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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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Harry. „Chuck hält dich für den Posten für zu jung.“
    „Was ist die Konsequenz daraus?“ Ted wurde ein wenig blass um die Nase, was man bei der Barbeleuchtung aber sicherlich nicht sehen konnte.
    „Es tut mir leid“, sagte Harry, „aber du bist noch in der Probezeit, es ist besser sich in der Probezeit zu trennen, einer Zeit, in der du noch nicht voll eingestiegen bist.“
    „Was wirft Chuck Kaybody mir vor?“
    „In erster Linie dein Alter.“
    „Das kannte er, bevor ich eingestellt wurde.“
    „Richtig, aber du weißt ja wie die Menschen sind, sie realisieren die Dinge erst, wenn sie die Person vor Augen haben.“
    „Ich hätte mir wohl graue Strähnen in die Haare färben sollen.“
    „Du wärst nicht der Erste, der es tun würde, um eine gehobene Position zu bekommen“, sagte Harry Miller mit ironischem Lächeln. „Bitte verstehe, augenblicklich sind alle so durchgedreht, ich kann Chuck augenblicklich nicht die Stirn bieten.“
    Ted Ambers sagte nichts darauf. In welchem Laden arbeitete er, wenn der Internationale Präsident seinen Europa-Manager nicht nach seinem Geschmack auswählen konnte. Wie war’s um Harrys Macht bestellt, musste auch er nach Chuck Kaybodys Pfeife tanzen. Chuck Kaybody hatte den dicksten Kunden, die Di-Star, in die Fusion mit Smith & Partner gebracht. Di-Star war auch der wichtigste Kunde für Europa. Maßstab aller Dinge war die Di-Star.
    Harry Miller sah Ted Ambers um Verständnis bittend an. „Du bist noch sehr jung Ted, du hast noch alles vor dir. Du wirst mit Kusshand eine neue Stelle führen. An deiner Stelle würde ich die kurze Zeit bei der Smith, Henderson gar nicht in deinem Lebenslauf erwähnen.“
    Ted trank seinen Gin-Tonic in einem Zug aus, gab Harry die Hand und sagte mit betont britischem Akzent. „Es war mir ein Vergnügen, Mr. Miller.“
    Er hatte keine Augen mehr für die Pracht des Hotels das er verließ. Sein erster Gedanke war, eine Scheidung von Jessica konnte er sich jetzt nicht mehr leisten.
     
     
     
    16.
     
    Anne-Sophie stieg beschwingt aus ihrem Golf Cabriolet. Nichts konnte ihr nach dem schönen Wochenende mehr die Laune verderben. Die Sonne schien, die Vögle zwitscherten um die Wette, das Leben ging weiter, ob hier oder anderswo. Anderswo mit Ted? Fröhlich grüßte sie Jean-Stephane am Empfang und bog in den rechten Gang ab, um in ihr Büro zu gelangen.
     
    Wie jeden Morgen öffnete Anne-Sophie ihren Computer und danach als Erstes die Mails. Die Mail von Harry Miller, dem internationalen Präsidenten, öffnete sie vor allen anderen.
    Sie begann zu lesen, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Das auch noch“, sagte sie leise vor sich hin.
    Harry Miller teilte allen Gesellschaftern und Geschäftsführern Europas mit, dass er bedaure, ihnen mitteilen müsse, dass er Ted Ambers in der Probezeit gekündigt habe, da beide sich nicht in der Zielsetzung für Europa einig werden konnten.
    Anne Sophie wählte Teds Nummer in London, seine Sekretärin meldete sich, Ted hatte bereits das Haus verlassen.
     
    Kaum hatte sie den Hörer aus der Hand gelegt, stand Piet Drachmann im Raum. Er war der Letzte, den sie jetzt sehen wollte.
    „Ihrem Freund Ted Ambers hat man gekündigt, wie Sie sicherlich schon gelesen haben. Harry ist dabei alles neu zu organisieren und hat mir den Auftrag erteilt, auch Ihnen zu kündigen, etwas früher als vorgesehen war.“
    „Sind Sie dazu berechtigt, mir zu kündigen?“ fragte Anne-Sophie in erstaunlich ruhigem Ton.
    „Harry Miller hat mich damit beauftragt“, sagte Piet Drachmann und hatte diesen schiefen Blick, den sie an ihm hasste.
    „Haben Sie das schriftlich von Harry Miller?“
    „Sie können hier noch sitzen bleiben, bis das Schreiben, ich meine die Mail eingetroffen ist“, schlug Piet Drachmann vor.
    „Wie großzügig“, antwortete Anne-Sophie. „Und Sie sind jetzt der Internationale Koordinator hat man mir gesagt?“
    „Sie haben gute Quellen“, sagte Piet Drachmann und schniefte. „Im Augenblick übernehme ich wieder den Laden, bis Harry seine Mannschaft für Nizza aufgestellt hat.“
    „Und wie werden Sie in dieser Mannschaft aufgestellt, als Internationaler Koordinator?“
    „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen“, antwortete Piet Drachmann.
    „Nein“, sagte Anne-Sophie schnippisch, „das sind dann Ihre Sorgen. Übrigens“, fügte sie hinzu, “wie lautet der Kündigungsgrund, ich habe noch kein Statement abgegeben, dass ich nicht bereit bin, meine Anteile in

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