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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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begeistert und kreativ jeden Aspekt der Serie.
    Auch diesen: In
„Das kosmische Band“
, Episode zehn der vierten Staffel, erfuhren wir Zuschauer ganz nebenbei, dass es Völker gab, die sich einer telepathischen Sondierung durch Empathen entzogen. Wesen wie die Betazoidin Deanna Troi, so lernten wir, konnten also nicht
alle
Spezies emotional „scannen“ und erfassen. Die Ferengi seien beispielsweise undeutbar, hieß es in dem von Hilary J. Bader ersonnenen Plot und dem von Bader, Alan J. Adler und Vanessa Greene verfassten Drehbuch. Und die Breen.
    Diese Randbemerkung schien zunächst nur wenig Relevanz zu besitzen. Weder tauchten in der genannten Episode Breen auf, noch hatten diese irgendeine Bedeutung für ihren Handlungsverlauf. Man hätte sie gleich wieder vergessen können … wären da nicht die Fans gewesen. Star Treks loyale Anhänger begannen, eigene Hintergründe für diese neue Spezies zu entwickeln. In Fanfiction, Rollenspiel-Materialien, Kostümen und anderen Ausdrucksformen erschufen sie sich ein Volk, das zu dem wenigen, was wir bis dato über die Breen wussten, zu passen schien.
    Die Fans hielten die Rasse der Breen, die andernfalls vielleicht wirklich in Vergessenheit geraten wäre, gewissermaßen am Leben. Sechs Jahre lang.
    Inzwischen war es 1996 geworden. TNG lebte auf den Kinoleinwänden weiter, und die Flimmerkiste gehörte zwei neuen Trek-Inkarnationen: S TAR T REK – D EEP S PACE N INE und S TAR T REK – V OYAGER . Beide Serien erwähnten die Breen gelegentlich, doch nur eine von ihnen wagte es, uns dieses sinister anmutende Volk, von dem wir doch schon so oft gehört hatten und dennoch so wenig wussten, endlich zu zeigen: DS9.
    In der Folge „Indiskretion“ – lustigerweise ebenfalls aus Staffel vier stammend – traten die Breen erstmals persönlich vor die Kamera. Wie DS9-Produzent Robert Hewitt Wolfe in Interviews zu verstehen gab, sah man in Hollywood fast schon keine Alternative mehr, so oft hatte man die Breen inzwischen als üble Burschen thematisiert – und dennoch waren sie nie an dem Üblen, was die Serie schilderte, beteiligt. Es wurde Zeit, sie in Aktion zu zeigen.
    In „Indiskretion“ leiteten die Breen eine Mine, aus der Gul Dukat und Kira Nerys Dukats Tochter Tora Ziyal retten mussten. Die Breen trugen eine durchaus martialisch wirkende Uniform in nüchtern-dunklen Farben und einen klobigen Helm. Dessen Form ließ vermuten, dass es sich bei den Breen um Wesen mit Schnauze oder Schnabel handelte – aber ob dem wirklich so war, ließen Toni Marberry und Jack Trevino, die „Indiskretion“ nach einer Idee Nicholas Coreas verfassten, unklar. Warum?
    Die Antwort ist weit weniger kreativ als gedacht: Serienproduzent Ira Steven Behr hatte schlicht keine Energie, sich einen weiteren neuen Alien-Look auszudenken. „Lasst uns die Breen einfach nicht richtig zeigen“, soll er seinen Kostüm- und Maskenbildnern vor den Dreharbeiten der Episode gesagt haben. „Lasst sie uns in Ganzkörperkostüme stecken, die sie stets tragen, da sie in kaltem Klima leben.“ Dazu passte auch die Helmschnauze – Behrs Kostümbildner orientierten sich optisch offenbar am Polarwolf.
    Der Plan ging jedenfalls auf und funktionierte bedeutend besser als erwartet. Mit seiner aus der Not heraus geborenen Anweisung etablierte Behr die Breen endgültig als zwielichtiges Rätsel.
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    Doch das Polarwolf-Modell hielt nicht lange. Schon 1999 – genauer gesagt in der DS9-Episode
„Im Angesicht des Bösen“
von Ira Steven Behr und Hans Beimler – widersprach der Vorta Weyoun unserem bisherigen Breen-Wissen und behauptete, die Heimatwelt der Breen (die in dieser Geschichte die Sternenflottenzentrale auf der Erde angriffen, sich also definitiv mal böse zeigten) verfüge über ein eher gemäßigtes Klima. (Allerdings blieb in der Episode fraglich, inwieweit man dem Vorta trauen durfte.)
    Ein weiterer scheinbarer Bruch mit dem Mysterium zeigt sich bereits in
„Indiskretion“
, tragen Kira und ihr Begleiter Dukat doch in manchen Szenen der Episode eine Breen-Uniform – was nahelegt, dass sie diese zuvor Soldaten der Breen entwendet haben. Und doch sagt Worf an anderer Stelle, niemand habe die Breen je ohne Uniform gesehen und lange genug gelebt, anderen ihren Anblick zu beschreiben. Auch heißt es, die Cardassianer unterhielten auf Breen eine Botschaft.
    Sind dies Brüche des Kanons? Oder Facetten eines Rätsels?
    Nicht minder fremdartig mutet jedenfalls auch die Sprache

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