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Nullpunkt

Nullpunkt

Titel: Nullpunkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Child
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fragte Marshall.
    «Er war damals der leitende Offizier von Fear Base, Sie erinnern sich?» Logan überflog das Blatt. «Hier kommt’s.
Es ist grauenhaft. Wunderbar und zugleich grauenhaft. Es ist wahrhaftig die perfekte Waffe – vorausgesetzt, es gelingt uns, seine Macht nutzbar zu machen. Das wird
…, hier kommen zwei Worte, die ich noch nicht entziffert habe, …
Herausforderung
. Zum Ende hin werden seine Aufzeichnungen hektischer, unleserlicher:
Es hat Blayne getötet. Mein Gott, es war furchtbar. So viel Blut …
Unddann hier noch ein Satz, aus dem ich nicht so richtig schlau werde:
Die Tunit haben die Antwort
. ‹Tunit› ist offensichtlich eine Entstellung; ich muss noch daran arbeiten.»
    «Keine Entstellung. Die Tunit sind die hiesigen amerikanischen Ureinwohner.»
    Logan blickte überrascht von seinem Blatt auf. «Sind Sie sicher?»
    «Absolut. Sie sind hier gewesen, um uns zu warnen, kurz nachdem wir die Entdeckung in der Eishöhle gemacht hatten. Sie haben uns gewarnt, so schnell wie möglich von hier wegzugehen, in sehr bestimmtem Ton.»
    Logan kniff die Augen zusammen. «Ich habe noch nie von den Tunit gehört. Und ich kenne eine Menge Stämme in Alaska. Inuit, Aleut, Ahtena, Ingalik …»
    «Sie sind die letzten Angehörigen der Dorset-Kultur, die eigentlich bereits vor tausend Jahren aufgehört hat zu existieren, als die Menschen ihr Land verloren und in die Wildnis gehen mussten. Im Verlauf der Jahrhunderte starben die verbliebenen Tunit weg oder gingen in der übrigen Bevölkerung auf. Wie ich erfahren habe, ist ihr Lager das allerletzte noch existierende.»
    Logan kicherte. «Ich wusste, dass es kein Fehler war, zu Ihnen zu kommen. Sehen Sie, was das bedeutet?» Er klatschte auf das Blatt Papier. «Das ist vielleicht die Antwort, nach der wir gesucht haben!»
    «Sie glauben, es gibt eine Verbindung zwischen den toten Wissenschaftlern und dem, was diese Basis in der Gegenwart angegriffen hat? Das kann nicht sein. Diese Kreatur, die wir entdeckt haben, war eingefroren. Unter einem Gletscher, mehr als tausend Jahre lang! Das ist absolut unstrittig bewiesen.»
    «Das ist mir durchaus bewusst. Aber ich glaube nicht an Zufälle.» Er zögerte. «Es gibt nur eine Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden.»
    Marshall schwieg für einen langen Augenblick. Schließlich nickte er langsam. «Ich nehme den Sno-Cat», sagte er. «Es ist der einzige Weg durch diesen Schneesturm.»
    «Sie können einen Sno-Cat fahren?»
    «Sicher.»
    «Wissen Sie denn, wo die Siedlung der Tunit ist?»
    «Ich weiß die ungefähre Position, ja. Es ist nicht weit. Vielleicht dreißig Meilen nach Norden.»
    Logan faltete das Blatt zusammen, schob es zurück in das kleine Journal und steckte es wieder in die Innentasche. «Ich komme mit.»
    Marshall schüttelte den Kopf. «Es ist besser, wenn ich alleine fahre. Die Indianer haben sehr starke Vorbehalte gegen unsere Anwesenheit hier. Sie sind misstrauisch. Je weniger von uns zu ihnen fahren, desto besser.»
    «Es ist zu gefährlich. Wenn Sie sich verletzen, ist niemand da, der Ihnen helfen kann.»
    «Der Cat hat ein Funkgerät. Ich bin vorsichtig. Die Tunit kennen mich bereits. Sie hingegen sind ein Unbekannter. Sie nutzen Ihre Zeit besser hier und erzählen meinen Kollegen, was Sie herausgefunden haben.»
    «Die Entscheidungsträger haben möglicherweise starke Vorbehalte, wenn Sie sich den Sno-Cat einfach so unter den Nagel reißen.»
    «Deswegen fragen wir sie ja auch nicht. Ich mache so schnell, wie ich kann. Ich bezweifle, dass sie unter den gegebenen Umständen überhaupt merken, dass ich den Sno-Cat genommen habe.»
    Logan runzelte die Stirn. «Ihnen ist hoffentlich klar, dass die Indianer möglicherweise für das verantwortlich sind, was hier passiert ist? Sie haben es selbst gesagt: Sie wollen, dass wir von hier verschwinden. Sie könnten geradewegs in eine Falle laufen.»
    «Das stimmt. Aber wenn sie ein wenig Licht auf die Geschehnisse werfen können, und sei es noch so wenig, dann ist es das Risiko wert.»
    Logan zuckte die Schultern. «Ich schätze, mir sind die Einwände ausgegangen.»
    Marshall erhob sich. «Dann kommen Sie und bringen Sie mich nach draußen.» Er nickte in Richtung Tür.

32
    Es schien, als hätte Conti bereits gerufen, noch bevor Fortnum Gelegenheit gefunden hatte, anzuklopfen. «Herein!»
    Der Kameramann trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Conti war auf der anderen Seite des großen Raums, in seinem improvisierten Theater, versenkt

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