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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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nicht fassen, dass er ihnen entwischt war. Es war Grimes’ Schuld. Forsythe hätte niemals zulassen dürfen, dass dieser pickelgesichtige kleine Scheißer das Überwachungsteam leitete.
    Noch war es nicht zu spät, einen neuen taktischen Leiter zu berufen, doch er beschloss abzuwarten, bis er von Grimes auf den neuesten Stand gebracht worden war. Er ging hinaus zum Überwachungszentrum, einem großen runden Raum ohne Deckenbeleuchtung. Das gesamte Licht kam von den hundert leuchtenden Monitoren, drei für jede Workstation. Die Schreibtische fächerten sich in konzentrischen Kreisen auf, in deren Mitte Grimes auf einem überdimensionalen Ledersessel saß, umgeben von Plasmabildschirmen und Tastaturen.
    «Sind Sie weitergekommen?», blaffte Forsythe.
    Grimes wirbelte herum und sah ihn finster an. Er fuhrsich mit einer Hand durchs Haar, das noch fettiger war als sonst. Unter den Augen hatte er dunkle Ringe, und auf seinem Kinn blühten zwei neue Pickel. «Er ist von der Bildfläche verschwunden. Keine ein- oder abgehenden Anrufe auf seinem Handy, und seit der Explosion war er nicht mehr zu Hause.
    Ich habe sein E-Mail -Postfach überprüft, aber da hat es keine Aktivitäten gegeben. Den Großrechner habe ich mit einer Aufzeichnung seiner Stimme gefüttert und sie mit allen Anrufen verglichen, die in den letzten fünfzehn Stunden in New York und den angrenzenden Bundesstaaten getätigt wurden. Keine Übereinstimmungen. Dann habe ich seine uns bekannten Freunde in der Stadt überprüft. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er mit ihnen in Kontakt getreten ist.»
    Mit hinter dem Rücken verschränkten Händen starrte Forsythe zu Boden. «Konnten Sie feststellen, ob die Frau bei der Explosion Vaner war?»
    Grimes nickte. «Ich habe mir noch einmal das Satellitenfoto angeschaut. Wir haben zwar kein Bild von ihrem Gesicht aufgezeichnet, aber wir haben eine Großaufnahme ihres Kopfs von oben und eine weitere von einer Hand.»
    «Und?» Forsythe hasste es, wenn Grimes seine Berichte in die Länge zog. Nie sagte er einfach, was er wusste, immer spannte er seine Zuhörer auf die Folter.
    Grimes zeigte auf einen seiner Monitore, auf dem man eine Frau aus der Vogelperspektive sah. «Ich habe die Haarfarbe und die Hautpigmentierung von den Aufnahmen des Satelliten mit unseren Überwachungsbändern von gestern verglichen. Sie stimmen vollkommen mit Agent Vaner überein.» Er drückte ein paar weitere Knöpfe, dann erschien ihr Dossier auf dem Bildschirm.
    «Wussten Sie, dass Vaner die Verantwortung für Mordanschlägeauf mehr als ein Dutzend Mitglieder von Al Qaida, Hamas, PLO   –»
    Forsythe schnitt ihm das Wort ab. «Ihr Hintergrund ist mir bekannt. Die Frage lautet nicht wer, sondern warum.»
    Grimes trank einen Schluck Kaffee und zuckte mit den Achseln. «Ich schätze, da müssen Sie Vaner schon selbst fragen. Vielleicht arbeitet sie immer noch für die CIA.»
    Ohne zu antworten, stürmte Forsythe in sein Büro und knallte die Tür zu. Er musste Ruhe bewahren. Er schloss die Augen und zählte bis zehn. Als er sie wieder geöffnet hatte, setzte er sich und griff zum Telefonhörer.
    Nachdem er die Situation Doug Nielsen erklärt hatte, dem gegenwärtigen stellvertretenden Direktor der CIA, hörte Forsythe den Mann seufzen.
    «Gott, ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll, James», sagte Nielsen mit seinem breiten Südstaatenakzent. «Vaner war eine unserer Besten. Ganz ehrlich, ich bin schockiert, dass so etwas passieren konnte.»
    «Und Sie haben nichts damit zu tun?»
    «Hören Sie mal zu, James», antwortete Nielsen, in dessen Stimme sich Unmut schlich, «die CIA muss sich um größere Fische kümmern und hat keine Zeit, sich mit einem Ihrer Forschungsprojekte abzugeben.» Forsythe war kurz davor zu kontern, doch die Verachtung in Nielsens Stimme verriet ihm, dass er die Wahrheit sagte.
    Jetzt war Forsythe an der Reihe zu seufzen. «Okay. Wie finden wir sie?»
    Nielsen schnaubte. «Sie finden sie nicht.»
    «Das ist inakzeptabel.»
    «Tja, was wollen Sie machen, mein Freund? Sie verfügen nicht über das nötige Personal, um   …»
    «Ich nicht, aber Sie.»
    Einen Moment lang schwieg Nielsen. Dann sagte ermit gedämpfter Stimme: «Was erwarten Sie von mir? Soll ich Ihnen wie General Fielding ein Einsatzkommando rüberschicken?»
    «Woher wissen Sie   …»
    «Es ist mein Job, so etwas zu wissen, James. Mir ist zum Beispiel auch bekannt, dass Sie, laut Senator MacDougal, in ungefähr drei Wochen arbeitslos sein

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