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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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einen Kampf, den sie ohne eine kostspielige Knochenmarkstransplantion mit Sicherheit verlieren würde. Obwohl die Ärzte noch einen passenden Spender finden mussten, versprach Crowe, dass er, wenn es so weit wäre, genügend Geld haben würde, um die Behandlung zu bezahlen.
    Und so wurde er Söldner. Ihm war bewusst, dass die meisten seiner Auftraggeber illegale Aktivitäten durchführten, aber er kümmerte sich nicht darum. All seine religiösen und ethischen Vorbehalte waren unwichtig, solange Betsy krank war. Obwohl er in den vergangenen Monaten zwar einiges getan hatte, was unmoralisch war, hatte er es geschafft, niemanden zu töten. Er sagte sich, dass er das niemals tun würde – für kein Geld der Welt.
    Doch im Grunde seines Herzens wusste er, dass er auch diese Grenze überschreiten würde, wenn er dadurch seine Tochter retten könnte. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
     
    Etwas in Crowes totem Blick ließ Forsythe erschaudern. Aus Angst davor, den Mann beim Denken zu stören, tat Forsythe so, als würde er seinen Computerbildschirm betrachten. Crowe faltete die Hände und stützte sein Kinn auf die Fingerspitzen. Nach einer halben Ewigkeit schaute er auf und begann, Anweisungen zu geben.
    «Die beiden werden die Stadt verlassen. Die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen sind zu riskant, also werden sie mit einem Wagen fahren oder einen Zug nehmen. Wenn sie die Stadt heute Nacht verlassen haben, sind wir gearscht. Wenn nicht, haben wir vielleicht Glück. Sichern Ihre Beamten die Penn Station?»
    Forsythe spitzte die Ohren, froh, dass er eine positive Antwort geben konnte. Nielsen hatte Recht gehabt – Kendall war nicht davon unterrichtet, dass Forsythe ersetzt werden würde, und war deshalb bereit gewesen, ein paar Männer abzustellen, um bei der Fahndung zu helfen.
    «FB I-Beamte überwachen jeden Bahnsteig in Penn Station und die Terminals in Port Authority.»
    Crowe schüttelte den Kopf. «Den Busbahnhof zu überwachen ist überflüssig. Keine ausgebildete Agentin würde sich selbst in die Falle eines Busses begeben. Wer ist hier für die Kommunikation zuständig?»
    «Grimes.»
    «Holen Sie ihn her.»
    Forsythe rief Grimes in sein Büro. Kaum war er eingetreten, übernahm Crowe die Verantwortung.
    «Ziehen Sie die Männer von Port Authority ab und lassen Sie die Patrouillen im Bahnhof verdoppeln.»
    «Sonst noch was?», fragte Grimes.
    «Ja», sagte Crowe ruhig. «Besorgen Sie mir eine Liste von jeder einzelnen Person, die das Zielobjekt innerhalb eines Radius von achthundert Kilometern kennt. ÜberwachenSie deren gesamte Kommunikation, bis wir ihn gefasst haben.»
    «Glauben Sie, dass die beiden so dumm sind?»
    «Wenn Vaner die Sache lenkt, würde ich Nein sagen, aber das wissen wir nicht mit Sicherheit. Zivilisten auf der Flucht gehen normalerweise zu jemandem, dem sie vertrauen können. Die einzige Chance, ihn zu schnappen, liegt bei seinen Freunden. Oder seinen Verwandten.
    Und jetzt», sagte Crowe und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Forsythe, «erzählen Sie mir von seinem Zwillingsbruder.»

Kapitel // 21 //
    Caine war kurz davor, Nava zu fragen, wo sie von der Penn Station aus hinfahren sollten, aber dann erinnerte er sich, dass alles nur ein Traum war. Für einen Moment hätte er es beinahe vergessen und in dieser Wahnvorstellung mitgewirkt, als wäre es die Realität. Spielte es wirklich eine Rolle, wohin sein Traum-Ich fuhr? Er glaubte es nicht, aber eine leise Stimme in seinem Kopf war da anderer Meinung. Bloß, wo sollten sie hin? Sobald er sich die Frage gestellt hatte, kam ihm die Antwort in den Sinn. Es lag auf der Hand. Erneut leiteten ihn die Worte seines Bruders.
    Such dir einen Halt, Orte oder Menschen, bei denen du in Sicherheit bist.
    Er musste zu Jasper nach Philly. Wenn es ihm gelang, diese Wahnvorstellung zu dem einzigen Menschen zu führen, der ihm helfen konnte, würde er vielleicht einen Ausweg finden. Überzeugt, dass dies der beste Weg sei, ließ sich Caine auf den Vinylsitz sinken und schaute zu, wie die Stadt an seinem Fenster vorbeizog. Der Radiomoderator verkündete, dass es 9.47   Uhr morgens war, und dann sangJim Morrison «People Are Strange». Als der Song endete, begann Nava, Caine Anweisungen zu geben.
    «Wenn wir in den Bahnhof kommen, halten Sie den Blick gesenkt. An der Decke sind überall Kameras. Wenn wir stehen bleiben, tun Sie einfach so, als würden Sie das hier lesen.» Sie drückte ihm eine durchnässte Zeitung vom Boden des Taxis in die

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