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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Körper schien einigermaßen intakt. Eine Identifizierung sollte also nicht allzu schwierig werden.
    »Verzeihung?«, sagte Sandy Crosbie. »Was?«
    John beugte sich nach unten und legte seinen Arm auf die offene Wagentür. »Ich habe gefragt, was Sie beide hier draußen gemacht haben.«
    Sandy saß mit tränenüberströmtem Gesicht hinter dem Steuer ihres Wagens und starrte mit leerem Blick durch die Windschutzscheibe, während Delilah das Gesicht an ihrer Schulter vergraben hatte. »Wir waren im Haus von Gordon Lipsman.«
    »Was haben Sie dort gemacht?«
    »Mr. Lipsman hat seine Noten zu Hause vergessen«, sagte Delilah und richtete sich auf, obwohl sie sich mit einer Hand weiter an Sandys blauen Rock klammerte. »Ich habe mich
freiwillig gemeldet, sie zu holen. Mrs. Crosbie meinte, es wäre zu Fuß zu weit...« Ihre Stimme versagte, als sie aus dem Seitenfenster blickte und die Polizisten um die Leiche herumhantieren sah. »Was machen die da?«
    »Sie sammeln Beweise«, erklärte John ihr, obwohl er sich in Wahrheit nicht sicher war, dass es viel zu sammeln gab.
    »Ist es Mrs. Hamilton?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Oh Gott«, rief Delilah, als würde sie die Implikationen der Antwort begreifen.
    »Mr. Lipsman hat dich also gebeten, seine Noten zu holen, und Mrs. Crosbie hat angeboten, dich zu fahren. Ist das richtig?«
    »Sie hat gesagt, zu Fuß wäre es zu weit«, wiederholte Delilah.
    »Ihr seid aber ziemlich weit weg vom Haus der Lipsmans«, bemerkte John.
    »Wir sind falsch abgebogen«, sagte Delilah.
    »Wir haben uns verfahren«, sagte Sandy gleichzeitig.
    Die beiden Frauen standen offensichtlich unter Schock, deshalb beschloss John, alle weiteren Fragen auf später zu verschieben. »Okay, ich werde Officer Trent sagen, dass er Sie nach Hause fahren soll.« Er winkte einen seiner Deputies zu sich. »Ihren Wagen bringe ich Ihnen später zurück.«
    »Und was ist mit Mr. Lipsmans Noten?«, fragte Delilah mit sich vor Panik überschlagender Stimme. John sah, dass sie die fraglichen Blätter in der rechten Hand zerknüllt hatte.
    »Das ist schon okay.« Er nahm ihr die Blätter ab. »Ich werde dafür sorgen, dass er sie bekommt.«
    »Wussten Sie, dass Gordon Lipsman ein Bild von Liana Martin in seinem Haus hat?«, fragte Sandy, als man sie von ihrem Wagen wegführte.
    »Nein, wusste ich nicht«, antwortete John. Was für ein Bild?, fragte er sich und beschloss, später selbst nachzusehen. »Glauben Sie, dass Sie alleine zurechtkommen, Mrs. Crosbie?«

    Sandy nickte, obwohl sie keineswegs den Eindruck machte.
    »Gut. Hören Sie, ich schaue später bei Ihnen vorbei. Sprechen Sie bis dahin mit niemandem darüber. Zumindest so lange nicht, bis wir wissen, wo Cal Hamilton sich aufhält.« Cal war am Morgen aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, nachdem sein Boss, der alte Chester Calhoun, die Kaution gestellt hatte. Cal war angewiesen worden, die Stadt nicht zu verlassen und sich von Kerri Franklin und ihrer Familie fernzuhalten.
    »Glauben Sie, dass er es war?«
    »Ich denke, bevor wir weitere Fragen stellen, müssen wir zunächst die Leiche identifizieren«, sagte John. Kurz darauf beobachtete er, wie Deputy Trent die beiden Frauen auf dem Rücksitz seines Streifenwagens platzierte und davonfuhr. »Und was haben wir?«, fragte er und trat zu dem Beamten, der sich, mit einer Hand Mund und Nase bedeckend, über die Leiche beugte.
    Der junge Deputy sprang auf. »Sieht aus wie ein Schuss in den Kopf. Genau wie bei Liana Martin.«
    »Irgendwelche unveränderlichen Kennzeichen am Körper?«
    »Eine kleine Tätowierung am linken Knöchel. Sieht aus wie Eigentum von ... Den Rest konnte ich nicht lesen.«
    John fragte sich, ob Fiona Hamilton eine Tätowierung hatte. Sie schien ihm eigentlich nicht der Typ, aber diese Eigentum von -Sache klang ominös. Er fragte sich, ob Candy Abbot auch eine Tätowierung gehabt hatte. Aber Candy Abbot wurde schon seit Monaten vermisst, und wenn es ihre Leiche war, musste das Mädchen entweder bis vor ein paar Tagen am Leben gehalten oder tot in einem Tiefkühlfach aufbewahrt worden sein. Beides war durchaus möglich, aber es klang trotzdem nicht überzeugend. »Sonst noch was?«
    »Nein, Sir. Keine Patronenhülsen oder Patronen.«
    Wahrscheinlich war sie nicht hier getötet, sondern lediglich abgelegt worden, damit irgendjemand sie fand, schlussfolgerte
John. Diesmal hatte der Mörder gar nicht erst versucht, sie zu vergraben, was bedeutete, dass er entweder gestört worden war,

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