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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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geschlichen hatte. Aber …
    Verflucht noch mal. Selbst jetzt, da sie ihm beim Essen gegenübersaß, stellte er sich vor, wie es wäre, sie Stück für Stück auszuziehen. Sie nackt auf diese alberne Tagesdecke zu legen, die sein Bett verunstaltete. Er malte sich aus, wie es wäre, jeden Millimeter ihres perfekten Körpers zu küssen, sich in ihr zu verlieren und …
    Ich muss so schnell wie möglich an etwas anderes denken, ermahnte er sich im Stillen. Denn sonst würde er nicht aufstehen können, ohne der ganzen Welt zu demonstrieren, wie sehr er sie begehrte.
    Hunter versuchte, sich wieder zu konzentrieren. Er sah sie forschend an, um hinter ihre schöne Fassade zu blicken, grübelte darüber, wie viel von ihrem „Ich bin ja so unschuldig“-Getue echt sein könnte. Oberflächlich betrachtet war sie genau das, was sie vorgab zu sein. Eine junge Frau, die einem alten Mann einen Gefallen tat. Doch bei allem, was Hunter bereits über sie erfahren hatte, war sie offenbar keine schlechte Schauspielerin. Wenn es ihr gelang, ihm etwas vorzuspielen, wie viel einfacher musste es für sie bei Simon gewesen sein?
    Nach dem unerwarteten Abbruch ihrer „Unterhaltung“ hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Hunter hatte es für klüger gehalten, sich nach ihrem leidenschaftlichen Kuss zurückzuziehen und sich mit einen langen Ausritt abzulenken.
    „Noch etwas Wein, Hunter?“
    Hunter sah seinen Großvater an und nickte. „Ja, gerne.“
    Warum machte ausgerechnet diese viel zu kleine, streitsüchtige Heiratsschwindlerin ihn so nervös? Himmel, er hatte gerade eine Beziehung mit Gretchen, einem fast ein Meter achtzig großen, gertenschlanken Model mit Engelsgesicht beendet. Selbst die hatte ihn nicht so beschäftigt wie diese kleine Rothaarige. Er hatte sich gefreut, nach Hause zu kommen, um ein paar Tage entspannen zu können und an nichts denken zu müssen. Pech gehabt, überlegte er. Überall in diesem Haus stand anscheinend jemand, der ihm zuwinkte oder verschwörerisch anlächelte. Es war grauenhaft. „Seine Frau“ direkt in greifbarer Nähe zu haben verwirrte ihn. Willkommen zu Hause, dachte er ironisch.
    Während seines letzten Einsatzes war Hunter verwundet und von seinem Team getrennt worden. Er hatte sich allein durch feindliches Gebiet schlagen müssen. Acht Tage hatte er auf sich gestellt um sein Leben gekämpft – aber alles, was er in dieser Zeit durchgemacht hatte, erschien ihm angesichts dessen, was ihm nun passierte, wie ein Besuch in Disneyland.
    „Ende der Woche gibt es einen Tanzabend“, sagte Simon und lenkte Hunters Aufmerksamkeit wieder in die Gegenwart. „Anlässlich des fertigen Klinikanbaus.“
    „Nett.“ Was scherte ihn eine verdammte Tanzveranstaltung.
    „Da du ja schon mal hier bist, wirst du natürlich mit Margie hingehen und dich zeigen.“
    „Ich werde was?“ Hunter blickte seinen Großvater entgeistert an und sah aus den Augenwinkeln, dass Margie ebenfalls sehr überrascht war.
    „Deine Ehefrau zum Tanz ausführen. Die Leute erwarten das. Schließlich habt ihr das alles erst möglich gemacht.“
    „Ich habe nichts damit zu tun“, erinnerte Hunter den alten Herren.
    Simon schnaubte verächtlich und sah ihm fest in die Augen. „Die Leute in der Stadt sehen das anders.“
    „Er muss mich nicht begleiten“, warf Margie schnell ein. Sie war offenbar ebenso wenig versessen darauf, ihn mitzunehmen. Wieso ärgerte Hunter das?
    „Ich sage einfach, dass er sich noch nicht von seiner Verletzung erholt hat“, fügte sie hinzu.
    Plötzlich war Hunter empört. Nicht dass er zu dieser albernen Tanzparty gehen wollte, aber er wollte auch nicht, dass ihn irgendjemand, schon gar nicht sie , entschuldigte. Wenn er Hilfe bräuchte – was allerdings niemals der Fall sein würde –, dann wäre er derjenige, der darum bitten würde.
    „Ja, zu lügen dürfte Ihnen nicht schwerfallen, was?“
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn zornig an. Doch dann lächelte sie spöttisch. „Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein. Ich musste mir tatsächlich ein paar gute Ausreden einfallen lassen, um den Menschen zu erklären, warum Sie sich hier nie blicken lassen. Ja, das hat meiner Fähigkeit zu lügen sehr gutgetan. Schön, dass Sie wenigstens das bemerkt haben.“
    „Es gab keinen einzigen Grund zu lügen“, entgegnete er und ließ wütend die Gabel auf den Teller fallen. „Jeder in dieser Stadt weiß, was mein Job ist.“
    Sie legte ihre Gabel ebenfalls beiseite. Sehr leise und sehr ruhig. Was

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