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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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gehören.«
    »
Keine Dateien gefunden
«, verkündete der Computer.
    In Keer stieg Panik auf. »Nein«, murmelte er. »Sie müssen da sein. All meine Arbeit, meine Notizen …« Er gab Befehle in die Back-up-Konsole ein und wartete, während er immer nervöser wurde. Doch die Antwort war dieselbe wie von der synthetischen Stimme: Sein Ordner mit den kommentierten Plänen war gelöscht worden.
    Er gab weitere Befehle ein.
So gut bist du nicht, mein kleiner Saboteur. Du hast vielleicht die Hauptkopien gefunden, aber du hast doch garantiert
– unter seiner Maske grinste er zufrieden –
die Back-up-Kopien vergessen. Die hast du übersehen. Bist wohl doch nicht so clever, was?
Er stellte die Dateien aus den Back-ups wieder her und markierte sie für eine Notfallübertragung. »Computer, sende meine Konstruktionsdateien an die zentrale Datenbank im Konföderiertengeheimdienstbüro. Lade alle Dateien mit meinen letzten Kommentaren hoch.«
    »
Bestätigt. Starte Übertragung … Übertragung abgeschlossen

    Keer stieß erleichtert die Luft aus. Was immer als Nächstes geschah, seine Arbeit war gespeichert und auf einer anderen Welt in Sicherheit. Seine Mühe würde nicht umsonst gewesen sein.
    »Öffne die Außentüren des Haupthangars«, sagte er.
    »
Bestätigt
«, erwiderte der Computer. »
Öffne äußere Hangartüren

    »Initiiere Abschaltungsprotokoll
Liska
für den Hauptreaktor der Basis.«
    »
Fehler. Befehl kann nicht ausgeführt werden. Kerneindämmungsversagen steht unmittelbar bevor. Schäden an den Kontrollsystemen in der Nähe des Hauptkerns verhindern die Ausführung des Abschaltungsprotokolls

    Keer wusste, wann er verloren hatte. Er rannte durch die Tür und lief so schnell er konnte, während er einen Kanal über seinen Helmtransceiver öffnete. »Keer an Tul Jath, bitte kommen!«
    »
Hier ist Jath
«, antwortete der Vorarbeiter. »
Sprechen Sie, Sir

    »Ich habe die Hangartüren von der Ops aus geöffnet«, berichtete Keer. »Können Sie bestätigen, dass die Türen aufgehen?«
    »
Bestätigt, Sir

    »Dann fliegen Sie los«, sagte Keer. »Bringen Sie mein Schiff in Sicherheit!«
    »
Es dauert noch fünf Minuten, bis sich die Türen weit genug geöffnet haben, dass wir mit dem Prototyp hindurchfliegen können. So viel Zeit haben Sie noch, um an Bord zu kommen

    Ein dumpfes Rumpeln erschütterte die Basis. Die Deckenlampen flackerten, als Energiestöße durch das Energieverteilernetzwerk der Basis jagten. Rauch drang hinter Wandverkleidungen hervor, Sekunden später gefolgt von Flammen. Keer wusste, dass sich schon bald Plasmabrände in der ganzen Anlage ausbreiten würden.
    »Ich bin unterwegs.« Er rannte durch einen Gang zu einer Notleiter, die ihm auf einmal vertrauenswürdiger erschien als die Turbolifts. »Aber warten Sie keine Sekunde länger auf mich als notwendig«, fügte er hinzu und machte einen Bogen um eine Flammensäule, die hinter einer splitternden Wandverkleidung hervordrang. »Bringen Sie die
Marjat
in Sicherheit. Das ist ein Befehl.«
    Überall, wo Bashir nach einem Ausgang suchte, fand er nur Sackgassen. Ganze Korridore waren gesäumt von leeren Stellen, an denen sich Fluchtkapseln befunden hatten, die gestartet und durch anscheinend endlose Tunnel, die in den Asteroiden gegraben worden waren, geschossen worden waren. Er überlegte, durch einen dieser Tunnel zu kriechen, um nach draußen zu kommen, als auf einmal ein gewaltiges Beben die Basis erschütterte. Ein Tunnel nach dem anderen stürzte ein und füllte sich mit Schutt und Steinen.
    Er lief einige Schritte hinter einer Gruppe von Basismitarbeitern, die seine missliche Lage offenbar teilten. Sie waren ebenfalls hier gefangen und wussten nicht, dass sich der Mann, der für ihr Schicksal verantwortlich war, direkt unter ihnen befand. Sie hasteten durch die verrauchte Dunkelheit und wirkten panisch und verwirrt. Sie hatten sich Ebene für Ebene in der Basis nach unten vorgearbeitet, und ihre kollektive Angst wuchs in dem Maß, in dem ihre Optionen schwanden. Als er ihnen auf die unterste Ebene folgte, in der Frachtrampen den Haupthangar an drei Seiten umringten, befürchtete Bashir schon, dass sie und ihn kein Grund zur Hoffnung, sondern nur das traurige Ende ihrer sinnlosen Flucht erwartete.
    Die ersten Arbeiter, die die Bucht betraten, stießen ein ohrenbetäubendes Gejaul aus ihren Vokodern aus. Bashir vermutete, dass es das Breen-Äquivalent eines Siegesschreis sein musste. Als er endlich zu ihnen aufschloss,

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