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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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sehen konnte.
    »Parfüm oder so etwas«, raunte Nadeshda Fiede zu.
    Mit gerührtem Gesichtsausdruck fuhr Melenes Mutter fort: »Da hat doch der verrückte kleine Kerl tatsächlich sein ganzes Taschengeld
     gespart und mir so ein teures Geschenk gekauft. Und nur weil ich kürzlichmal gesagt habe, dass ich so etwas gern einmal hätte.« Sie rieb sich kurz die Augen, als wären ihr Insekten hineingeraten.
    »Und was hat Melene Ihnen geschenkt?«, fragte Fiede interessiert.
    Genau, dachte Nadeshda, das könnte die Lösung sein: Wahrscheinlich hatte Melene die fünfzig Euro gebraucht, um ein superteures
     Geschenk für ihre Mutter bezahlen zu können.
    Doch Melene hatte ihrer Mutter nichts Gekauftes geschenkt. Melene hatte ihr ein mit Blumen und Herzen umranktes Bild gemalt.
     Eine freundliche Frau war auf dem Bild zu sehen, die zwei Kinder an der Hand hielt, und darüber stand: Für die beste Mama
     der Welt! Nadeshda las es Fiede vor und beschrieb ihm das Bild.
    »Und sonst? Sonst hat Melene Ihnen nichts geschenkt?«, wollte Nadeshda wissen.
    »Wie? Und sonst . . .?«, fragte Melenes Mutter verständnislos. »Ist das nicht genug? Was meint ihr, wie riesig ich mich über
     das Bild gefreut habe!« Sie warf einen Blick zur Uhr und wurde plötzlich sehr hektisch. »Heiliger Bimbam! Ich muss ja auf
     der Stelle los. Ich komme noch zu spät zur Arbeit. Am besten kommt ihr einfach ein andermal wieder. Wer weiß, wann Melene
     und Horsti wieder hier sind. Vielleicht haben sie sich irgendwo untergestellt oder sind in die Bücherei gegangen, als es zu
     regnen begonnen hat.«
    Als sie kurz darauf zusammen mit Melenes Mutter aus dem Haus traten, regnete es noch immer. Melenes Mutter spannte ihren Schirm
     auf und eilte im Laufschritt in Richtung Bushaltestelle.
    Fiede wollte unbedingt noch zur Bücherei fahren, um zu schauen, ob Melene und Horsti vielleicht dort waren. Doch Nadeshda
     hatte endgültig genug. Sie weigerte sich, auch nur eine Minute weiter im strömenden Regen mit Fiede in der Gegend herumzuradeln.
     Sie wollte nur eins: auf dem schnellsten Weg nach Hause.
     
    Am Abend trafen sie sich mit Gogo im Detektivbüro. Poli-Kala war nicht mitgekommen, weil sie unbedingt einen Pferdefilm im
     Kinderfernsehen sehen wollte. Nadeshda und Fiede berichteten Gogo von ihrer Aktion im Regen und von dem Besuch bei Melenes
     Mutter.
    »Wir sind kein Stück weiter«, sagte Fiede abschließend mit heiserer Stimme. Er nieste.
    »Ja, sieht so aus«, bestätigte Gogo.
    »Also, wenn ihr mich fragt, dann ist der Fall doch eindeutig gelöst«, mischte Nadeshda sich ein. »Das war einfach nur ein
     superblöder Zufall, dass die Zwillinge sich ein Tandem gewünscht haben und Melene kurz darauf unser unangeschlossenes Tandem
     entdeckt hat. Wahrscheinlich wollte sie sich nur ihr Taschengeld einbisschen aufbessern. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass Melene morgen losgeht und wieder irgendwas klaut? Also ich weiß
     wirklich nicht, warum wir sie noch weiter beschatten sollten. Lasst uns lieber mal überlegen, an welchen See wir morgen radeln
     wollen. Im Wetterbericht haben sie gesagt, dass morgen spitzenmäßiges Wetter sein soll.«
    »Spitzenmäßiges Wetter?« Fiede, der Nadeshda anscheinend bislang überhaupt nicht zugehört hatte, horchte auf. »Mensch, das
     ist doch ideal! Dann sollten wir es morgen unbedingt noch einmal versuchen!«
    Was Fiede damit meinte, war allen klar. Nadeshda zog eine Grimasse.
    »Du musst ja nicht mitkommen, Nadeshda. Wenn du glaubst, dass der Fall gelöst ist, dann werde
ich
eben mit Fiede losfahren und Melene beschatten«, schlug Gogo vor, den Fiede inzwischen von der Dringlichkeit des Falles überzeugt
     zu haben schien.
    Aber am nächsten Tag allein bei schönstem Sonnenwetter zu Hause zu bleiben, während Gogo und Fiede zusammen Tandem fuhren,
     dazu hatte Nadeshda erst recht keine Lust. Da würde sie doch lieber mit den anderen fahren. Und wer weiß, dachte sie, vielleicht
     trafen sie ja auch zufällig Elmo? Zwar würden sie ihn am Samstag sowieso sehen. Aber der Jahrmarktbesuch war schließlich erst
     übermorgen, und das schien ihr wie eine Ewigkeit.

Pfandflaschen und Einkaufstaschen
    Am Freitagmorgen hatte sich das Wetter tatsächlich gebessert. Die Sonne schien und keine Wolke war am Himmel zu sehen. Das
     beste Wetter für eine Melene-Beschattung, behauptete Fiede. Nadeshda, Fiede, Gogo und Poli-Kala radelten los. Zu Hause hatten
     sie erklärt, sie würden eine Radtour die Elbe entlang bis nach

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