon, gibt es einen besonderen Anlass?«, drängte er mich.
»Heute vor vier Wochen haben wir unseren Vertrag begonnen«, brachte ich schließlich hervor.
»Ein Jubiläum also. Und ich habe gleich das allererste versäumt?«, er klang amüsiert.
Ich suchte die Karte zwischen meinen Unterlagen hervor und hielt sie ihm zaghaft hin. Er nahm sie aus meiner Hand, küsste mich dann auf die Stirn, ohne das Papier überhaupt
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