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Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Titel: Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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werden.« Er zuckte die Schultern. »Aber wie gesagt, das Fremdkörpergefühl stört ein wenig.«
    »Das wirst du bereuen!« Ruthersford sah James in die Augen. »Du machst einen großen Fehler, wenn du mich unterschätzt.« James erwiderte seinen Blick. »Dito.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Mrs White, als Ruthersfordabgeführtwurde. »Wasistjetztmitmeiner Tochter?«
    »Ihrer Tochter geht es den Umständen entsprechend gut«, beruhigte James sie. »Wir fahren jetzt zu ihr. Kommen Sie, ich erkläre Ihnen alles auf dem Weg zum Taxistand.«
     
    Im Taxi fing Mrs White lautlos an zu weinen. »Ich war so blind!«
    Der Taxifahrer drehte sich zu ihnen um. »Wohin soll’s denn gehen, Mr Gerald? Eaglehurst?«
    »Oh, Sie sind es«, sagte James, »welch ein Zufall.«
    »Na ja, nicht so ganz«, gab der junge Mann freimütig zu. »Ich hatte über Funk mitbekommen, dass Mrs White ein Taxi zum Krankenhaus bestellt hat und dass die Fahrt zur Polizei ging. Da habe ich mich einfach schon mal vor die Polizeiwache gestellt und gewartet.«
    »Sehr zuvorkommend«, sagte James, das neugierig-erwartungsvolle Gesicht des Taxifahrers ignorierend. »Fahren Sie uns bitte zum Conquest Hospital.«
    Im Krankenhaus griff Mrs White nach der Hand ihrer schlafenden Tochter. Katie wirkte ohne ihre schwarze Kleidung, im pastellrosa Krankenhaushemd unter der weißen Decke, ungewohnt kindlich und zart. Katie schlug die Augen auf.
    »Mein Spätzchen«, sagte Mrs White und legte ihre Hand zärtlich an Katies Wange.
    Katie lächelte. »Mama.«
    Mrs White schluchzte auf. »Es tut mir so leid, mein Liebling, mir tut es leid!«
    »Tja, ich gehe dann mal«, sagte James leise. Die beiden hörten ihn nicht.
    Sheila lag ebenfalls mit geschlossenen Augen im hellrosa Krankenhaushemd. »Liegt sie im Koma?«, fragte James die Schwester, die ihn in das Zimmer begleitet hatte. Die Schwester schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein. Dafür schnarcht sie zu laut. Sie schläft sich gesund. Vor einer Stunde war sie schon kurz wach, hat über den Krach hier geschimpft und etwas Milchsuppe gegessen. Sie sind bestimmt ihr Mann, oder?«
    »Nein.«
    »Aber Sie heißen James?«
    »Ja, warum?«
    Die Schwester lächelte spitzbübisch. »Sie redet im Schlaf.«
    Er beugte sich zu Sheila und strich ihr eine Haarlocke aus dem Gesicht. »Sagen Sie ihr bitte, wenn Sie aufwacht, dass ich heute Nachmittag wiederkomme.«

Kapitel 27
    Als James vor die Tür des Krankenhauses trat, eilte der Taxifahrer auf ihn zu, damit ihm ja kein Kollege zuvorkam. »Was ist denn passiert in der Zwischenzeit?«, fragte er mit unverhohlener Neugier, während er James’ Rollator in den Kofferraum bugsierte.
    »Eigentlich ist die Fahrt nach Eaglehurst viel zu kurz, um Ihnen das alles zu erzählen«, sagte James beim Einsteigen, »aber ich werde mich kurz fassen.«
    Der Taxifahrer schaltete entschlossen das Taxameter aus. »Viele Wege führen nach Rom. Dann nehmen wir eben einen kleinen Umweg. Erzählen Sie mir alles!«
    »Na schön«, sagte James und schnallte sich an, »das bin ich Ihnen wohl schuldig, nicht wahr? Aber fahren Sie wenigstens eine landschaftlich schöne Strecke!«
     
    »Wahnsinn«, murmelte der Taxifahrer, als sie schließlich vor Eaglehurst zum Halten kamen. »Sehen Sie, schon wieder einer gestorben.« Vor ihnen parkte ein Leichenwagen. Zwei Männer waren damit beschäftigt, einen mattsilbernen Sarg hineinzuschieben.
    James öffnete die Tür und stieg aus, während der Taxifahrer den Rollator aus dem Kofferraum hob. Er half James die Treppe zur Empfangshalle hinauf, dann verabschiedete er sich eilig, denn die Funkzentrale hatte schon mehrmals versucht, ihn zuerreichen. »Bis heute Nachmittag dann, Mr Gerald. Ich hole Sie um vier Uhr ab und fahre Sie zum Krankenhaus!«
    In der Halle kam ihm Dr.   Goat entgegen.
    »Mr Gerald, schön, dass Sie wieder auf den Beinen sind. Ich habe von der Sache gestern gehört. Aber ich sehe, Sie sind nicht so leicht unterzukriegen. Ein Armbruch, vermute ich?«
    James nickte.
    »Arnica, C 30«, empfahl Dr.   Goat sachlich. »Ich schreibe Ihnen ein Rezept. Wie geht es Ihrer Bekannten?«
    »Den Umständen entsprechend gut«, sagte James. »Wieso steht ein Leichenwagen vor der Tür? Gab es schon wieder einen Todesfall?«
    Der Arzt nickte ernst. »Leider ja. Mrs Hideous. Ihr Herz hat plötzlich versagt.«
    James starrte Dr.   Goat ungläubig an. »Edith?«
    »Nein, die andere Schwester. Heute Morgen beim Frühstück. Ich war gleich da, konnte

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