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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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Kollegen nahmen es mit Humor, denn alle wussten, wie sehr er an Angela und den Kindern hing.
    »Wenn sie deine Einladung mal irgendwann annimmt, wirst du dir in die Hose machen«, warf Tolliver von der Tür her ein. »Los geht’s, Partner, wir müssen.«
    »Bis später, Romeo«, sagte Julie, als Frank aufstand und hinter Tolliver hermarschierte.
    »Wo geht’s hin?«
    »Morgans Nichte war hier. Sie will, dass wir bei einer Freundin von ihr nach dem Rechten sehen«, erklärte Tolliver. »Seit Freitagabend hat niemand mehr etwas von der Frau gehört. Sie hat am Samstagmittag eine Verabredung platzen lassen und ist heute nicht in die Schule gekommen.«
    »Ich dachte, heute Nachmittag triffst du dich mit Haley und Molly?«
    »Genau, ich sage der Nichte vom Bürgermeister, sie soll sich zum Teufel scheren, und beschäftige mich stattdessen mit einem Fall, bei dem wir auf der Stelle treten.«
    »Du glaubst also nicht, dass du von Molly etwas erfährst?«, fragte Frank, als sie ins Auto stiegen.
    »Ich glaube, wenn Molly so verängstigt ist, dass sie sich weigert zu sprechen, wird sie den Teufel tun und irgendwas aufschreiben, was uns weiterhilft.« Tolliver ließ den Motor an und bog vom Parkplatz auf die Straße. »Ich glaube, Molly ist eine Sackgasse. Wahrscheinlich hat sie den Mörder gar nicht gesehen, sondern ist erst unter das Bett gekrochen, als ihre Mutter schon tot war.«
    »Also, wo fahren wir jetzt hin?«
    »Fourteenth Street Nummer vierhundertfünfunddreißig. Zum Haus von Sondra Jackson.«
    Frank richtete sich auf. »Sondra Jackson? Das ist die Lehrerin von Adrianna. Wir haben am Freitag auf dem Elternabend noch mit Sondra gesprochen.«
    »Ja, und am Samstag hat sie ihre Verabredung zum Mittagessen sausen lassen, und heute früh ist sie nicht zum Unterricht gekommen. Sondra Jackson und Kate Morgan scheinen gut befreundet zu sein, jedenfalls ist Kate überzeugt, dass da irgendwas nicht stimmt. Sie meint, Sondra sei nicht der Typ, der eine Verabredung einfach vergisst.«
    »Mein Gott, ich hoffe, ihr ist nichts passiert.« Frank starrte aus dem Seitenfenster. »Sie ist eine hübsche kleine Blondine. Vielleicht hat sie jemanden kennengelernt und ist übers Wochenende verreist oder so.«
    »Ich bin sicher, es ist nichts Ernstes. Kate Morgan dramatisiert wahrscheinlich«, sagte Owen zuversichtlich. Der Mord an Monica Ridge lag ihm auf der Seele, verfolgte ihn sogar bis in den Schlaf. Es fehlte gerade noch, dass etwas passierte, was seine Aufmerksamkeit von der Suche nach ihrem Mörder ablenkte.
    Die beiden Männer schwiegen, bis sie in die Einfahrt des Bungalows bogen, in dem Sondra Jackson lebte. »Wenn sie übers Wochenende weggefahren wäre, hätte sie eigentlich zum Schulbeginn heute Morgen wieder da sein müssen«, überlegte Owen, als sie ausstiegen.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass Miss Jackson seit dem letzten Herbst auch nur einen Tag gefehlt hat«, sagte Frank.
    Das Haus war klein und verfügte über eine allein stehende Garage. Als sie sich der Haustür näherten, konnte Owen nichts Beunruhigendes feststellen. Die kleine Veranda war sauber und aufgeräumt, es gab keine eingeschlagenen Fensterscheiben, und die Haustür war abgeschlossen, wie er mit einem Drehen des Türknaufs feststellte.
    »Ich sehe in der Garage nach«, sagte Frank.
    »Miss Jackson?« Owen hämmerte an die Haustür. »Hallo. Miss Jackson, sind Sie zu Hause?«
    »Ihr Auto steht in der Garage«, rief Frank. Zum ersten Mal, seit Kate Morgan an seinem Schreibtisch gesessen hatte, beschlich Owen Tolliver ein ungutes Gefühl.
    »Sieh hinten nach, Frank«, rief er zurück und hämmerte wieder gegen die Tür.
    Als Frank auf die Veranda zurückkam, hatte Owen gerade den Schlüssel aus der Tasche geholt. Er steckte ihn ins Schloss, drehte ihn um und drückte die Tür auf.
    Der Gestank verschlug ihm den Atem. Es war der Geruch des Todes. »Oh, Scheiße«, stieß Frank, der hinter Owen stand, hervor.
    Sondra Jackson lag zwischen der Eingangstür und dem Wohnzimmer. Früher war die junge Frau vielleicht hübsch gewesen, aber derjenige, der sie umgebracht hatte, hatte augenscheinlich Wert darauf gelegt, ihre Schönheit zu zerstören.
    Ihre Kehle war durchgeschnitten, man hatte mehrfach auf sie eingestochen, und sie war geschlagen worden. Ihr Gesicht war derart zugerichtet, dass man es kaum noch erkennen konnte.
    »Scheiße«, sagte auch Owen. »Wir müssen die Jungs rufen.«
    Frank rief auf dem Revier an und sorgte dafür, dass sich die

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