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Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße

Titel: Nummer 28 greift ein Wir Kinder aus der Brunnenstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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nichts«, sagte Gogo enttäuscht. »Was meinst du?«
    »Mir war so, als hätte ich ganz leise ein Klingeln gehört. Aber da muss ich mich wohl getäuscht haben.« Fiede konnte nicht
     mehr still sitzen. Er tastete sich durch den Raum. Blieb stehen. Lauschte. Und dann rief er: »Da war wieder was! Ganz deutlich.
     Habt ihr das nicht gehört?«
    »Was denn?«, fragte Poli-Kala.
    »Das bildest du dir nur ein, Fiede«, sagte Gogo.
    »Komm, setz dich«, sagte Nadeshda.
    Doch dann hörten sie es auch. Sie konnten nicht ausmachen, was es für ein Geräusch war. Aber da sie es hören konnten, musste
     es ganz in der Nähe sein.
    Sie sprangen auf und schrien und brüllten und bollerten wie irre gegen die schallgedämpfte Tür.
    Kurz darauf verriet ein metallisches Kratzen, dass jemand von außen den Schlüssel zweimal im Schloss herumdrehte.
    Sie hielten den Atem an. Was, wenn es Elmos großer Bruder war?

Wo ist Melene?
    Im ersten Moment waren sie nicht in der Lage, zu erkennen, wer die Tür geöffnet hatte. Nach der Ewigkeit im Dunkeln hatten
     alle, außer Fiede, Schwierigkeiten, ihre Augen wieder an das Licht zu gewöhnen. Nadeshda kniff die Augen zusammen und blinzelte
     ins Licht.
    »Mann, Mann, Kinder!«, rief eine belegte Männerstimme. Die hörte sich zwar eigenartig an, aber es war eindeutig nicht die
     Stimme von Elmos großem Bruder. »Was hättet ihr nur gemacht, wenn Horsti nicht gewesen wäre?«
    Horsti? Wieso Horsti?, dachte Nadeshda. Dann dachte sie gar nichts mehr, denn Fiede rief: »Mensch, das ist doch Otto!«
    »Otto!«, rief Nadeshda und stürzte sich in seine Arme.
    Hinter Ottos Rücken versteckt lugte der kleine Horsti hervor.
    »Ich träume! Otto, Horsti!«, rief Poli-Kala.
    »Fiede, kneif mich mal!«, rief Gogo.
    »Wie kommst du denn hierher, Otto?«, fragte Nadeshda.
    Statt eine Antwort zu geben, umarmte und drückte Otto sie alle nacheinander. Er wuschelte ihnen durchs Haar und hatte feuchte
     Augen, so froh war er. »Mann, Mann, Mann, Kinder! Was macht ihr denn für Sachen!«, rief er immer wieder.
    Horsti, der sich noch immer hinter Ottos Rücken versteckt hielt, schielte ängstlich zu Elmo hinüber, der ebenfalls das finstere
     Schlagzeugzimmer verlassen hatte und sich nun in einer Ecke des Flures herumdrückte. Außer Horsti beachtete ihn niemand.
    »Mensch, Otto, wie bist du bloß darauf gekommen, dass wir hier sind?«, fragte Nadeshda.
    Statt zu antworten, deutete Otto hinter sich. »Da fragt ihr am besten mal den jungen Mann da!«
    Horsti schaute schüchtern hinter Ottos Rücken hervor. »Ich habe euren Zettel gefunden«, sagte er und wurde rot. »Der lag unten
     auf dem Plattenweg.«
    »Was? Du hast ihn gefunden? Den hab ich da hingeschmissen!«, stellte Poli-Kala klar.
    »Aber wieso bist du hier, Horsti?«, fragte Fiede. »Nadeshda hat gesagt, du bist von zu Hause weggelaufen!«
    Otto runzelte die Stirn und schaute den kleinen Horsti besorgt an.
    Horsti nickte. »Aber ich habe Melene überredet, dass wir noch nicht gleich abhauen. Weil ich mich doch mit Nadeshda am Bahnhof
     Altona treffen wollte. Aber Nadeshda ist nicht gekommen. Da hab ich gedacht, ich rede noch mal mit Elmo. Aber als ich dann
     unten vor Elmos Haus stand, habe ich mich doch nicht getraut. Ich bin da so herumgestanden. Und da habe ich dann den Zettel
     gefunden. Da kam ein Mann vorbei. Und weil ich noch nicht so gut lesen kann, habe ich den Mann gefragt, ob er ihn mir mal
     vorlesen kann.«
    »Und dieser Mann war ausgerechnet ich«, setzte Otto den Bericht fort. »Ich habe den Zettel sofort erkannt. ›Der ist doch von
     Nadeshda und ihren Freunden‹, habe ich erstaunt ausgerufen. Und Horsti hat aufgeregt gefragt: ›Was, Sie kennen Nadeshda?‹
     Und Horsti hat mir erzählt, dass Nadeshda ihm und seiner Schwester helfen wollte, aber dann nicht wie versprochen zur vereinbarten
     Zeit zum Treffpunkt gekommen ist. Und weil ich weiß, dass Nadeshda eigentlich sehr zuverlässig ist, haben da bei mir natürlich
     gleich die Alarmglocken geklingelt.«
    »Aber was hast du denn überhaupt hier in der Gegend gemacht, Otto?«, fragte Nadeshda noch immer verwundert.
    »Ich habe doch in den letzten Tagen den sauberenEdelbert Rossi beschattet. Und in seiner Stammkneipe habe ich herausbekommen, dass er dort mit seinen Versicherungsbetrügereien
     geprahlt hat. Und nachdem ich dem Wirt vom ›Goldenen Anker‹ drei Bier ausgegeben habe, hat der mir den Namen von Edelberts
     Komplizen genannt. Und bei dem wollte ich noch mal

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