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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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werden.»
    Forsythe ballte eine Faust. Wenn MacDougal plauderte, würde ihm niemand mehr helfen. Er wusste keinen Ausweg mehr. Glücklicherweise wusste Nielsen einen.
    «Hören Sie, James», sagte Nielsen. «Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Aber bitte vergessen Sie es mir nicht, wenn ich in den Ruhestand gehe. Wenn Sie das tun, lasse ich Sie davonkommen.»
    «Davonkommen?»
    «Ich weiß, wie viele Gesetze Sie gebrochen haben. Ganz zu schweigen von dem Risikokapital, das Sie still und heimlich zur Seite geschafft haben.» Forsythes Mund wurde trocken. Anscheinend gab es nichts, was Nielsen nicht wusste. Forsythe blieb nichts anderes übrig, als klein beizugeben.
    «Ich wäre für jede Unterstützung dankbar, die Sie bieten können», sagte er schließlich.
    «Gut.»
    Forsythe konnte förmlich Nielsens selbstgefälliges Lächeln am anderen Ende der Leitung hören.
    «Hier ist mein Rat: Zunächst würde ich Sam Kendall anrufen. Ich glaube, er weiß noch nichts von den bevorstehenden personellen Änderungen im Labor, und wenn Sie es ihm nicht verraten, werde ich es auch nicht tun. Kendall müsste Ihnen ein paar Leute zur Verfügung stellen können. Außerdem hat er einen guten Draht zu den örtlichen Behörden.»
    «Ausgezeichneter Vorschlag, Doug. Vielen Dank.» Forsythe war nicht so zuversichtlich, dass ihm der stellvertretende Direktor des FBI zusätzliches Personal zur Verfügung stellen würde, und er wusste, dass Kendall im Umgang mit der Polizei für mangelnde Diplomatie berüchtigt war, doch es war besser als nichts.
    «Und sonst?»
    «Nun, wenn es Ihnen wirklich ernst damit ist, Vaner und Ihren verlorenen Jungen zu finden, dann kenne ich einen Spürhund, den Sie engagieren könnten. Er war mal beim FBI, doch jetzt ist er ein ganz normaler Staatsbürger. Ganz im Vertrauen: er hat für uns als freier Mitarbeiter einige Male ausgezeichnete Arbeit geleistet. Ich bin mir sicher, dass er Ihnen helfen würde. Für den entsprechenden Preis, versteht sich.»
    «Natürlich», sagte Forsythe, dessen Gedanken bereits rasten. «Wie heißt er?»
    Nielsen hielt inne. «Martin Crowe.»
    «
Der
Martin Crowe?»
    «Sie wollen die beiden finden, oder?»
    «Natürlich, aber   …»
    «Dann sollten Sie sich schnellstmöglich mit Mr.   Crowe in Verbindung setzen. Die Uhr tickt, James.»
    Vierzig Minuten und tausend Dollar später saß Forsythe Martin Crowe gegenüber, dem furchterregendsten Mann, den er je kennen gelernt hatte.
     
    Crowes dunkles Gesicht blickte unergründlich, als er Dr.   Forsythe schweigend zuhörte. Es war nicht Crowes Art, den Erzählfluss einer Geschichte zu stören. Durch Unterbrechungen verloren die Leute häufig den Faden, was zum Auslassen wichtiger Details führen konnte. Wenn er eine Frage hatte, merkte er sie sich und hörte weiterzu. Nach zehn Minuten beendete Forsythe seine phantastische Geschichte über die abtrünnige CI A-Agentin und den Mann, den sie entführt hatte.
    «Haben Sie etwas ausgelassen?»
    Forsythe schüttelte den Kopf. «Nein. Das ist alles.»
    Crowe stand auf und streckte eine Hand aus. «Hat mich gefreut.»
    «Warten Sie», sagte Forsythe und sprang aus seinem Stuhl. «Was ist mit dem Auftrag?»
    «Dr.   Forsythe, ich bin erfolgreich, weil ich großen Wert darauf lege, Überraschungen zu vermeiden. Deshalb bin ich noch am Leben. Ich lasse mich nur auf einen Einsatz ein, wenn ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Und in diesem Fall weiß ich das nicht.»
    «Wovon reden Sie? Ich habe Ihnen alles gesagt.»
    «Nein, haben Sie nicht», entgegnete Crowe.
    Forsythe blickte empört. «Mr.   Crowe, ich versichere Ihnen   …»
    Crowe schlug mit der Faust auf den Schreibtisch und unterbrach Forsythe dadurch mitten im Satz. «Beleidigen Sie mich nicht, Doktor. Ich weiß, dass Sie mich anlügen. Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen bei dieser Sache helfe, dann erzählen Sie mir jetzt den
wahren
Grund, warum David Caine so wichtig für Sie ist.»
    Forsythes Kiefer mahlten aufeinander, während er überlegte, was er tun sollte. Als er schließlich zu sprechen begann, nahm Crowe wieder Platz. Nachdem Forsythe zu Ende erzählt hatte, nickte Crowe langsam und wägte die Situation ab. Es war eindeutig, dass Forsythe jedes Wort glaubte, das er gesagt hatte, doch Crowe blieb skeptisch. Dieser «Dämon», den Forsythe beschrieben hatte, konnte nicht real sein. Wenn er es wäre, würde das bedeuten, dass der Mensch keinen freien Willen hatte,und das war ein Gedanke, der Martin Crowe noch nie geschmeckt

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