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Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition)

Titel: Nur die Nacht war Zeuge (Mord Azur) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lawrenz
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nur ein filmreifes Dekor, sondern ist auch eine Brasserie für gehobene Ansprüche, die immer gut besucht ist. Zur Freude vieler Reisenden kann man ab 7h30 hier auch frühstücken. Irina Honig machte davon Gebrauch, denn es war zu früh, Alexandre Fabien zu überfallen.
     
    Punkt neun war Irina Honig dann am Boulevard Suchet, die neugierige Concierge ließ sie diesmal ohne allzu viele Fragen den Aufzug benutzen.
    Alexandre Fabien trug einen Jogging Anzug als er ihr die Tür öffnete. „Ein paar Minuten später und Sie hätten mich hier nicht mehr angetroffen“, sagte er zur Begrüßung zu Irina Honig.
    „Kommen Sie gerne nach Paris oder haben Sie noch ein paar Fragen an mich?“
    „Beides“, antwortete Irina Honig und folgte Alexandre Fabien in sein Arbeitszimmer.
    Erwartungsvoll schaute der zukünftige Manager von Nizza auf die Detektivin.
    „Von den Schwierigkeiten der Telenova haben Sie sicherlich schon gehört“, hob Irina Honig zu sprechen an.
    Alexandre Fabien nickte,verriet aber nicht seine Gedanken zu dem Thema.
    „Seit wann wissen Sie davon?“
    Alexandre Fabien überlegte und sagte: „Seit Anfang Juli. Harry Miller zeigte mir eine verstrauliche Aktennotiz für leitende Angestellte zu diesem Thema“
    “War es die erste Mitteilung von Chuck Kaybody an die leitenden Angestellten?“
    „Sie hörte sich so an“, antwortete Alexandre Fabien verwirrt.
    „Welche Auswirkungen auf die südfranzösische Agentur haben die Schwierigkeiten der Telenova?
    „Im Prinzip nicht, abgesehen davon, dass sie jetzt kein Geld haben, um es bei uns zu investieren. Wir müssen uns selber tragen. Aber das dürfte kein Problem sein, bei der Lage der Dinge.“ Alexandre Fabien sah Irina Honig mit fragenden Augen an. „All das hätte Harry Miller Ihnen doch auch sagen können, warum der weite Weg nach Paris.“
    „Es ist nur so eine Idee, geboren aus einer Denksportaufgabe, dass Lösungen manchmal außerhalb zu suchen sind. Nun, Monsieur Fabien, auch Sie hatten allen Grund zu wünschen, dass es einen Piet Drachmann auf dieser Welt nicht gäbe. Piet Drachmann hatte Smith, Henderson seine Anteile nur zur Verfügung gestellt, wenn ihm die Position eines Internationalen Koordinators für die Dauer von 5 Jahren zu dem stattlichen Gehalt von 220.000 Euro pro Jahr geboten wurde. Piet Drachmann war kein unerheblicher Kostenfaktor in ihrer zukünftigen Bilanz. Ob Di-Star ein hervorragender, sprich gewinnbringender Kunde werden würde, war nicht abzusehen und schon gar nicht für die Dauer von fünf Jahren. Smith, Henderson hat Ihnen mit Piet Drachmann eine schwere Hypothek aufgeladen. Sowohl finanziell als auch menschlich. Piet Drachmann in seiner Position als Internationaler Koordinator hätte Ihnen darüber hinaus Ihren Spaß an der Arbeit vermiesen können. Er fliegt nach New York, holt die Aufträge ab und legt sie Ihnen auf den Tisch. Sie und das Team erfüllen die gewünschten Aufgaben und er nimmt sie wieder mit. Nicht Sie hätten das Zepter in der Hand gehabt, sondern der, der die Aufträge entgegennimmt und dann beim Kunden verkauft. Dass der Oberste und sein Kundenberater nach Amerika reisen, wäre finanziell sicherlich nicht machbar. Sie wussten, dass bei dieser Konstellation, Sie vom ersten Tag an Peter Drachmanns Gehilfe gewesen wären und nicht umgekehrt. Und das fünf Jahre lang. Sie wissen, dass Sie nur durch das Einbringen von Neugeschäft für Smith, Henderson interessant gewesen wären. Das gemachte Bett hat man Ihnen nicht überlassen, da lag Little Piet drin.“
    „Ich bitte Sie“, sagte Alexandre Fabien, die Ruhe selbst, „ich bin der Geschäftsführer, Herr Drachmann hätte mir zugearbeitet in der Funktion des Koordinators.“
    „Theoretisch ja, aber wie sieht die Praxis aus. Wer hätte in Amerika präsentiert? Sie? Oder Piet Drachmann? Oder beide? Beide, wie schon gesagt, wäre bei der aktuellen Finanzlage der Agentur nicht vertretbar gewesen?“
    „Bei größeren Präsentationen wäre das sicherlich nicht nur vertretbar gewesen, sondern notwendig.“
    „Aber größere Präsentationen gibt es meist nur ein- oder zweimal im Jahr. Piet Drachmann war die Laus in ihrem Pelz. In dem schönen neuen Pelz. Sie wollten die Agentur führen, uneingeschränkt und nicht mit einem Pedanten und Petzer im Nacken, der täglich mit Harry Miller telefoniert und über jedes Detail, Fehler inklusive, Bericht erstattet. All das sollte Sie dazu noch gute 220.000 Euro kosten, sprich 1,1 Million in den kommenden fünf

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