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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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erklärte Mary. »Alle unsere Puppen sind eingeladen. Nur noch die Kekse fehlen.«
    »Na gut«, sagte Angela und reichte Adrianna den Teller. »Aber esst sie auch wirklich am Tisch und wascht euch nachher die Hände.«
    Als die drei Mädchen ins Kinderzimmer zurückliefen, bereitete Angela einen zweiten Teller mit Gebäck vor und stellte ihn vor Haley hin. »Greifen Sie zu«, sagte sie. »Es geht doch nichts über Kekse, die direkt aus dem Ofen kommen.«
    »Lang ist’s her. Die Kekse, die ich normalerweise esse, kommen aus dem Supermarkt.« Haley beugte sich vor und bediente sich. Dann lehnte sie sich wieder zurück und ließ den Blick durch die Küche schweifen.
    Außer den Kinderzeichnungen und Stundenplänen, die mit kleinen Apfelmagneten am Kühlschrank befestigt waren, gab es noch eine Weißwandtafel, auf der sich, fein säuberlich geschrieben, die wöchentlichen Termine von Angela und den Mädchen befanden.
    »Sie sind so gut organisiert«, sagte Haley. »Ist das eine Schürze da drüben am Haken? Ich wusste gar nicht, dass man noch Schürzen trägt.«
    Angela lächelte. »Ich koche wahnsinnig viel, und Schürzen sind immer noch der beste Spritzschutz. Sie sind wirklich nicht mehr leicht zu finden, aber ich habe sie trotzdem in fast allen Farben. Ich nähe sie selbst.«
    Haley schüttelte den Kopf. »Ich könnte mir höchstens vorstellen, eine Schürze zu tragen, wenn ich nichts drunter hätte und den Mann meiner Träume bedienen würde.«
    Angela grinste. »Einmal habe ich Frank an der Haustür …« Ihr Grinsen wich einem Stirnrunzeln. »Aber das ist lange her. Wenn man Kinder hat, werden die Dinge etwas komplizierter.«
    Haley dachte an Molly und seufzte. »Meine Nichte ist völlig verwandelt, wenn sie mit Ihren Mädchen spielt. Ich gebe mir solche Mühe, fröhlich und optimistisch zu sein, aber wenn sie mit mir zusammen ist, lächelt sie fast nie.«
    Angela berührte Haleys Hand leicht. »Sie müssen Geduld haben. Molly hat noch nicht genug Zeit mit Ihnen verbracht. Sie dürfen nicht vergessen, dass sie und meine Mädchen sich in den letzten zwei Jahren fast jeden Tag gesehen haben. Vom ersten Tag an, als wir hier eingezogen sind, sind die drei so gut wie unzertrennlich.«
    »Wo haben Sie und Frank vorher gewohnt?« Haley biss in den warmen, saftigen Keks.
    »In St. Louis.«
    »Haben Sie Familie dort?«
    Angela schüttelte den Kopf. »Meine Verwandten leben in Vermont. Wir stehen uns nicht besonders nahe. Frank und die Mädchen sind alles, was ich an Familie brauche.«
    »Hier riecht’s nach frisch gebackenen Keksen.« Die beiden Frauen zuckten zusammen, als sie die tiefe Stimme hörten. Frank kam in die Küche, das Gesicht vor Erschöpfung ganz grau.
    Angela sprang auf und küsste ihn auf die Wange. »Setz dich«, sagte sie energisch und dirigierte ihn zu einem Stuhl am Tisch. »Hast du schon gegessen?«
    »Keine Zeit«, antwortete Frank. Er schenkte Haley ein mattes Lächeln.
    »Dein Essen steht im Ofen.«
    Während Angela anfing, um ihren Mann herumzuwuseln, stand Haley auf. »Bleiben Sie noch«, sagte Frank. »Sie können es genauso gut von mir erfahren.«
    »Was?« Haley sank auf den Stuhl zurück. Hatten sie Monicas Mörder geschnappt?
    Er fuhr sich mit der Hand durch das dichte Haar, und seine Miene verfinsterte sich. »Wir haben noch eine.«
    »Oh, Frank, nein«, stieß Angela hervor. Sie stellte seinen Teller vor ihn hin, legte ihm die Hände auf die Schultern und massierte sie sanft.
    »Noch eine?« Haley sah ihn fragend an.
    »Noch eine Tote.« Frank griff nach der Gabel, machte aber keine Anstalten, etwas zu essen. »Genau wie bei Monica. Keine Einbruchsspuren, massive Stichverletzungen.« Er legte die Gabel wieder aus der Hand und schob den Teller weg. »Ich glaube, ich brauche erst mal einen Drink.«
    Angela nickte und holte eine Flasche Scotch aus dem Schrank. Frank schwieg, bis sie das Glas vor ihn gestellt hatte. Er legte die Hände darum, als Angela sich ihm gegenüber an den Tisch setzte.
    »Es ist Sondra Jackson.«
    Haley hätte nicht sagen können, wer lauter nach Luft schnappte, sie oder Angela. »Mein Gott«, rief Angela. »Wann ist das passiert?«
    »Das wissen wir erst genau, wenn wir den Bericht des Coroners haben. Im Moment gehen wir vom späten Freitagabend oder frühen Samstagmorgen aus.« Er nippte an dem Scotch und schaute finster und beunruhigt drein.
    »Was heißt das? Ist es etwa ein Serienmörder? Hat Monica ihren Mörder vielleicht doch nicht gekannt?« Haley drehte

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