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Nullpunkt

Nullpunkt

Titel: Nullpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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viel!», sagte Sully. «Was schlagen Sie vor – dass wir sie totbrüllen?»
    «Ich schlage vor, dass wir uns mit dieser Möglichkeit befassen, ganz recht», entgegnete Marshall. «Oder diesem Wesen zumindest genügend Schmerz zufügen, um es zu vertreiben.»
    «Selbst wenn wir es könnten – wie sollen wir das Ihrer Meinung nach anstellen?», fuhr Sully fort. «Das hier ist eine Radaranlage. Radar benutzt elektromagnetische Wellen, keinen Schall.»
    Einen Moment schwiegen alle. Dann meldete sich Logan wieder zu Wort. «Da wäre der Nordflügel.»
    «Was soll mit dem Nordflügel sein?», fragte Sully.
    «Aus diesem alten Journal weiß ich, dass er ursprünglich installiert wurde, um Experimente durchzuführen, die mit Sonartechnik zu tun hatten», antwortete Logan. «Ich weiß nicht genau, was es war, und Usuguk kann wahrscheinlich auch nichts Genaueres dazu sagen, außer es zu bestätigen. Vielleicht war es eine neue U-Boot -Technik, und sie wollten sie ungestört aneinem abgelegenen Ort erforschen. Vielleicht sollte die neue Technik das Radar ablösen, ich weiß es nicht. Aber vergessen Sie nicht – diese Forschung wurde nach der Entdeckung der Kreatur aufgegeben, und der Nordflügel wurde umfunktioniert.»
    «Soweit wir wissen, war die ursprüngliche Ausstattung bereits an Ort und Stelle, bevor die Kreatur entdeckt wurde.» Marshall drehte sich zu Usuguk um: «Erinnerst du dich an irgendwelche Werkzeuge, Instrumente oder Apparate im Nordflügel?»
    Der Tuniq nickte. «Vieles war mit Planen zugedeckt. Anderes war immer noch in Kisten verpackt. Und es gab einen großen, runden Saal mit einer weichen Polsterung an den Wänden.»
    «Möglicherweise eine Schallkammer», vermutete Faraday.
    «Selbst wenn diese Instrumente noch hier lagern, wer verfügt über das Wissen, sie zusammenzubauen und einzusetzen?», fragte Logan.
    «Das ist nicht das Problem», sagte Sully. «Jeder hier hat im Grundstudium Physikvorlesungen und Praktika besucht.»
    «Sie haben mein Keyboard gesehen», sagte Marshall. «Ich habe am College einen Analogsynthesizer gebaut.»
    «Ich war Amateurfunker», sagte Faraday. «Meine Lizenz ist heute noch gültig.»
    Logan drehte sich zu Gonzalez um. «Wie sieht es aus, Sergeant? Lassen Sie uns jetzt rein?»
    «Seit fünfzig Jahren war niemand mehr im Nordflügel», erwiderte der Sergeant.
    «Das ist keine Antwort.»
    Einen Moment lang schwieg Gonzalez. Dann nickte er. «Also schön.»
    «Was ist mit Kari Ekberg und den anderen?», fragte Marshall.
    Gonzalez nahm sein Funkgerät vom Gürtel und hob es an den Mund. «Gonzalez an Conti, ich wiederhole, Gonzalez an Conti. Kommen Sie zurück.»
    Keine Antwort. Nichts als statisches Rauschen.
    «Warten Sie einen Augenblick bitte», sagte Sully. «Das alles ist nur eine Theorie. Wir wissen nicht, ob diese Mutmaßungen zutreffen.»
    «Möchten Sie lieber hier sitzen und abwarten, bis dieses Ding uns alle erledigt hat?», fragte Marshall. «Uns gehen allmählich die Möglichkeiten aus.» Er erhob sich. «Gehen wir. Die Zeit wird knapp.»

46
    Sie standen im schummerigen Gang draußen vor der Radarunterstützung. Kari hatte den Kopf abgewandt und die Hände ineinander verschränkt. Trotz der warmen Luft zitterte sie am ganzen Leib. Wolff musterte sie flüchtig, bevor er wieder zu Conti sah. Der Regisseur stand ein Stück abseits und kontrollierte auf dem winzigen Schirm der Kamera das Material, das er bisher gefilmt hatte.
    «Warum durfte ich nicht auf Gonzalez’ Funkspruch antworten?», fragte sie.
    «Weil er uns nur von hier weghaben will», murmelte der Regisseur. «Er hat sich offensichtlich nach dem Angriff zurückgezogen, und jetzt will er, dass wir ebenfalls von hier verschwinden.»
    «Er hat sich wahrscheinlich in das Biolabor zurückgezogen», sagte Wolff. «Wo die anderen sind. Wenn er schlau ist, hat er sich zu den anderen zurückgezogen.»
    «Das bezweifle ich. Gonzalez ist Soldat, schon vergessen? Er würde sich nicht von einem Rückschlag aufhalten lassen.»
    «So nennen Sie das?», fragte Wolff. «Einen
Rückschlag
? Diese Kreatur hat einen seiner Männer zerrissen!»
    Conti legte einen Schalter an der Kamera um, und der kleine Bildschirm wurde dunkel. «Gonzalez lässt sich davon nicht entmutigen. Er ist wahrscheinlich stinksauer. Er hat aus seinem Fehler gelernt – die Bestie zu jagen war ein schlechter Schachzug. Besser, man erwartet sie in einer vorbereiteten Stellung. Soll der Feind kommen.»
    Wolff starrte Conti ungläubig an. «Emilio,

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