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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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schuldig.“
    „Das musst du nicht“, erwiderte Dakota. „Solche Sachen passieren einfach.“
    „Egal“, sagte sie mit fester Stimme. „Du bist gesund und stark und wirst darüber hinwegkommen. Wie du schon sagtest, gegen Kinderlosigkeit kann man etwas unternehmen. Wenn du heiratest, könnt dein Mann und du gemeinsam entscheiden, was ihr tun wollt.“ Sie hielt inne. „Deshalb willst du adoptieren. Du willst sichergehen, dass du ein Kind hast.“
    „Ja. Als ich es erfahren habe, fühlte ich mich gebrochen.“
    „Du bist nicht gebrochen.“
    „Vom Verstand her weiß ich das, aber in meinem Herzen bin ich mir nicht so sicher. Was, wenn ich niemals heirate?“
    „Das wirst du.“
    „Mom, ich bin achtundzwanzig. Ich war noch nie verliebt. Ist das nicht komisch?“
    „Du hattest zu tun. Du hast deinen Doktor gemacht, bevordu fünfundzwanzig geworden bist. Das hat viel Zeit und Energie in Anspruch genommen.“
    „Ich weiß, aber …“ Sie hatte ihr Leben immer mit einem Mann teilen wollen, aber nie einen gefunden. Inzwischen suchte sie schon gar nicht mehr nach Mr Right. Ein einigermaßen vernünftiger Kerl, der bei ihrem Anblick nicht schreiend in die Nacht hinauslief, würde schon reichen.
    „Ich will nicht mehr warten. Ich bin absolut in der Lage, ein Kind allein zu erziehen. Außerdem wäre ich ja gar nicht wirklich allein – nicht in dieser Stadt und nicht mit meiner Familie.“
    „Nein, du wärst nicht allein. Aber Kinder zu haben macht es schwerer, den richtigen Mann zu finden.“
    „Wenn jemand mich nicht so akzeptiert, wie ich bin, inklusive adoptiertem Kind, dann ist er sowieso nicht der Richtige für mich.“
    Denise lächelte. „Ich habe so wundervolle Kinder großgezogen.“
    Dakota lachte. „Genau, es geht hier nur um dich.“
    „Manchmal schon.“ Denise beugte sich vor. „Okay, dann also eine Adoption. Hast du schon angefangen, dich umzusehen? Kann ich dir irgendwie helfen?“
    In Dakota wallten die unterschiedlichsten Gefühle auf. Das Mächtigste war Dankbarkeit. Egal, was passierte, auf ihre Mutter konnte sie sich immer verlassen. „Ohne dich würde ich das gar nicht schaffen. Als einzelnes Elternteil zu adoptieren ist nicht so einfach. Ich habe bei internationalen Agenturen recherchiert und mich bei einer angemeldet, die exklusiv in Kasachstan arbeitet.“
    „Ich weiß nicht mal, wo das ist.“
    „Kasachstan ist der neuntgrößte Staat der Welt und das größte Land ohne ausreichende Wasserversorgung.“ Dakota zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich ein wenig schlaugemacht.“
    „Das merke ich.“
    „Im Norden liegt Russland, im Südosten China. Die Agentur war bezüglich der Adoption sehr offen und ermutigend. Ichhabe die Unterlagen ausgefüllt und mich darauf eingerichtet, jetzt zu warten.“
    Ihrer Mutter blieb der Mund offen stehen. „Du bekommst ein Kind.“
    Dakota zuckte zusammen. „Nein. Ende Januar, nachdem ich die Papiere ausgefüllt und den Hintergrundcheck überstanden hatte, haben sie mich angerufen und gesagt, sie hätten einen kleinen Jungen für mich. Aber am nächsten Tag haben sie sich wieder gemeldet und gemeint, es hätte sich um ein Missverständnis gehandelt. Der Junge würde zu einer anderen Familie gehen. Zu einem Pärchen.“
    Sie atmete tief durch, um nicht loszuweinen. Irgendwann müsste ein Körper doch mal ausgeweint sein, dachte sie, wusste jedoch aus persönlicher Erfahrung, dass das nicht passierte.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob es einfach ein Fehler war oder ob sie Pärchen bevorzugen und ich ihn deshalb nicht bekommen habe. Jedenfalls stehe ich immer noch auf der Warteliste. Und die Leiterin der Agentur schwört, dass ich ein Kind bekommen werde.“
    Ihre Mutter lehnte sich im Stuhl zurück. „Ich kann nicht glauben, dass du das alles alleine durchgemacht hast.“
    „Ich konnte nicht darüber reden“, sagte Dakota schnell. „Mit niemandem. Anfangs habe ich mich zu zerbrechlich gefühlt, um überhaupt darüber zu sprechen. Dann hatte ich Angst, es wäre ein böses Omen für die Adoption. Es hatte nichts mit dir zu tun, Mom.“
    „Wie auch?“, fragte Denise. „Ich bin ja quasi perfekt. Aber trotzdem.“
    Zum zweiten Mal an diesem Morgen musste Dakota lachen. Es fühlte sich gut an, dem Leben wieder lustige Seiten abgewinnen zu können. Sie hatte ein paar Monate hinter sich, in denen Glück und Zufriedenheit eher nicht vorgekommen waren.
    Beruhigend berührte Dakota den Arm ihrer Mutter. „Ich komme zurecht. An den meisten Tagen

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