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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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weiß nicht, ob unsere Deckidentitäten uns genug Autorität verschaffen, um damit durchzukommen

    »Was ist, wenn es nicht klappt? Was machen wir dann?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »
Dann denke ich mir was aus

    »Das beruhigt mich jetzt aber nicht wirklich.«
    »
Bleib einfach in meiner Nähe und halte die Augen offen
.« Sarina ging zur Tür des Hilfssystemkontrollraums und starrte das Sensorfeld daneben an. »
Ein ziemlich simples Interface. Es sieht nicht so aus, als wäre ein Code erforderlich, nur eine biometrische Identifizierung
.« Sie drehte sich zu Bashir um. »
Ist heute dein Glückstag?
«
    »Frag mich in zehn Sekunden noch mal.«
    Sarina drückte die Hand auf das Türsensorfeld.
    Die Tür ging auf, und sie trat ohne Zögern ein.
    Ein einzelner Techniker saß mit dem Rücken zur Tür, umgeben von großen Computern sowie einem holografischen 270-Grad-Rundum-Steuerungsinterface. Er deaktivierte die Holomatrix mit einer raschen Handbewegung, als er aufstand und sich zu Bashir und Sarina umdrehte.
»Wer sind Sie? Das ist ein gesperrter Bereich!«
    »Ich bin Hesh Rin.«
Sarina deutete auf Bashir.
»Das ist Hesh Gron. Wir wurden vom Konföderiertengeheimdienstbüro hergeschickt, um mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Ich muss eine Bestätigung dieser Befehle sehen, bevor Sie meine Arbeitskapsel benutzen dürfen.«
    Auf die Forderung des Technikers folgte einige Sekunden lang nichts als Schweigen.
    Dann schoss Sarinas Hand vor. Sie traf den Breen so heftig an der Kehle, dass er röchelnd nach hinten taumelte, während ihm Sarina noch einen Tritt versetzte. Ihr Fuß traf das Kinn des Technikers, das mit einem lauten Knacken nach hinten gedrückt wurde. Sein Körper erschlaffte, und er brach auf dem Boden zusammen.
    Sarina deutete auf eine lange Zugangstafel an einer Wand hinter der Arbeitskapsel.
»Mach die auf und schieb die Leiche da rein. Denk auch daran, seinen ID-Chip-Transponder zu deaktivieren. Je länger seine Leute brauchen, um ihn zu finden, desto besser.«
    Bashir stand wie erstarrt da und blickte auf die Leiche hinab, während Sarina sich im Interface der Arbeitskapsel anmeldete und begann, das Informationsnetzwerk des Breen-Militärs zu durchsuchen. Nachdem sie mehrere Datenanzeigen überprüft hatte, warf sie Bashir einen Blick zu.
»Julian, du musst die Leiche verstecken. Wir wissen nicht, ob die ID-Chips das System benachrichtigen, wenn ihr Besitzer stirbt.«
    »Okay«, erwiderte Bashir, der sich noch immer damit abmühte, seine Rolle als Komplize in einem Mord zu akzeptieren. Er griff auf den ID-Chip des Soldaten zu und neutralisierte den Transceiver, wobei er versuchte, das alles vor sich zu rechtfertigen.
Ich bin ein Sternenflottenoffizier auf einer militärischen Operation. Dieser Mann war ein uniformiertes Mitglied feindlichen Militärs, also ein normaler Gegner
. Doch keine seiner Ausreden überzeugte ihn wirklich. Immer wieder musste er an den Hippokratischen Eid denken, den er geleistet hatte, seine heilige Pflicht als Arzt: Füge niemandem Schaden zu. Auch die Tatsache, dass Sarina die eigentliche Tat begangen hatte, half Bashir nicht, sich von der Tötung eines empfindungsfähigen Wesens zu distanzieren.
    Er suchte noch immer nach einer Lüge, mit der er leben konnte, als er die Leiche in den Wartungszugang stopfte und die Luke schloss, sodass sie nicht mehr zu sehen war.
    »Ich habe was gefunden«
, sagte Sarina aus der Arbeitskapsel. Sie wartete, bis Bashir bei ihr war, bevor sie weitersprach.
»Viele verschlüsselte Dateien und Kommuniqués, die alle zu einer speziellen Forschungseinrichtung des Raumschiffentwicklungsbüros hier auf Salavat gehören. Ich vermute, dass es sich dabei um das Slipstream-Projekt handelt.«
Während sie weiter mit dem holografischen Interface interagierte, fügte sie hinzu:
»Ich lade die Daten auf ein externes Speichergerät, damit wir sie analysieren können, wenn wir hier raus und in Sicherheit sind.«
    »Was wir tun,
nachdem
wir die Dissidenten im Labyrinth gewarnt haben«, beharrte Bashir.
    Sein hartnäckiger Tonfall bewirkte, dass Sarina kurz innehielt, bevor sie erwiderte:
»Ja, natürlich.«
Sie zog das tragbare Gerät aus der Konsole der Arbeitskapsel, verließ das holografische Interface und ging zur Tür.
»Lass uns verschwinden.«

26
    Nar erwachte im Dunkeln und spürte rauen Stoff auf ihrem Gesicht. Sie versuchte nach oben zu greifen und wegzuziehen, was über ihrem Kopf lag, musste aber erkennen, dass ihre Hände hinter dem Rücken

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