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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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Job der Welt, aber ich weiß nicht, wie man das macht. Ich habe eine Riesenangst, es derart zu vermasseln, dass Molly womöglich ein Leben lang in Therapie bleiben muss.«
    Grey beugte sich vor und lächelte. »Wenn Sie Angst haben, es zu vermasseln, stehen die Chancen gut, dass Sie es nicht tun.« Sein Lächeln erstarb, und er runzelte nachdenklich die Stirn. »Haben Sie Freunde, Haley? Jemanden, mit dem Sie reden können und der auch Kinder hat? Vielleicht kann Ihnen jemand Tipps für den Alltag mit Molly geben?«
    Haley legte die Hände um die Kaffeetasse. »Nein, aber ich habe eine Nachbarin, Angela Marcelli. Ihr Mann ist einer der ermittelnden Detectives. Ach – Sie kennen ihn ja. Frank Marcelli.« Haley lächelte müde. »Na ja, Angela ist für mich ein bisschen zu viel Stepford-Frau, aber ich glaube, wenn ich es zulasse, könnte sie eine Freundin werden. Sie scheint eine großartige Mutter und Ehefrau zu sein.«
    Grey zog einen kleinen Notizblock und einen Stift aus der Hemdtasche. »Ich gebe Ihnen meine private Telefonnummer und meine Handynummer.« Er notierte die Nummern, riss den Zettel vom Block und hielt ihn ihr hin.
    Unschlüssig starrte sie auf das Blatt Papier. »Meinen Sie, für den Fall, dass ich einen Therapeuten brauche?«
    Er lachte. »Nein, Haley, ich meine, für den Fall, dass Sie einen Freund brauchen.«
    Seine Worte berührten sie so tief, wie sie schon lange nichts mehr berührt hatte. »Danke.« Sie musterte ihn nachdenklich, ignorierte das Kribbeln in ihrem Bauch. »Würden Sie es sich nicht noch einmal überlegen und Mollys Therapie übernehmen?«
    »Warum? Sind Sie mit Dr.Tredwell nicht zufrieden?«
    »Doch, doch. Er scheint wirklich ausgezeichnet zu sein, und wie es aussieht, hat er auch einen guten Draht zu Molly. Es ist nur so, dass ich mich mit Ihnen wohler fühle.« Sie spürte, wie sie rot wurde.
    »Aber es geht um Molly«, sagte er sanft. »Außerdem kann ich die Therapie gar nicht übernehmen. Es wäre gegen mein Berufsethos.«
    Sie blickte ihn überrascht an. »Gegen Ihr Berufsethos?«
    Er nickte. »Ich kann nicht gleichzeitig Mollys Therapeut sein und Sie zum Mittagessen einladen.«
    Haley spürte, wie sie schon wieder rot wurde. Das Kribbeln in ihrem Bauch nahm zu. »Ziehen Sie etwa in Erwägung, mich zum Mittagessen einzuladen?«
    Grey trank einen Schluck Kaffee und sah Haley dabei die ganze Zeit in die Augen. Dann stellte er die Tasse hin und lächelte Haley an. »Ich ziehe es sogar sehr ernsthaft in Erwägung.«
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben?«
    Als er sie jetzt anlächelte, sah sie seine hinreißenden Grübchen. »Okay, ich habe mich entschieden. Würden Sie am Montag mit mir zu Mittag essen?«
    »Ich weiß nicht, ich muss darüber nachdenken«, erwiderte sie.
    »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie sich entschieden haben?«
    Sie flirteten miteinander. Der Gedanke verblüffte Haley und versetzte sie mehr als nur ein wenig in Aufregung. »Okay, ich habe mich entschieden. Ich würde mich sehr freuen, am Montag mit Ihnen zu Mittag zu essen. Aber kann ich Sie anrufen, um endgültig zuzusagen? Wenn Molly nicht in die Schule geht, werde ich keine Zeit haben.«
    »Geben Sie mir einfach Bescheid.« Er stand auf. »Jetzt muss ich aber wirklich los. In einer Stunde habe ich eine Lehrveranstaltung.«
    Haley begleitete ihn zur Haustür. »Noch mal vielen Dank. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr Sie mir heute geholfen haben.«
    Grey trat vor die Tür und drehte sich dann um. »Gern geschehen. Wegen Montag rufen Sie mich an?«
    »Sobald ich weiß, wie es hier weitergeht.«
    Nach ein paar Schritten blieb Grey stehen und drehte sich erneut zu ihr um, ein Blitzen in den Augen. »Oh, und, Haley, ich bin froh, dass Sie sich gegen eine Schönheitsoperation entschieden haben. Ihr natürliches Kapital scheint mir nämlich absolut in Ordnung zu sein.«
    Dann war er weg, und sie stand mit offenem Mund auf der Veranda, verdattert und geschmeichelt wie schon seit langem nicht mehr.
     
    Es war nach sechs, als Molly und Haley von Dr.Tredwell zurückkamen. Die zweite Sitzung war ähnlich verlaufen wie die erste: Dr.Tredwell hatte geredet, und Molly hatte zugehört.
    Jetzt saß sie am Küchentisch, während Haley Reste vom Vortag aufwärmte. »Ich weiß, es ist eine komische Mischung«, verkündete Haley mit fröhlicher Stimme, während sie Teller und Schüsseln auf den Tisch stellte. »Wir haben noch Lasagne, eine merkwürdige Hühnchenkasserolle, Baked Beans und

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