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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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aus seinem Arm glitt. Instinktiv versuchte er den Arm zu beugen, um die Blutung zu stillen, aber kaltes Metall biss ihm ins Handgelenk. Er versuchte den anderen Arm, mit demselben Ergebnis. Seine Beine und Füße waren ebenfalls gefesselt. Nun fiel ihm langsam alles wieder ein   … die Entführung   … in diesem Raum aufzuwachen, an diesen Stuhl geschnallt.
    Er sah sich um. Nava beugte sich über ihn, eine seltsame Brille auf dem Kopf. Eine Stablampe, die sie auf den Tisch gelegt hatte, warf lange Schatten durch den Raum. Nava verschwand aus seinem Blickfeld. Dann hörte er ein Reißen. Nava schob einen Stoffstreifen zwischen eine der Schellen und seine Haut.
    «David, ich vereise die Fessel jetzt. Es wird einen Moment lang kalt sein.»
    Caine hörte das unverkennbare Zischen einer Sprühdose, und sein Handgelenk fühlte sich eisig an unter der dünnen Stoffschicht.
    «Nicht bewegen.»
    Bevor er verarbeiten konnte, was sie gesagt hatte, hörte Caine ein scharfes Krachen wie von zerbrechendem Glas. Sein Arm war frei.
    «Alles in Ordnung?»
    «Ja, glaube schon», sagte Caine und bewegte versuchsweise den Arm. Es stach wie von tausend Nadeln. Caine war immer noch müde und benommen. Nava kümmerte sich nun um seinen anderen Arm und um die Beine. Sie hatte gerade die letzte Fessel eingesprüht, da vernahm Caine einen schweren Schlag.
    Sie drehten sich beide zu dem Geräusch um. Zuerst sah Caine nur ihre dunklen Spiegelbilder, aber dann, als er genauer hinsah, hatte er den Eindruck, ein kleines Licht auf der anderen Seite zu erkennen. Erneut ein Schlag   …
    Auf einmal zersplitterten Caines und Navas Spiegelbilder, als ihnen die verspiegelte Wand mit einem unglaublichen Bersten entgegenflog. Caine hob den Arm, um sein Gesicht vor den herunterregnenden Glassplittern zu schützen. Tausend Miniaturspiegel wirbelten auf ihn zu; einige wenige kerbten ihm die Haut. Blut sickerte aus sieben winzigen Schnitten, riss ihn aus seinem Dämmerzustand.
    Was ihn jedoch vollends in den Wachzustand versetzte, war ein hysterisches Geschrei.

Kapitel   // 34   //
    Nava warf sich schützend über Caine, als ein Metallstuhl durch den Spiegel platzte und auf den Boden krachte, was das Geräusch klirrenden Glases kurz in den Schatten stellte. Ein kleiner Mann mit lichtem Haar kletterte von der anderen Seite herüber. Er brüllte:
    «SIE DÜRFEN DIE TESTPERSON NICHT MITNEHMEN!»
    Nava wandte sich zu ihrem Angreifer um. Sein Gesicht war so tief gerötet, dass es schon beinahe lila aussah. Eine lange Schnittwunde erstreckte sich quer über seine Stirn; Blut sickerte herab. Er wischte sich wie wahnsinnig über die Wunde, damit ihm das Blut nicht in die Augen lief.
    Nava zielte mit der Pistole auf seine Stirn und drückte ab, doch statt einer Explosion hörte sie nur ein trockenes Klicken. Der Clip war leer. Bevor sie reagieren konnte, überwand der Mann hechtend den Meter, der sie voneinander trennte, und stieß Nava um. Sie krachte hart mit dem Kopf auf den Boden, dann schlossen sich seine Hände um ihren Hals.
    Im Gegensatz zu Dalton war er kein erfahrener Killer,aber Nava war nicht gerade in bester Kampfverfassung. Ihr linker Arm war nicht zu gebrauchen, und der Blutverlust hatte sie geschwächt. Der Mann hatte eine Woge von Energie aufzubieten, die durch pure Wut angefeuert wurde. Im schlimmsten Fall, dachte Nava, mochte das ausreichen.
    Dennoch würde sie sich nicht kampflos geschlagen geben. Mit ihrer unversehrten Hand packte sie den Mann bei den Hoden und drückte zu. Sofort flogen seine Hände von ihrem Hals zu seinem Schritt, und er kreischte auf. Nava ließ nicht los. Da er es nicht schaffte, ihre Finger wegzubiegen, holte er mit der Faust aus und schlug Nava ins Gesicht. Sie sah den Schlag nicht kommen und bekam ihn voll auf den Mund.
    Ihr Kopf prallte vom Boden ab. Sie ließ los, und der Mann rollte von ihr herunter, hielt sich den Schritt und ächzte vor Schmerzen. Nava spuckte Blut und kam mühsam hoch. Sie musste Caine hier herausschaffen.
    Das Geheul des Mannes ignorierend, machte Nava sich erneut an Caines letzte Fessel. Sie zerschlug sie mit dem Lauf ihrer Waffe und half ihm aus dem Stuhl. Er war wackelig auf den Beinen und legte sein ganzes Gewicht auf Nava, was sie beide fast zum Stürzen brachte.
    «Nicht so schwer machen, David. Ich bin selbst reichlich angeschlagen.»
    «Tut mir Leid», sagte er. «Ich glaube, es geht jetzt auch so.»
    «Können Sie gehen?»
    Caine machte eine paar Schritte und hielt sich dabei an

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