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Nullzeit

Nullzeit

Titel: Nullzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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zuversichtlich, daß Thomas es unterlassen würde, Grelles Besuch bei den Vorgesetzten zu melden. Der Präfekt fuhr zu seiner Wohnung auf der Ile SaintLouis zurück. Er stellte den Wagen in der Garage ab und ging nach oben, um sich zu rasieren.... Durch die Windschutzscheibe sah Grelle das Dörfchen le Mesnil Amelot näher kommen, die Silhouetten eines Gewirrs eng beisammenstehender Häuser, eines Kirchturms und einer stillgelegten Fabrik. Neben ihm, auf dem Wagenboden, schwitzte Abou Benefeika; sie hatten gerade eine weitere Kontrollstelle passiert. An der Porte de Pantin hatte Grelle die Kontrollstellen hinter sich gelassen, und jetzt, als sie dem Flughafen Charles de Gaulle näherkamen, fuhr er wieder direkt auf sie zu. Es waren Kontrollen, die er selbst angeordnet hatte. An der letzten Straßensperre, die noch recht weit vom Dorf entfernt lag, rief er einen Wachtposten aus dem Wagenfenster eine Warnung zu. »Halten Sie die Augen offen. Es könnten sich Fremde hier herumtreiben. Mir ist gemeldet worden, es könnte gerade hier Ärger geben …«
    »Sie fahren ins Dorf, Monsieur?« »Ich werde wahrscheinlich schon vorher anhalten - um das Abheben der Maschine zu beobachten …«
    Er fuhr weiter, während der unter dem Plaid versteckte Benefeika die Kühnheit dieses unechten Polizisten bewunderte. Der Algerier hatte schon mehrmals gefragt, wohin die Reise eigentlich gehe, und Grelle war jedesmal recht kurz angebunden gewesen. »Zu einem Ort, an dem ein Transportmittel bereitsteht, um Sie wegzubringen - und das ist alles, was Sie wissen müssen …« Als er sich dem Dorf näherte, sah Grelle auf seine Armbanduhr. 10.20 Uhr. Gott im Himmel, das hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als er einkalkuliert hatte. In zehn Minuten würde die Concorde starten.
    Zu seiner Linken erstreckte sich die Ebene jenseits des Drahtzauns, der den Flughafen Charles de Gaulle umgibt, und Grelle glaubte, die startbereite Concorde zu sehen. Wie er gehofft hatte, war die Dorfstraße völlig leer; alle Dorfbewohner hielten sich bei ihren Nachbarn in Häusern auf, von denen aus man das Rollfeld überblicken und den Start beobachten konnte. Grelle riß das Lenkrad herum und fuhr an einer stillgelegten Fabrik vorbei auf einen großen Hof.
    »Innerhalb einer Stunde wird hier ein Hubschrauber landen und Sie wegbringen«, sagte Grelle zu dem Algerier und scheuchte ihn mit der Pistole aus dem Wagen. »Bis dahin werden Sie sich schön still verhalten …« Grelle nahm den Algerier mit ins Fabrikgebäude, schob ihn eine wacklige Treppe hinauf und befahl ihm, im Obergeschoß in einen Raum mit zugenagelten Fenstern zu gehen. Grelle verließ den Raum und verriegelte die Tür. Der Präfekt hatte erst vor kurzem bei der Prüfung der Sicherheitsvorkehrungen eine Autofahrt um das gesamte Flughafengelände herum gemacht und war dabei in le Mesnil Amelot ausgestiegen; das alte Fabrikgebäude hatte ihn neugierig gemacht. Er hatte in jede Ecke und jeden Winkel geblickt.
    Nachdem er Benefeika eingeschlossen hatte, holte Grelle das schwere, mit Segeltuch umwickelte Paket aus dem Wagen und schleppte es aufs Dach. Noch immer war auf der Straße niemand zu sehen. Dem Fabrikgebäude gegenüber lagen nur die Kirche und der Friedhof. Grelle sah auf die Uhr. 10.27 Uhr.
     In Paris, in der Präfektur, reagierte Boisseau äußerst gereizt, als ein Assistent ihm mitteilte, daß der Beamte Lesage, der die Beobachtung des algerischen Terroristen Abou Benefeika leitete, eine wichtige Meldung für ihn habe. »Um Gottes willen, warum ausgerechnet jetzt?« schäumte Boisseau, aber dann fiel ihm die Gabe seines Chefs ein, ein halbes Dutzend Dinge zur selben Zeit im Auge zu behalten. 
    »Also gut, stellen Sie ihn durch«, raunzte er. Er hörte weniger als eine Minute zu und ging dann in die Luft.
     »Sie elender Dummkopf! Ich habe nicht befohlen, daß Sie sich zurückziehen sollen. Sie sagen, die Stimme sei schlecht zu hören gewesen, habe aber das richtige Codewort genannt? Ich war das nicht! Irgendeiner dieser Terroristen hat Sie hereingelegt. Begeben Sie sich sofort zu dem Haus und durchsuchen Sie’s von oben bis unten. Ich kann Ihnen jetzt schon verraten, daß der Bursche ausgeflogen ist!« 
    Boisseau wandte sich wieder dem Monitor zu, auf dem der Präsident gerade die Gangway hinaufging, sich umdrehte, winkte und dann in der Concorde verschwand. 
    »So, jetzt ist er gleich in der Luft«, bemerkte er zu seinem Assistenten.
     In der auch für ihn charakteristischen Manier

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