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Nur die Liebe heilt

Nur die Liebe heilt

Titel: Nur die Liebe heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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Arm hoch, damit Hannah ihr Werk bewundern konnte. „Hübsch. Wirklich hübsch! Ist es jetzt zu spät für die Ohrringe? Das wäre schon in Ordnung. Ich kann auch ein anderes Mal wiederkommen.“
    „Was meinst du, Taryn? Können wir noch eine Weile hierbleiben?“
    Taryn lächelte. „Immer noch … besser … als Therapie.“
    In der nächsten Stunde spazierten ein paar Kundinnen in den Laden, überwiegend Touristinnen. Manche warfen dem Mädchen im Rollstuhl neugierige Blicke zu, doch die meisten schienen es kaum wahrzunehmen.
    Als Hannah mit Evies Hilfe die Ohrringe halb fertig hatte, zögerte sie kurz. „Vielen, vielen Dank. Ähm. Ich habe nur für die Benutzung der Werkzeuge bezahlt. Wie viel kosten die Steine?“, fragte sie schließlich.
    „Nichts“, beruhigte Evie sie. „Das sind alte Steine, die schon lange herumliegen. Ich wusste gar nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte. Wirklich. Ich bin froh, dass du sie gebrauchen kannst.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Ganz sicher. Ich hoffe, deine Mutter freut sich.“
    „Das wird sie, ganz bestimmt. Vielen Dank. Ihnen allen. Das war der schönste Tag seit Langem.“
    „Uns hat es auch Spaß gemacht, oder, Taryn?“
    Taryn lächelte, aber ihre Augen wirkten etwas glasig, und Evie fragte sich, ob das alles vielleicht doch zu viel für sie gewesen sei. „Wir gehen jetzt besser“, sagte sie zu Katherine und Claire. „Danke für eure Hilfe.“
    „Müsst ihr wirklich?“, gab Katherine zurück.
    Evie zeigte auf Taryn, die jetzt sehr erschöpft aussah. „Ja, es ist besser.“
    Auf der kurzen Fahrt durch die Stadt und dann den Berg hinauf schlief Taryn ein. Sie öffnete nicht einmal die Augen, als sie in die Auffahrt bogen. Evie überlegte einen Moment. Sollte sie Taryn einfach in dieser unbequemen Position schlafen lassen oder sie wecken, damit sie sich im Haus richtig ausruhen konnte?
    Sie war noch zu keinem Entschluss gelangt, als die Haustür aufging und Brodie auf sie zukam. Er trug dunkle Hosen und ein hellblaues Hemd, das ihn besonders männlich wirken ließ.
    Ihr Magen zog sich heftig zusammen, und am liebsten hätte sie sich selbst eine Ohrfeige verpasst. Sie musste endlich aufhören, so kindisch auf ihn zu reagieren. Sie führte sich auf wie ein Teenie, der in den Captain der Footballmannschaft verknallt war und in seiner Nähe jedes Mal zu kichern anfing.
    „Was ist los?“, fragte er. „Ich habe von meinem Büro aus gesehen, wie Sie vor ein paar Minuten angekommen sind. Haben Sie Probleme mit der Rampe, oder warum kommen Sie nicht rein?“
    „Keine Probleme“, erwiderte sie leise und deutete auf Taryn, die sich noch immer nicht gerührt hatte. „Sie ist eingeschlafen. Und ich dachte, ich gönne ihr noch einpaar Minuten, bevor ich sie zum Mittagessen und unseren Nachmittagsübungen hereinbringe.“
    „Wie ist es im Schmuckladen gelaufen?“
    Sie überlegte, ob sie ihm von Charlie erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Gut, sie war vielleicht ein Riesenfeigling, aber zumindest für diesen Moment wollte sie einem Streit aus dem Weg gehen. Katherine oder Taryn würden ihm wahrscheinlich sowieso davon erzählen.
    Davon abgesehen – ihre verrückte Idee hatte funktioniert. Taryn war aufmerksam und engagiert gewesen und hatte in dieser halben Stunde mit Charlie vermutlich mehr für ihre Feinmotorik getan als in der ganzen vergangenen Woche.
    „Sehr gut“, antwortete sie deshalb nur und entschied, dass sie das Gespräch nicht länger durchs halb geöffnete Autofenster führen wollte.
    Nachdem sie sich mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel davon überzeugt hatte, dass Taryn noch immer nicht aufgewacht war, stieg Evie aus dem Wagen und schloss leise die Tür.
    „Ich glaube, es hat ihr Spaß gemacht“, fuhr sie fort. „Sie hat ein sehr hübsches Armband gebastelt, das sie Ihnen ganz bestimmt voller Stolz zeigen wird.“
    Brodie musterte sie prüfend. „Wahrscheinlich wollen Sie jetzt hören, dass ich mich geirrt habe.“
    Sie lachte. „Nein. Viel lieber würde ich hören, dass ich recht hatte.“
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, und mit einem Mal wirkte er weniger streng und bedrohlich. „Sie hatten recht. Bitte schön, ich habe es gesagt. Und es hat auch nur ein bisschen wehgetan.“ Er sah sie lange an. „Im Ernst, ich möchte mich bedanken, Evie. Dafür, dass Sie uns gezwungen haben, die Komfortzone zu verlassen. Sie haben in Taryns Leben wirklich schon viel verändert.“
    „Ich hoffe einfach, ihr in der kurzen Zeit, die

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