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Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu:

Titel: Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
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inne und wandte sich ihnen mit Entschlossenheit im Blick zu.
    »Ich schlage vor, wir einigen uns darauf, dass dieses Gespräch niemals stattgefunden hat«, sagte er. »Ich bin davon überzeugt, dass der Polizeidirektor in diesem Punkt meine Auffassung rückhaltlos teilt.«
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Sjöberg und zwinkerte Petra zu. »Und ich habe auch keine provozierende Mail gesehen«, fügte er sicherheitshalber hinzu.
    »Deal«, murmelte Malmberg.
    »Übrigens, Gunnar«, fiel Sjöberg noch ein, »Brandt hat mir versprochen, Sandéns Tochter zur Probe als Hilfskraft an der Rezeption einzustellen. Bist du so nett und sorgst dafür, dass es so umgesetzt wird?«
    »Selbstverständlich«, antwortete der stellvertretende Polizeidirektor mit zusammengebissenen Zähnen und verließ den Raum.
    *
    »Bevor du mir erzählst, wie es bei Göran Andersson gelaufen ist, möchte ich noch eine Sache loswerden«, begann Hamad, als er sich mit Sjöberg am Skanstull getroffen hatte. »Damit es nicht wie zuletzt wieder unter anderen interessanten Fakten begraben wird.«
    Sjöberg nickte aufmerksam.
    »Ich finde, dass wir den Verdacht gegen Sören Andersson allzu leichtfertig fallen gelassen haben. Nachdem Joakims Vater in den Ermittlungen aufgetaucht war, hat sich unser ganzes Interesse nur noch auf ihn gerichtet. Daran ist nichts Merkwürdiges, aber ich wollte nur daran erinnern, dass wir mit Sören Andersson noch nicht fertig sind.«
    »Du hast recht, Jamal. Elise hat am Freitag etwas Dummes angestellt, und jetzt werden wir zu ihr gehen und uns mit ihr darüber unterhalten. Dieses Mal lassen wir nicht locker, bis wir die Wahrheit gehört haben.«
    Ein weiteres Mal lenkten sie ihre Schritte nach Ringen zur Wohnung der Familie Johansson, während Sjöberg in kurzen Worten zusammenfasste, wie das Gespräch mit Göran Andersson sich entwickelt hatte.
    Elise lag angezogen unter der Bettdecke und hörte Musik auf ihrem iPod. Sie hatte die Kopfhörer auf und hörte das Klopfen nicht. Also betraten Sjöberg und Hamad unangemeldet ihr Zimmer. Hamad schloss die Tür hinter sich, um den Lärm aus Küche und Wohnzimmer zu dämpfen, wo das Leben wie zuvor weiterging. Elise schreckte hoch und betrachtete sie mit einem gehetzten Ausdruck in ihrem Blick. Sjöberg fand, dass sie verheult aussah, und fragte sich, ob die Wirklichkeit sie mittlerweile eingeholt hatte.
    »Hallo, Elise. Da sind wir schon wieder«, sagte Sjöberg und hob entschuldigend die Arme.
    Elise riss sich die Hörer aus den Ohren und begann auf dem iPod herumzudrücken. Sie antwortete nicht, sondern griff nach ihren Zigaretten, während sie sich aus dem Bett erhob. Dann ließ sie sich auf den Boden sinken und lehnte sich mit dem Rücken gegen einen der Kleiderschränke. Hamad machte es genauso, während Sjöberg sich als zu alt für so etwas betrachtete und sich auf den einzigen Stuhl im Zimmer setzte.
    »Wir möchten jetzt hören, was am Freitagabend eigentlich passiert ist«, sagte Sjöberg. »Wir wissen ungefähr, was du gemacht hast, aber wir wollen es in deinen eigenen Worten hören.«
    »Hat er …?«, begann Elise, bevor sie sich auf die Lippen biss.
    »Hat wer?«, fragte Sjöberg sofort.
    »Hat jemand irgendetwas gesagt?«
    »Jemand hat etwas gesagt, ja. Aber jetzt möchten wir es von dir hören.«
    »Was hören?«
    »Was du am Freitag gemacht hast. Wir wissen, dass es dir im Augenblick nicht so gut geht, Elise, aber du musst es uns erzählen. Es ist wichtig. Wir glauben, dass es uns helfen kann, den zu finden, der Jennifer ermordet hat.«
    Sie angelte eine Zigarette aus der Schachtel und steckte sie in den Mund. Sjöberg warf ihr eine Streichholzschachtel vom Schreibtisch zu, und niemand sagte etwas, bis sie fertig war.
    »Ich hab so verdammt viel Angst«, sagte sie mit einem Seufzen, und zum ersten Mal schaute sie Sjöberg in die Augen und hielt seinem Blick stand.
    Sie schwieg ein paar Sekunden, bis sie fortfuhr.
    »Ich weiß, Sie werden denken, dass ich eine Schlampe bin oder so, aber ich war voll und dumm und … Ja, es liegt wohl in den Genen«, sagte sie und nickte zur Tür hinüber. »Aber ich werde es nie, nie wieder tun. Zumindest habe ich also dabei was gelernt.«
    Und schließlich erzählte Elise. Es fühlte sich befreiend an. Sie schämte sich für ihre Geschichte, aber es war trotzdem schön, sie loszuwerden. Als würde dabei ein Teil der Scham von ihr abfallen. Sie erzählte, wie sie und Jennifer auf dem Küchenboden gesessen hatten, während im

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